Tour-Favoritenvorschau Teil 2: Das Gepunktete Trikot

Wer versetzt Berge?

Foto zu dem Text "Wer versetzt Berge?"

David Moncoutié (Cofidis)

Foto: ROTH

01.07.2009  |  (rsn) - Der Tour-Start nähert sich mit großen Schritten. Nur noch wenige Tage bis zum Grand Depart der 96. Auflage in Monaco. Zeit für Radsport News, einen Blick auf die Favoriten in den vier Wertungen Gelbes, Weißes, Grünes und Gepunktetes Trikot zu werfen und Sterne (von eins bis fünf) zu vergeben. Teil 2: Das gepunktete Trikot

*****

Igor Anton (Euskaltel): Mit dem gesperrten Bernhard Kohl, dem Kolumbianer Mauricio Soler, dessen Barloworld-Team nicht eingeladen wurde, und dem Dänen Mickael Rasmussen fehlen die Bergkönige der vergangenen Jahre. In ihre Fußstapfen könnte der Spanier Igor Anton treten. Der fuhr bisher zwar eine äußerst diskrete Saison. Bei der Tour ist dem Euskaltel-Talent allerdings zuzutrauen, dass er in dieser Sonderwertung ganz weit vorne landen wird. In den Zeitfahren wird Anton viel Zeit verlieren. So wird man ihn in den Bergen wohl zunächst ziehen lassen, was ihm das Punkten wesentlich erleichtern wird.

Robert Gesink (Rabobank): Ein Bergtrikot hat Robert Gesink bei den großen Rennen noch nicht gewonnen. Das niederländische Klettertalent war in dieser Sonderwertung aber schon immer ganz vorne dabei. Bei der Dauphiné belegte der 23-Jährige zuletzt den sechsten Platz in dieser Sonderwertung. Passt es ins taktische Konzept von Rabobank, wird Gesink nicht nur Edelhelfer für Denis Mentschow sein, sondern auch das Weiße Trikot mit den roten Punkten anvisieren.

David Moncoutié (Cofidis): Der Franzose hat die Klasse, ein Bergtrikot gewinnen - wie er bei der Vuelta 2008 demonstrierte. Auch bei der Tour ist dem Cofidis-Routinier ein ähnlicher Coup zuzutrauen. Im Hochgebirge fühlt sich Moncoutié wohl und in der Gesamtwertung wird der 34-Jährige aber keine Rolle spielen. So heißt es also: volle Konzentration auf das Bergtrikot. Dass die Form stimmt, zeigte Moncoutié mit einem Etappensieg und Rang zwei in der Bergwertung der Dauphiné Libéré.

*****

Fränk Schleck (Saxo Bank), Andy Schleck (Saxo Bank), Alberto Contador (Astana), Carlos Sastre (Cervelo): Die Favoriten auf den Gesamtsieg sind auch im Kampf um das Bergtrikot ganz vorne zu erwarten. Wer die Tour gewinnen will, muss auch im Hochgebirge ganz vorne mitfahren und kann sich so quasi im Vorbeigehen die Bergpunkte holen. So machte es im Vorjahr Carlos Sastre, der nicht nur die Tour, sondern nach der Disqualifikation von Bernhard Kohl auch das Bergtrikot gewann. Fränk Schleck wurde Zweiter. Auch diesmal ist es möglich, dass der Toursieger auch das Weiße Trikot mit den roten Punkten mit nach Hause nehmen wird.

Pierrick Fedrigo/Laurent Levefre (beide Bouygues Telecom): Mit dem Ausgang in der Gesamtwertung hat das Bouygues Telecom-Team nichts zu tun. Umso interessanter könnte für die ihre offensive Fahrweise bekannte französische Equipe das Bergtrikot werden. Fedrigo sicherte sich souverän bei der Dauphiné Libéré die Bergwertung. Auch sein Teamkollege Laurent Lefevre hat sich schon des Öfteren in der Wertung des Bergtrikots vorne präsentiert. Bei der Dauphiné 2009 landete er auf Rang acht, bei der Tour 2007 reichte es sogar zu Rang fünf.

***

Christophe Kern (Cofidis): Ein weiterer Franzose, der ein Auge auf das Bergtrikot geworfen hat. Mit seinem Teamkollegen Moncoutié könnte Kern in den Bergen gemeinsame Sache machen. Bei der Vuelta 2008 belegte der Franzose, damals noch im Credit Agricole-Dress, hinter Moncoutié den zweiten Rang. Bei der diesjährigen Dauphiné Libéré wurde es für den 28-Jährigen Platz vier.

David Arroyo (Caisse d`Epargne): Bisher ist der Spanier in der Bergwertung der Tour noch nicht im Vorderfeld gelandet. In diesem Jahr könnte es aber deutlich nach oben gehen für den Kletterer, da sein Team in der Abwesenheit von Kapitän Alejandro Valverde offensiver fahren wird und somit auch Arroyo vor allem im Hochgebirge mehr Freiheiten bekommen wird.

Thomas Voeckler (Bouygues Telecom): Der nimmermüde Elsässer ist bekannt für seine offensive Fahrweise. Mit seinem großen Kämpferherz macht der Bouygues-Kapitän oft genug fehlende Klasse im Hochgebirge wett. Im Vorjahr reichte das zu Platz drei in der Bergwertung. 

Christophe Moreau (Agritubel): Bei seiner letzten Tour will sich der mittlerwiele 38 Jahrte alte Moreau noch einmal von seiner besten Seite präsentieren. In den Kampf um den Gesamtsieg wird der Agritubel-Kapitän nicht eingreifen können. Deshalb ist es gut möglich, dass sich der Franzose auf das Bergtrikot konzentrieren wird. 2005 war er immerhin schon einmal Vierter in der Sonderwertung.

Denis Mentschow (Rabobank), Cadel Evans (Silence-Lotto): Gleiches wie für Contador, Sastre und die Schleck-Brüder gilt auch für Denis Mentschow und Cadel Evans. Wollen der Russe und der Australier in der Gesamtwertung vorne landen, müssen sie auch im Hochgebirge mit den Besten mithalten und werden so zwangsläufig Bergpunkte sammeln. Allerdings sind weder der 31 Jahre alte Russe noch der ein Jahr ältere Australier eher abwartende Bergfahrer, die selten attackieren. Dafür lassen sie sich aber nur schwer abhängen. Insgesamt werden Mentschow und Evans wohl nicht so viele Bergpunkte wie die Konkurrenten holen.

Egoi Martinez (Euskaltel): Bereits bei der letzten Tour war der erfahrene Baske einer der offensivsten Fahrer im Feld. In der Bergwertung belegte Martinez den 10. Platz. Eine Platzierung in den Top Ten ist dem Euskaltel-Profi auch diesmal wieder zuzutrauen.

**

Fabian Wegmann (Milram), Amael Moinard (Cofidis), Daniel Martin (Garmin), David LeLay (Agritubel)

*

Alexandre Botcharow (Katjuscha), Jerome Pineau (Quick.Step), Chris Anker Sörensen (Saxo Bank)

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.10.2009UCI: Bordry "fehlinformiert und boshaft"

Aigle (dpa) - Der Weltradsport-Verband UCI hat sich gegen Vorwürfe der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD gewehrt, bei der vergangenen Tour de Fance Anti-Doping-Regeln eklatant verletzt zu haben

29.10.2009UCI schießt gegen AFLD zurück

(sid) - Grobe Fehler im Umgang mit Kontrollen hat der Radsport-Weltverband UCI der Anti-Doping-Agentur Frankreichs (AFLD) vorgeworfen. Die Kritik ließ die UCI in einer Kopie auch der Welt-Anti-Doping

14.10.2009Astana: "Wir haben nichts zu verbergen"

Paris (dpa/rsn) - Astana zeigt sich von den jüngsten Ermittlungen der französischen Staatsanwaltschaft überrascht. „Das Team Astana hat nichts zu verbergen, seine Fahrer benutzen keine verbotenen

13.10.2009Pariser Staatsanwaltschaft untersucht Spritzen von Astana

(sid/dpa) - Die Pariser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung gegen den Astana-Rennstall eingeleitet. Nach Informationen der französischen Sporttageszeitung „L´Equipe“ wurde die Behörde für

12.10.2009Tour: Keine weiteren verdächtigen Fälle

(sid) - Der Tour de France scheinen weitere Dopingfälle vorerst erspart zu bleiben. "Pierre Bordry hat mir kürzlich bestätigt, dass es keine verdächtigen Fälle gibt. Das zeigt, dass der Kampf geg

11.10.2009McQuaid: "Humaner Akt, keine Vorzugsbehandlung"

(sid) - UCI-Präsident Pat McQuaid hat den Anti-Dopingkampf des Radsport-Weltverbands gegen die jüngste Kritik verteidigt. Die Vorwürfe, die UCI habe bei der diesjährigen Tour de France das Team As

07.10.2009Bordry: "Tour-Kontrollen 2009 nicht regelkonform"

(sid) - Pierre Bordry, Präsident der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD hat den Radsport-Weltverband UCI wegen der Dopinkontrollen bei der diesjährigen Tour de France scharf attackiert. "Die Ko

06.10.2009Astana-Sprecher nennt Vorwürfe "lächerlich"

(dpa/rsn) - Nach dem Weltradsportverband UCI hat auch das Astana-Team Vorwürfe der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD zurückgewiesen, wonach die Mannschaft von Alberto Contador und Lance Armstr

06.10.2009UCI will Zusammenarbeit mit AFLD beenden

(rsn) – Nach der Veröffentlichung eines Berichts, in dem die französische Anti-Doping-Agentur den Fahndern des Weltverbandes UCI bei der Tour 2009 eine bevorzugte Behandlung des Astana-Teams vorge

06.10.2009Bordry: Neue Dopingmittel bei der Tour 2009

(rsn) - Bei der Tour de France 2009 gab es keinen positiven Dopingtest. Pierre Bordry, Vorsitzender der französischen Anti-Doping Agentur AFLD, ist jedoch überzeugt, dass auch in diesem Jahr betro

05.10.2009UCI: "Keine Vorzugsbehandlung von Astana bei der Tour"

Paris (dpa/rsn) - Der Weltverband UCI hat vehement Vorwürfe bestritten, wonach das kasachische Astana-Team bei Dopingkontrollen während der vergangenen Tour de France mit großer Nachlässigkeit beh

05.10.2009Kontrollpraxis der UCI bei der Tour in der Kritik

(sid) - Die Dopingkontrollen des Radsport-Weltverbandes UCI bei der Tour de France sind drei Monate nach Ende der Rundfahrt ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Berichten der französischen Zeitungen "L

Weitere Radsportnachrichten

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

18.04.2024TotA-Sturz: Harper kommt mit leicher Gehirnerschütterung davon

(rsn) – Entwarnung für Chris Harper: Der Australier von Jayco – AlUla ist bei seinem Sturz rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Königsetappe der Tour of the Alps ohne schlimmeren Verletzungen dav

18.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen

(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z

18.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

18.04.2024Steinhauser: Giro-Test mit Prädikat sehr gut

(rsn) – Den Feinschliff für sein Grand-Tour-Debüt holt sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) derzeit bei der 47. Tour of the Alps (2.Pro). In wenigen Wochen geht es für den Allgäue

18.04.2024Belgrade Banjaluka: Ausreißer Albrecht zum Auftakt Zweiter

(rsn) – Zum Auftakt von Belgrade Banjaluka (2.2) hat das Team P&S Metalltechnik – Benotti einen starken Auftritt hingelegt. Auf der 140 Kilometer langen 1. Etappe zwischen Belgrad und Bijeljina b

18.04.2024Auf der Königsetappe macht Carr die schwachen Tage vergessen

(rsn) – Mit einem Soloritt über rund 30 Kilometer hat sich Simon Carr (EF Education – EasyPost) die Königsetappe der 47. Tour of the Alps (2.Pro) gesichert. Der 25-jährige Brite setzte sich üb

18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze

(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata

18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll

(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no

18.04.2024Trotz wenig Schlaf: Benoot holt ein “exzellentes Ergebnis“

(rsn) – Vor dem Start des 88. Flèche Wallonne in Charleroi hatte Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) noch mehr über die Geburt von Töchterchen Loes gesprochen, die am Abend zuvor zur Welt gekom

18.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

18.04.2024Lopez: “Einer der härtesten Tage meines Lebens“

(rsn) – Die 3. Etappe der Tour of the Alps 2024 wird den Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Zwar hatte der 124,8 Kilometer lange Abschnitt rund um Schwaz in Tirol nur wenig an Spektakel zu bie

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)