Milram-Neuzugang hofft auf ersten Profisieg

Fröhlinger will sich berghoch verbessern

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Fröhlinger will sich berghoch verbessern"

Johannes Fröhlinger (hier noch im Gerolsteiner-Trikot) fährt 2009 für Team Milram.

Foto: ROTH

04.01.2009  |  (rsn) - Johannes Fröhlinger geht in diesem Winter neue Wege in der Saisonvorbereitung. Der Milram-Neuzugang verbrachte in den vergangenen Wochen mehr Zeit auf seinen Skiern als auf dem Rennrad. „Ich habe schon im letzten Winter mit dieser Trainingsmethode angefangen und es in diesem Jahr weiter ausgebaut“, sagte Fröhlinger im Gespräch mit Radsport News.

Bereits Anfang Dezember jagte er zehn Tage lang gemeinsam mit seinem ehemaligen Gerolsteiner-Teamkollegen Heinrich Haussler auf Langlauf-Skiern durch die Loipen. Derzeit trainiert der Wahl-Freiburger vor seiner Haustür, dem Schauinsland. „Drei bis vier Stunden stehe ich schon auf den Skiern, je nach Topografie sind das dann schon bis zu 60 Kilometer, die ich da absolviere.“ Fröhlinger schätzt bei dieser Trainingsmethode besonders die Abwechslung: „Man sitzt ja quasi das ganze Jahr auf dem Rad, da ist das eine schöne Abwechslung.“ Wenn auch eine Kräfte zehrende. Fröhlinger: „Vorm Herz-Kreislauf-Bereich ist es mit dem Radfahren zu vergleichen. Nur werden auch die Arme und der Oberkörper strapaziert. Da ist der ganze Körper müde.“

Ganz auf sein Rad verzichtet Fröhlinger in der wettkampfreien Zeit aber doch nicht. So war er Mitte Dezember natürlich im ersten Teamtrainingslager auf Mallorca dabei und wird ab dem 8. Januar mit seinen Milram-Teamkollegen auf der Baleareninsel erneut gemeinsam trainieren.

Auch wenn der 23-Jährige jetzt für Team Milram fährt, so erinnert ihn bei seinem neuen Arbeitgeber doch viel an sein altes Gerolsteiner-Team: „Ich werde hier teilweise von den gleichen Masseuren und Mechanikern betreut. Auch kann ich mit den meisten Fahrern deutsch sprechen. Und mit Christian Henn habe ich auch noch einen Sportlichen Leiter aus Gerolsteiner-Zeiten.“

Nach seinen beiden starken Debütjahren bei Gerolsteiner sieht Fröhlinger seinen Rang in der Milram-Hierarchie gefestigt. „Ich konnte in den letzten beiden Jahren meinen Stellenwert stetig steigern. Christian Henn kennt mich gut. Ich hoffe, dass ich meine Position weiter ausbauen kann", so der gebürtige Gerolsteiner. Eigene Ambitionen hegt Fröhlinger aber noch nicht. Er sieht sich nach wie vor als Helfer, will seinen Kapitänen Linus Gerdemann und Fabian Wegmann treu zur Seite stehen. „Wenn ein gutes Ergebnis für mich möglich ist, dann möchte ich das aber auch erreichen", ergänzt Fröhlinger, der im letzten Jahr beim Giro nur knapp seinen ersten Profisieg verpasste. Unter Druck setzt sich das Talent zwar nicht, aber "es wäre aber schon schön, wenn es dieses Jahr mit einem persönlichen Erfolg klappen würde.“

Seine Saison beginnt Fröhlinger mit der Mallorca Challenge. Anschließend stehen unter anderem Tirreno-Adriatico, die Baskenland-Rundfahrt und die Ardennenklassiker auf dem Plan. Welche große Rundfahrt er 2009 bestreiten wird, weiß Fröhlinger dagegen noch nicht. „Ich denke, das wird noch ein wenig dauern, bis ich das weiß.“ Die Tour würde er sich zutrauen. „Es wird aber verdammt schwer, sich für das Aufgebot zu qualifizieren. Wenn ich Giro oder Vuelta fahre, dann bin ich auch zufrieden.“

Seinen ersten Aufreger bei Milram hat Fröhlinger schon hinter sich. Als der Sponsor Nordmilch über einen vorzeitigen Ausstieg beriet, schien die Zukunft des Teams mit einem Mal ebenso ungewiss wie von Team Gerolsteiner vor einem halben Jahr. „Da hatte ich schon etwas Bammel, auch wenn Gerry van Gerwen uns alle beruhigt hat. Als die Nachricht kam, dass es bei Milram weitergehen würde, war ich mächtig erleichtert", so der kletterstarke Allrounder.

Fröhlinger, der im Jahr 2007 die Vuelta und im Jahr 2008 den Giro jeweils als bester Deutscher im Gesamtklassement beenden konnte, möchte sich in der kommenden Saison vor allem an langen Anstiegen verbessern: „Deshalb versuche ich so viel wie möglich berghoch zu trainieren. Das kann ich im Schwarzwald schon ganz gut. Vielleicht fahre ich aber auch noch mal in die Alpen.“ Wenn es gut läuft, erst im Training und im Juli bei der Tour.

Weitere Radsportnachrichten

23.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem

(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag

23.11.2024Scott David: Trotz Traumwerten keine WorldTour

(rsn) – “Mein Ziel ist ein WorldTour- oder ProTeam-Vertrag. Ich habe mir ein Limit von zwei Jahren gesetzt, so lange möchte ich es auf Kontinental-Niveau versuchen“, hatte Scott David im letzte

23.11.2024Mit einer starken Saison zum neuen Zweijahresvertrag

(rsn) – Tobias Bayer (Alpecin – Deceuninck) absolvierte eine eher unauffällige Saison, was aber auch daran lag, dass der Österreicher oft als Helfer im Einsatz oder in frühen Fluchtgruppen zu f

23.11.2024Wafler: Rückkehr nach Paris weckt Olympia-Erinnerungen

(rsn) - Tim Wafler hat es erstmals in das illustre Feld der Ausdauerfahrer der UCI Track Champions League geschafft. Der Österreicher startet am Samstagabend im Velodrome National in Saint-Quentin-en

23.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

22.11.2024Top-Favoritin? Archibald nach schwerem Jahr eine “7 von 10“

(rsn) – Katie Archibald ist die Königin der Track Champions League. 2021 und 2023 gewann sie jeweils souverän den Titel in der Endurance League und auch 2022 wäre das wohl gelungen, wenn sie dama

22.11.2024Spiegel will “versuchen, ´die Großen´ etwas zu ärgern“

(rsn) – Luca Spiegel wird am Samstag sein Debüt in der Track Champions League geben. Der 20-jährige U23-Europameister im Sprint will auf der Bahn, auf der er im Sommer zu den jüngsten Olympia-Sta

22.11.2024Olympia-Reservistin Pröpster: Gelingt bei TCL der nächste Schritt?

(rsn) – Mit drei Rennsiegen, dem zwischenzeitlichen Tragen des Führungstrikots und schließlich Gesamtrang zwei in der Sprint League hat Alessa-Catriona Pröpster bei der Track Champions League 202

22.11.2024Eschborn-Frankfurt-Sieger van Gils: “Ich würde lieber gehen“

(rsn) – Maxim van Gils (Lotto - Dstny) scheint entschlossen, sein Team trotz eines noch bis Ende 2026 gültigen Vertrags so schnell wie möglich verlassen zu wollen. Wie er im Gespräch mit mehreren

22.11.2024Gall: Tour of the Alps “absoluter Fokus“ der ersten Saisonhälfte

(rsn) – Felix Gall bestritt 2022 seine bisher letzte Tour of the Alps. In seinem damals ersten Jahr im Trikot von Decathlon – AG2R La Mondiale beendete der Österreicher nach vier Top-Ten-Etappenp

22.11.2024Tour of the Alps auch 2025 ein Kletterfestival mit kurzen Wegen

(rsn) - Fünf Etappen, 739 Kilometer und 14.700 Höhenmeter: Das sind die Eckdaten der Tour of the Alps 2025. Die 48. Ausgabe des grenzüberschreitenden Etappenrennens findet vom 21. bis 25. April 202

22.11.2024Tour Colombia wegen finanzieller Probleme erneut in Gefahr

(rsn) – Nachdem sie bereits in den Jahren 2022 und 2023 aufgrund von finanziellen Problemen ausgefallen war, scheint die Tour Colombia (2.1) erneut zu wackeln. Wie die Zeitung El Tiempo berichtete,

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine