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23.07.2008 | Der Berg rief - und alle kamen. Ich fahre die Tour zum dritten Mal, aber dies war meine Premiere in Alpe d'Huez. Als Jugendlicher bin ich hier mal mit dem Rad hochgefahren, aber ich kann mich kaum noch daran erinnern. An heute werde ich mich sicher noch sehr lange erinnern.
Das war ein Erlebnis. Wahnsinn, diese Zuschauermassen, diese Stimmung. In der Holländer-Kurve versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. Gänsehaut-Feeling. Ich weiß nicht, wie es für die Bergfahrer an der Spitze ist, aber für uns da hinten ist es schon ein euphorisches Gefühl, durch die engen Zuschauergassen zu fahren. Und die jubeln noch wie wild, obwohl ja schon 120 Mann vor uns durch waren. Da ist Party angesagt.
Wenn man einen gewissen Punkt überschritten hat, will man am Berg nur noch seine Ruhe haben und still leiden. Diesen Punkt hatte ich heute glücklicherweise nicht erreicht und ich habe ganz bewusst diese Atmosphäre genossen. Mein Name wurde öfter gerufen, rundum wirklich ein tolles Erlebnis, super Eindrücke. Julian Dean hat's richtig gemacht, der hat sich eine Kamera an den Helm gebastelt und hat das festgehalten. Alpe d'Huez ist etwas ganz besonderes, nicht der schönste Berg, auch nicht der schwerste, aber diese Atmosphäre ist einzigartig.
Das Rennen ging wie erwartet gleich schnell los, aber nach 25km, als sich die vier Mann mit Schumi abgesetzt haben, wurde es hinten wieder ruhiger. Wir waren alle erleichtert. CSC hat kontrolliert, aber wenig Druck gemacht. Ich glaube, ich bin zum ersten Mal bei der Tour über einen 2000er im Feld gekommen. Nur ausgerechnet in der Abfahrt haben sie uns abgehängt, weil das Feld zerriss und wir Sprinter natürlich hinten im Feld über die Bergwertung fuhren. Das Grupetto bildete sich in der Abfahrt, mal was Neues. Wir sind runtergeblasen und hatten sie bald wieder.
Der Galibier lässt sich ganz gut fahren, recht gleichmäßiger Anstieg. Der zweite Berg war unangenehmer. Die sind da mit ekligem Tempo rein und ich habe schnell reißen lassen. Hinten war ich in einer 20-Mann-Gruppe, Hushovd war dabei, McEwen nicht. Die Gruppe fuhr ein ekliges Tempo, aber da muss man nun durch, da darf man nicht rausfallen. Bald fuhren wir zu einer 15-Mann-Gruppe auf, aber McEwen immer noch nicht zu sehen. Dann in noch eine größere Gruppe aufgefahren, da sehe ich endlich auch McEwen. Von uns viele dabei, Lang, Wegmann, Haussler, Kraussi, ich. 80 Mann sind wir, das war eher Hauptfeld als grupetto. Die nächste Abfahrt wieder Vollgas.
Über Funk wird durchgegeben, dass wir 20 Minuten hinten liegen und die Karenzzeit rund 50 Minuten beträgt. Auch im Tal wurde es nicht langsamer. "Wo wollen die denn hin?", denke ich so bei mir. Erst als wir unten am Alpe d'Huez-Anstieg ankommen, wird das Tempo akzeptabler. Die Karenzzeit betrug am Ende 44 Minuten, wir waren 38 Minuten nach Sastre drin. Das Limit war kein Problem, aber viel Spielraum ist da auch nicht. 6 Minuten sind ruckzuck weg.
Im Ziel bin ich erstmal grau. Zum Glück hatte ich keinen Hungerast und ich musste auch nicht in den roten Bereich, aber im Ziel tuts dennoch erstmal weh. Schnell was essen, trinken, ein bisschen hinlegen. Spätestens nach Dusche und Massage gehts einem dann wieder etwas besser. Im Hotelzimmer ist es nach solchen Etappen immer eine Überwindung, vom Bett aufzustehen und sich zur Dusche zu schleppen. Erst wenn der Physio klopft, rappele ich mich auf.
Unser Koxi lag vorhin noch tot im Bett, als ich an seinem Zimmer vorbeiging zur Massage. Der war heute am Limit, der hat alles gegeben. Für ihn galt's heute, da wurde die Rundfahrt vorentschieden. Er hat sich toll verkauft und das Podium ist nun drin, auch wenn ich da natürlich leicht reden habe. Mein Tipp: In Paris stehen Schleck, Cadel und Koxi auf dem Treppchen. Für Sastre ist das 50km-Zeitfahren doch sehr lang. Spannend ist es auf jeden Fall.
Traditionell führt Robert Förster auf Radsport News zur Tour de France sein Tagebuch. Der Gerolsteiner-Sprinter, der in diesem Jahr auf seinen ersten Tour-Etappensieg hofft, wird in den nächsten drei Wochen von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke berichten. Traditionell führt Robert Förster auf Radsport News zur Tour de France sein Tagebuch. Der Gerolsteiner-Sprinter, der in diesem Jahr auf seinen ersten Tour-Etappensieg hofft, wird in den nächsten drei Wochen von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke berichten.
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