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01.06.2007 | (Ra) - Den gestrigen Tag wird sich das Team Milram, vor allem aber Erik Zabel fett im Kalender angestrichen haben. Der 36-jährige Zabel feierte auf der zweiten Etappe der Bayern-Rundfahrt seinen ersten Saisonsieg und Alessandro Petacchi hielt kurze Zeit später die ausgedünnte Sprintkonkurrenz beim Giro d`Italia in Schach.
Während es für Petacchi, der sich nach seiner langen Verletzungspause wieder ans Siegen gewöhnt hat und sich seine vierte Giro-Etappe holte, ein fast "normaler" Triumph war, wirkte Zabels gestriger Erfolg wie ein Befreiungsschlag. Eine Woche, nachdem Zabel unter Tränen gestanden hatte, 1996 für eine Woche EPO genommen zu haben aber auch hinzugefügt hatte, dass er seitdem sauber sei, platzte bei Zabel auch der sportliche Knoten.
Nachdem es für Zabel die letzten Wochen und Monate alles andere als rund lief und er sich in den Massensprints gegen zum Teil durchschnittliche Konkurrenz keinen Sieg herausfahren konnte, konnte der Ex-T-Mobile-Profi gestern wieder feiern - allerdings mit angezogener Handbremse. "Nach vergangenem Donnerstag war zunächst mal eine große Leere da. Jetzt kommt so nach und nach die Erleichterung. Aber die Gefühle kann ich noch nicht einordnen", sagte Zabel, der durch seinen gestrigen Etappensieg auch die Gesamtführung der Bayern Rundfahrt übernehmen konnte. "Diesen Erfolg kann ich nur ganz schwer einordnen. In den letzten Wochen habe ich so viel erlebt, dass Siege und Niederlagen für mich momentan zweitrangig sind."
Bei Zabels Teamkollegen herrschte da schon mehr Freude. "Besser geht es gar nicht", teilte Sebastian Siedler, der für Zabel den Sprint angezogen und danach selbst noch den zweiten Platz belegte, mit.
Nicht besser ging es auch beim Giro d`Italia für Alessandro Petacchi. Der Milram-Kapitän setzte sich gestern auf der 18. Etappe gegen die stark ausgedünnte Sprinterkonkurrenz durch und feierte seinen vierten Giro-Erfolg in diesem Jahr. Allerdings war dieses Unterfangen schwieriger als gedacht: Petacchi, dessen Konzept durch einen Sturz zweier Ag2r-Profis kurz vor dem Ziel durcheinander geworfen wurde, musste einen 600 Meter langen Sprint durchziehen. Auf den letzten Metern ging Petacchi sichtlich der Sprit alle, doch "Ale Jet" biss auf die Zähne und konnte die Konkurrenz noch in Schach halten.
„Das war ein sehr langer und auch sehr harter Sprint", sagte ein sichtbar erschöpfter Petacchi nach dem Rennen. „Ich muss mich aber auch bei meinen Teamkollegen bedanken. Sie haben wieder den ganzen Tag für mich gearbeitet. Dieser Sieg ist sehr wichtig fürs ganze Team. Es war ein verdammt langer Sprint“, Petacchi hofft jetzt auf einen weiteren Erfolg beim Giro: "Jetzt will ich auch in Mailand siegen. Es ist immer schön, die letzte Etappe einer großen Rundfahrt zu gewinnen. Außerdem war es sehr angenehm, während des Giro immer wieder meinen Namen zu hören."
Auch Zabel dürfte die Zuschauerunterstützung in Bayern gut getan haben. "Ich habe gemerkt, dass sich viele Fahrer für mich mitgefreut haben und die Resonanz des Publikums hier in Bayern tut auch gut." - Vielleicht kann Zabel dies mit einem weiteren Etappenerfolg zurückzahlen.
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