Tim Klinger: Giro-Tagebuch/8. Etappe

Wie befürchtet - von 0 auf 100!

Von Tim Klinger

20.05.2007  |  Vor der heutigen Etappe hatte ich ja einigen Bammel. Wie befürchtet, wurde direkt vom Start weg attackiert – und das, obwohl es berghoch ging. Da hieß es von Anfang an Anschlag fahren. Ich mag es aber gar nicht, wenn es gleich von 0 auf 100 geht. Deshalb musste ich zunächst abreißen lassen, konnte aber später wieder zum Feld aufschließen. Einigen anderen Fahrern, darunter meinen Teamkollegen Sven Krauss und Oscar Gatto, erging es schlechter als mir: Sie kamen nicht mehr zurück und mussten richtig hart fahren, um im Zeitlimit zu bleiben.

Nach dem extrem schweren ersten Berg lief es bei mir besser. In den folgenden Anstiegen habe ich mich recht wohl gefühlt und hatte keine Mühe das Tempo mitzugehen. Trotzdem war das wieder ein sehr schwerer Tag. Überhaupt war bei diesem Giro bisher noch keine einzige Etappe richtig flach. Und die wirklich heftigen Dinger kommen erst noch…

Schwer wurde die Etappe heute dadurch, dass vorne eine große Gruppe mit über 20 Fahrern weggegangen war. Nicht nur mir wäre es lieber gewesen, wenn zwei, drei Mann sich hätten absetzen können. Danach hätte T-Mobile das Tempo im Feld kontrollieren können und am Ende wären die Sprinterteams mit eingestiegen. Aber daraus wurde diesmal nichts. Also hieß es den ganzen Tag hart arbeiten. Selbst im Flachen ging es zur Sache. Für einen wie Thomas Fothen ist das zwar kein großes Problem, aber Leichtgewichte wie Oliver Zaugg und ich haben da ganz schön zu kämpfen. Zum Glück ging alles gut und ich konnte mit dem Feld ins Ziel rollen

Heute musste ich zum letzten Mal Antibiotika nehmen und spätestens morgen werden an meinem verletzten Ellenbogen die Fäden gezogen. Zumindest damit werde ich dann keinen Kummer mehr haben…

Bis morgen
Tim

Für Tim Klinger ist der 90. Giro d’Italia ein ganz besonderes Rennen. Der 22-jährige Nachwuchsfahrer vom Team Gerolsteiner bestreitet die erste dreiwöchige Rundfahrt seiner noch jungen Karriere. Für Radsport aktiv berichtet Klinger täglich von seinen Erlebnissen beim zweitgrößten Radrennen der Welt.

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