Boonen von Kamera getroffen

Winkehand schlitzt Hushovd auf

Von Pit Weber

03.07.2006  |  Blutüberströmt lag der Mann in Gelb am Boden. Die erste Etappe der Tour de France rund um Straßburg endete mit einem schlimm aussehenden Unfall.

Thor Hushovd war ganz am rechten Fahrbahnrand um den Etappensieg gesprintet. Dabei kollidierte der Prologsieger und erste Träger des Führungs-Trikots 75 Meter vor dem Ziel mit einer grünen Winkehand von Toursponsor PMU, die ein Zuschauer über die Bande hielt. Der scharfe Rand schlitzte ihm, der kurioserweise Titelverteidiger im Kampf um das grüne PMU-Trikot ist, den rechten Oberarm auf einer Länge von fünf Zentimetern auf. Hushovd spürte zunächst nichts. Ungläubig schaut er im vollen Sprint auf den Oberarm, der sich sofort rot verfärbte. Im Ziel brach er geschockt zusammen. Hushovd wurde auf einer Trage ins Krankenhaus gebracht Die Schnittwunde musste genäht werden. Noch am Abend konnte Hushovd die Klinik aber wieder verlassen.

"Es war ein schrecklicher Anblick. Thor hat soviel Blut verloren", sagte sein Teammanager Roger Legeay. "Der Schnitt an sich ist nicht so schlimm. Die Ärzte sagten, er würde unter der Prellung mehr leiden. Ihm wird es sicher mehrere Tage nicht so gut gehen "

Auch Sprint-Star Tom Boonen kollidierte mit einem Zuschauer. "Ich wurde von irgendetwas getroffen, ich glaube es war eine Kamera", berichtete der Weltmeister. Nach dem Zusammenprall schaute er sich mehrmals verwirrt um. So, als könnte er gar nicht glauben, was ihm da passiert war. Boonen: "Ich habe einen Schlag auf den Arm bekommen und dann wieder versucht, anzutreten, aber der Schmerz war zu stark."

Als 13. trudelte der verwöhnte Seriensieger nach dem völlig verpatzten Sprint ins Ziel. Boonen: „Es lief nichts wie gewünscht. Ich war zu früh im Wind, ich habe mich umgeschaut, wer den Sprint anzieht - aber da war keiner. Wegen des Gegenwinds haben wir keinen richtigen Zug hingekriegt. Morgen ist zum Glück ein neuer Tag."

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