Nicht alle bedauern Zabels Abschied

Korff hofft auf neue T-Mobile-Taktik

Von Matthias Seng

20.10.2005  |  Seit bekannt wurde, dass Erik Zabel T-Mobile verlassen wird, ist das Bedauern über seinen Weggang bei Magenta groß. Aber es gibt auch Fahrer im Team, die auf die Nach-Zabel-Ära mit mindestens einem lachenden Auge schauen. Sprinter André Korff gehört dazu. Der 32 Jährige erhofft sich ohne die Überfigur Zabel bessere Chancen für sich selbst.

“Ich werde vermutliche viele Rennen mit Olaf Pollack bestreiten", sagte Korff in einem Interview mit der Tageszeitung Fränkischer Tag. „Olaf schätzt meine Arbeit und ist ehrlich genug, mir auch mal den Vortritt zu lassen, wenn es mal bei ihm nicht so läuft.“ Und dann folgte eine Spitze gegen den langjährigen Kapitän: „Bei Zabel war das nicht immer so.“

„Nach dem Abgang von Zabel werden wir bei den Frühjahrsklassikern eine andere Taktik verfolgen“, ist sich Korff sicher. „Wesemann und Klier sind zwar die Kapitäne, aber wenn einer aus der zweiten Reihe in einer Fluchtgruppe ist, dann bekommt er vielleicht seine Chance und es wird nicht das Feld mit Gewalt zusammengehalten für einen Massensprint, den dann andere gewinnen. Heuer gab es schon die Situation, dass Fahrer in guter Situation zurückgepfiffen worden sind, nur um die Sprintkarte zu spielen. Die Anzahl der Saisonsiege zeigt, dass dies nicht immer die richtige Taktik war.“

Neben Korff werden auch die anderen T-Mobile-Sprinter nach Zabels Weggang aufatmen. Olaf Pollack, in den Sprints zukünftig wohl die erste Option für T-Mobile, Eric Baumann sowie die beiden Neuzugänge Abdré Greipel und Thomas Ziegler erhalten mehr Spielraum. Allerdings müssen vor allem die jungen erst noch beweisen, dass es auch ohne Zabel geht.

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