Doping: Amerikaner bezweifelt Tests

Hamilton: Habe den PR-Krieg verloren!

Von Matthias Seng

26.11.2004  |  Tyler Hamilton ist in den letzten Monaten wegen seiner positiven Blutdoping-Tests zum Ziel öffentlicher Kritik geworden. Nicht genug damit: Jetzt droht Hamiltons Team Phonak eben wegen des Dopings mehrerer Phonak-Fahrer der Ausschluss von der ProTour - neben Hamilton noch Santi Perez und Oscar Camenzind. Gegenüber dem Radsportportal cyclingnews.com hat sich der Tyler Hamilton nun über die seiner Meinung nach mangelhaften Testverfahren geäußert und nochmals betont, dass er niemals Blutdoping betrieben habe.

Hamilton spricht in seiner Erklärung davon, dass er den PR-Krieg verloren habe, aber entschlossen sei, seine Unschuld nachzuweisen. Naiverweise sei er davon ausgegangen, dass ein endgültiges Urteil über seinen Fall erst nach einem Prozess gefällt worden wäre. Die Offiziellen der Anti-Doping-Organisationen hätten aber nicht nur seinen Versicherungen, dass er niemals Blutdoping betrieben hätte, keinen Glauben geschenkt, sondern noch vor dem Prozess ihr Urteil über ihn gefällt.

Hamilton kritisiert besonders den Doping-Test bei Olympia. Der damalige A-Test wäre erst für positiv erklärt worden, nachdem ihn eine Reihe von Experten ein zweites Mal untersucht hätten. Das zeige, dass die Gültigkeit des Testverfahrens durchaus in Zweifel gezogen werden könne – was andere Wissenschaftler auch getan hätten. Zudem hätte ihm, Hamilton, das Internationale Olympische Komitee (IOC) bis heute keine schriftliche Benachrichtigung über seinen positiven A-Test zukommen lassen. Die B-Probe sei, entgegen anders lautenden Berichten, nicht aus Versehen eingefroren worden. Vielmehr sei es so, dass die B-Probe im Falle einer negativen A-Probe automatisch eingefroren würde. Deshalb könne dieser Vorgang nicht als Fehler abgetan werden.

Gab es bei Olympia tatsächlich offensichtliche Unstimmigkeiten bei Hamiltons Proben, so lag der Fall bei der Spanien-Rundfahrt eindeutig: Beide Blutproben waren positiv. Der Phonak-Kapitän zieht aus dem Vergleich der Olympia- mit der Vuelta-Probe allerdings den Schluss, dass entweder der Test als solcher nichtig sei, das Testverfahren nicht korrekt befolgt wurde oder dass eine der Proben Fremdblut enthalten müsse. Sein Angebot, einen DNA-Test zur Klärung dieser Fragen durchführen zu lassen, sei ebenso zurückgewiesen worden wie seine Forderung, unabhängige Wissenschaftler hinzuzuziehen.

Auf die bevorstehende UCI-Entscheidung über die ProTour-Teilnahme seines Teams Phonak geht Hamilton in seiner Erklärung nicht ein. Möglicherweise wird sich Phonak von seinem amerikanischen Kapitän und vom spanischen Vuelta-Zweiten Santi Perez trennen. Damit könnte Phonak die UCI zufrieden stellen, die in ihrer Begründung für einen möglichen Phonak-Ausschlusses von der ProTour ausdrücklich darauf verwiesen hatte, dass das Schweizer Team zu nachlässig mit den Dopingfällen in seinen Reihen umgegangen wäre.

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