Rebellin: „Ihr könnt noch mehr von mir erwarten!“

19.04.2004  |  Mit seinem Sieg beim Amstel Gold Race hat Davide Rebellin nicht nur zum dritten Mal in seiner Karriere ein Weltcuprennen gewonnen, sondern für sein Team Gerolsteiner den ersten Weltcupsieg überhaupt eingefahren. Dabei war es um den 32jährigen Italiener in den letzten Jahren recht ruhig geworden. Seine großen Triumphe lagen allesamt schon einige Zeit zurück, so etwa die beiden Weltcuperfolge in San Sebastian und Zürich im Jahr 1997.

Nun hat sich Rebellin mit seinem Spurtsieg über den Niederländer Michael Boogerd eindrucksvoll zurückgemeldet. In einem Interview nach dem Rennen gab er sich zuversichtlich, auch zukünftig auf diesem Niveau fahren zu können. „Ihr könnte noch mehr von mir erwarten“, versprach er vor allem seinen italienischen Fans, die in der laufenden Saison von Petacchi und Co. mit Siegen nicht unbedingt verwöhnt worden sind. „Zweifellos ist es auch für den italienischen Radsport und seine Fans wichtig, dass ich dieses Rennen gewinnen konnte. Für mich persönlich zählt besonders, dass ich Selbstvertrauen für die kommenden Rennen geschöpft habe.“

Weitere Höhepunkte sind für Rebellin die bei den Klassiker Flèche Wallone (Mittwoch) und Lüttich-Bastogne-Lüttich (Sonntag).

Dort kann er weitere Male die Kritiker widerlegen, die seine mangelnde Entschlossenheit im Endspurt bemängelten und ihm zu braves Fahren am Hinterrad der Konkurrenten vorwarfen. Bei Amstel Gold war alles anders. „Ich hatte das Gefühl, dass mein Ausreißversuch mit Boogerd zusammen erfolgreich sein würde. Deshalb war es für mich leichter, die Attacke mitzufahren. Wir haben perfekt zusammen gearbeitet, und der Zeitpunkt der Attacke war richtig gewählt. Mit dem Ziel vor Augen kann man schon mal ein kleines Risiko eingehen.“ Rebellin war sich sicher, im Sprint der Stärkere zu sein : „Die letzten Meter kamen meinen Fähigkeiten entgegen, ich war in guter Verfassung und hatte überhaupt keine Angst vor Boogerd.“

Trotzdem zollte er dem Holländer Respekt: „Er war sehr stark in den Anstiegen, und es war nicht einfach, ihn zu schlagen. Es war eine gefährliche Strecke, jede Menge Steigungen und enge Straßen. Aber letztlich war es ein wunderbares Rennen.“ Seine wiedergewonnene Stärke führte der Italiener auch auf seine gesundheitliche Situation zurück. „Im vorletzten Jahr hatte ich Probleme mit meinem Darm, aber jetzt bin ich wieder in Ordnung.“

Die fanatischen holländischen Fans, die ihren Landsmann Boogerd unbedingt gewinnen sehen wollten, beeindruckten Rebellin nicht sonderlich: „Es ist ganz normal, dass Boogerd diese Unterstützung bekommt, die holländischen Fans wollen eben, dass ein Holländer gewinnt. Ich bin Italiener und werde von den italienischen Fans angefeuert. Ich bin stolz, dass ich ihnen mit meinem Sieg ein Geschenk machen konnte.“

Hatte der letztjährige Gewinner des Amstel Gold Rennens, Alexander Winokourov, seinen Sieg dem bei einem Rennen tödlich verunglückten Andrej Kivilew gewidmet, so gedachte Rebellin im Moment des Triumphes des Kollegen Denis Zanette, der im Jahr 2003 an einem Herzversagen gestorben war: „Er war mein bester Freund, der Sieg war für ihn und seine Familie. Denis hat mir heute die Kraft gegeben, dieses große Rennen zu gewinnen.“

Weitere Radsportnachrichten

23.10.2025Mauss vom German Junior Racing-Team zu UAE Gen Z

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.10.2025“Verkrampft“: Van Aert nach Urlaub zurück auf dem Rad

(rsn) – Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) ist einen Monat nach dem Ende seiner Straßenrad-Saison wieder ins Training eingestiegen. Nach einem Familienurlaub postete er am Dienstag und Mittwoc

23.10.2025Dempster: “Schauen mit Klassement-Ambitionen auf die Route“

(rsn) – In Paris ist die Strecke der Tour de France 2026 (2.UWT) vorgestellt worden. Ein Mannschaftszeitfahren zum Auftakt in Barcelona, zahlreiche Bergetappen und ein – ebenfalls anspruchsvolles

23.10.2025Alle Etappen im Detail: Die Strecke der Tour de France 2026

(rsn) – Die Tour de France 2026 wird vom 4. bis 26. Juli ausgetragen und von Barcelona nach Paris führen. Während das über die 113. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt bereits bekannt war, stellten

23.10.2025Die Strecke der Tour de France Femmes 2026

(rsn) – Die 5. Tour de France Femmes avec Zwift (2.WWT) wird nach ihrem Start in Lausanne für drei Tage durch die Schweiz führen und sich anschließend nach Süden wenden, in der Provence erstmal

23.10.2025Zwift bleibt Titelsponsor der Tour de France Femmes

(rsn) - Die Tour de France Femmes kann langfristig auf die Unterstützung der Online-Plattform Zwift bauen. Die seit der Premiere der Frankreich-Rundfahrt der Frauen 2022 bestehende Partnerschaft wur

23.10.2025Deutscher Männervierer verpasst Kleines Finale um 17 Tausendstel

(rsn) - Der Eröffnungstag der 122. Bahn-Weltmeisterschaften im Velodromo Penalolen in Santiago de Chiles stand im Zeichen der niederländischen Equipe, die in allen drei Medaillenentscheidungen Gold

23.10.2025Das Programm der UCI-Bahn-WM von Santiago de Chile

(rsn) – Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile (21. – 26. Oktober) werden Medaillen in insgesamt 22 Disziplinen vergeben - jeweils elf bei Männern und Frauen. Den Anfang mache

22.10.2025Lappartient mit Solidaritätsadresse an “meinen Freund Sarkozy“

(rsn) – Immer wieder beschwört der organisierte Sport die Trennung von der Politik. Das geschieht meistens dann, wenn staatliche Stellen regulierend einzugreifen drohen oder allgemeine Kritik geüb

22.10.2025UAE bestätigt: Del Toro am Start der Mexikanischen Meisterschaften

(rsn) – Mit bisher 16 Saisonsiegen hat Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) nur vier weniger auf seinem Konto als sein Teamkollege Tadej Pogacar. Den Rückstand auf den Welt- und Europamei

22.10.2025Unibet künftig mit deutschem Co-Sponsor

(rsn) – Bas Tietema wird in der kommenden Saison nicht mehr im Namen seiner Mannschaft auftauchen. Der in Frankreich lizensierte Rennstall, der gute Chancen hat, 2026 sein Debüt bei der Tour de Fra

22.10.2025Späte Standortbestimmung für German Cycling

(rsn) – Vor allem für die deutschen Sprinterinnen stellen die am Mittwoch in Santiago de Chile beginnenden UCI-Bahn-Weltmeisterschaften (22. – 26. Oktober) die erste echte Standortbestimmung nach

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine