Auftaktetappe überschattet von Disqualifikationen

Blasi feiert überlegenen Sieg im Romandie-Bergzeitfahren

Von Felix Mattis

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Paula Blasi (UAE Team ADQ) | Foto: Cor Vos

15.08.2025  |  (rsn) – Paula Blasi ist im Auftakt-Bergzeitfahren der Tour de Romandie Féminin (2.WWT) in Villars-sur-Ollon mit deutlichem Vorsprung die Bestzeit gefahren und hat sich das Gelbe Trikot bei der drei Tage dauernden Rundfahrt durch die Westschweiz gesichert. Die Spanierin setzte sich im 4,38 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr von Huémoz hinauf zum 269 Meter höher gelegenen Ziel in 11:17 Minuten durch und war damit 17 Sekunden schneller als die Zweitplatzierte Urska Zigart (AG Insurance – Soudal) sowie 19 Sekunden als Juliette Labous (FDJ – Suez) auf Rang drei.

Vierte im kurzen, aber sehr schweren Bergzeitfahren wurde die Niederländerin Yara Kastelijn (Fenix – Deceuninck / + 0:25) vor der Italienerin Erica Magnaldi (UAE Team ADQ / + + 0:28). Die Schweizerinnen Steffi Häberlin (SD Worx – Protime / + 0:29) und Elise Chabbey (FDJ – Suez / + 0:32) kamen auf die Plätze sechs und neun.

"Ich bin definitiv überrascht. Ich habe nicht erwartet da oben zu stehen", sagte Blasi nach ihrem beeindruckenden Coup, dem bislang größten Erfolg ihrer Karriere. "Ich wusste, dass ich in guter Form bin, weil ich aus dem Höhentraining komme. Aber eigentlich ist mein Hauptziel, die L'Avenir vorzubereiten. Bis dahin habe ich noch etwas Zeit. Bei der Tour de Romandie wollte ich sehen, wo ich stehe – und natürlich fahre ich immer Vollgas. Aber das habe ich wirklich nicht erwartet."

Die 22-jährige Blasi, die erst im Mai aus dem Development- in das WorldTour-Team von UAE hochgezogen worden war, ist einer der Shootingstars dieser Saison. Sie gewann im April bereits den Gran Premio della Liberazione (1.1) in Italien und im Mai den Pointe du Raz Classic (1.1) in Frankreich sowie im Juli die La Périgord (1.1) ebenfalls in Frankreich.

2024 hatte sie in der ersten Jahreshälfte ausschließlich Rennen auf spanischem Boden bestritten, bevor sie dann Vierte der Tour de l'Avenir wurde. Bei ihrer Rückkehr zur prestigeträchtigen U23-Rundfahrt, die am 23. August beginnen wird, will die Katalonin nun wohl mindestens aufs Podium. Doch zuvor könnte das nun auch bei der Romandie-Rundfahrt erreichbar sein.

"Wir haben die Taktik noch nicht besprochen, aber wir haben ein starkes Team hier und können sicher einiges ausrichten", sagte sie nun noch etwas zurückhaltend, da die nominellen UAE-Kapitäninnen wohl eher Magnaldi und die nur auf Rang 16 gelandete Silvia Persico (+ 0:51) sein sollten.

UCI schließt fünf Top-Teams vom Rennen aus

Überschattet wurde der Auftakt des WorldTour-Rennens aber durch die Disqualifikation von gleich fünf Spitzen-Teams: Canyon – SRAM – zondacrypto, EF Education – Oatly, Lidl – Trek, Picnic – PostNL und Visma – Lease a Bike. Ihnen wurde der Start von den UCI-Kommissären aufgrund einer Auseinandersetzung rund um Datensammelgeräte an den Rennmaschinen verweigert.

Durch das Aus dieser fünf Mannschaften mussten mehrere Mitfavoritinnen wie die Tour-de-France-Dritte Katarzyna Niewiadoma und die Tour-Fünfte Niamh Fisher-Black ihre Sachen packen. Auch die einzigen beiden deutschen Fahrerinnen auf der Startliste, Ricarda Bauernfeind und Antonia Niedermaier, konnten daher nicht antreten. Bauernfeind, die als erste Canyon-Fahrerin um 12:33 Uhr hätte starten sollen, hatte sich sogar bereits warmgefahren und war zur Startrampe gefahren, wo ihr die UCI-Kommissäre dann den Start aber verweigerten.

Die Tour de Romandie Féminin soll am Samstag mit einer 2. Etappe über 123,2 Kilometer fortgesetzt werden, die mit einem zwölf Kilometer langen Schlussanstieg hinauf in den Ort La Tzoumaz endet. Die Schlussetappe am Sonntag dann beginnt und endet in Aigle, dem Sitz des Radsport-Weltverbandes UCI.

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