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13.03.2025 | (rsn) - Die Form stimmt, die Arbeitseinstellung ist perfekt, die Gelegenheit auch günstig – “und am Ende des Tages stehe ich hier am Bus und muss wieder eine Erklärung abgeben, warum was nicht geklappt hat. Das schmerzt schon“, sagte Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty) nach der 4. Etappe von Tirreno-Adriatico zu RSN.
Denn lange sah es an diesem erneut verregneten Tag richtig gut aus für den baumlangen Kerl aus dem Odenwald. Nach langem Kampf ging endlich eine Gruppe. Rutsch fand sich darin wieder. Die Zusammenarbeit war auch gut. “Wir waren uns recht einig und wussten auch, dass wir zusammenarbeiten müssen, wenn wir eine Chance haben wollen. Das hat auch gut funktioniert“, blickte der Intermarché-Neuzugang zurück.
Klar, ein wenig gezockt wurde auch: “Eingangs der zwei Schlussrunden hat es in der Gruppe etwas antesten gegeben. Da wurde etwas attackiert und Lücken wurden aufgelassen, um die Kräfteverhältnisse zu testen. Aber ansonsten kann ich mich echt nicht über die Zusammenarbeit beklagen“, lautete sein Fazit. Gern hätte Rutsch das auch abgeschlossen, um den Etappensieg mitgekämpft. Dann aber machte es “swusch, krch und autsch“, und was sonst noch alles Grafic-Novel-Autoren so gern in Sprechblasen schreiben, und Rutsch lag etwa 26 Kilometer vor dem Ziel auf dem Boden.
___STEADY_PAYWALL___"Ich war in der letzten Position der Gruppe“, schilderte Rutsch selbst die Situation. “Der erste ist schon weggegangen mit dem Hinterrad und musste bremsen.“ Das Gefahrensignal nahm der 27-Jährige natürlich wahr. Er sah dann auch den Schlamm auf dem Boden. Verhindern konnte Rutsch den Sturz im Zusammenspiel der Kräfte, die da zwischen Rad und Untergrund wirkte, aber nicht. “Es ist etwas anderes, wenn ein 65- oder 70-Kilo-Fahrer die Bremse zieht, oder wenn das ein 80-Kilo-Fahrer wie ich macht. Ich hatte keine Chance, habe die Bremse nur angetippt und sofort ist das Vorderrad weggegangen und ich habe da gelegen. Das war das Ende der Geschichte heute", meinte er lakonisch.
Da lief noch alles nach Plan: Jonas Rutsch (Intermaché – Wanty) in der Ausreißergruppe des Tages. | Foto: Cor Vos
Ein ganzer Arbeitstag war damit in den Sand, präziser: in den Schlamm gesetzt. Und nicht nur das. “Da geht auch ein Haufen Vorbereitung rein“, betonte Rutsch. Seinen Ausfall beklagten dann auch die Fluchtgefährten. “Leider hatten wir etwas Pech, weil einer von uns (Rutsch, die Red.) 26 Kilometer vor Schluss gestürzt ist. Wir haben danach trotzdem Vollgas gegeben und sind All-In gegangen. Dann wurden wir 200 Meter vor Schluss überholt“, meinte William Blume (Uno-X Mobility) zu RSN.
Hätte es sonst vielleicht gereicht? “Gut möglich“, spekulierte der Italiener Marco Maestri (Polti – VisitMalta). Wie knapp es vorne zuging, kann man daran ermessen, dass Maestri nach dem Zusammenschluss noch Fünfter wurde. “Ich wollte die Gelegenheit für einen Podiumsplatz beim Tirreno einfach nicht wegwerfen und habe deshalb noch einmal alles gegeben“, meinte der Routinier.
Auch Rutsch selbst sah rückblickend die Chancen für die Gruppe, wäre er ohne den Sturz mit vorn dabei geblieben, als größer an. "Ich denke, wenn ich nicht stürze, haben wir eine sehr realistische Chance, durchzukommen. Deshalb ärgert es mich einfach verdammt", gestand er RSN.
Zum Frust trug bei, dass die Unfallstelle nicht signalisiert wurde. "Vielleicht hätte man dort jemand hinstellen können, denn es war wirklich schon eine schöne Schicht Schlamm auf dem Boden“, beschrieb er die Situation, und dachte dabei auch an die Kollegen im Feld hinter ihm. “Je nachdem, wo Du auch im Feld fährst, ist es ja nicht unbedingt ersichtlich, dass da Dreck liegt“, erklärte er. All das Wenn und Aber fasste er dann allerdings in dem Spruch zusammen: “Hätte, hätte, Fahrradkette – mich hat's da hingeschmissen und deshalb war es heute ein Satz mit x, nämlich nix."
Bei Tirreno-Adriatico bestreitet Rutsch sein zweites Etappenrennen im Trikot von Intermarché - Wanty | Foto: Cor Vos
Von der wilden Jagd hinter ihm mit geteiltem Feld bekam er einiges mit. Auf einem Ohr habe er mitgehört, sagte er und schränkte ein: “Natürlich ist man in der Fluchtgruppe in erster Linie mit sich selbst beschäftigt. An so Tagen wie heute tut das aber sowieso jeder, auch hinten, jeder kämpfte da seinen eigenen Kampf." Großartig beeinflussen ließ er sich davon nicht: “An dem, was hinten passiert, kann man sowieso nichts ändern. Du musst vorne einfach gucken, dass du sowohl aus leistungstechnischer als auch aus strategisch-psychologischer Sicht eine angemessene Weise findest, damit umzugehen.“
Bis 26 Kilometer vor dem Ziel klappte auch das ganz formidabel. Dann kam der Schlamm, die Zentrifugalkräfte trugen den Sieg über die Reibung zwischen Pneu und Straße davon, und die Schwerkraft machte den Deckel drauf.
Zumindest trug Rutsch keine schwereren Verletzungen davon. “Eine kleine Schürfwunde, aber sonst sollte es nichts Schlimmeres sein“, zog Teamarzt Gerald Ackerl gegenüber RSN Bilanz. Weil Rutsch auch mit dem Kopf aufschlug, wurde bereits ein neurologischer Test gemacht. “Der ist soweit unauffällig, aber wir beobachten das natürlich weiter", betonte Ackerl.
Einen positiven Aspekt konnte Rutsch aus dem harten Arbeitstag immerhin mitnehmen: “Die Beine drehen gut aktuell. Jetzt heute noch etwas Wunden lecken und dann geht's morgen weiter." Auch für die Klassiker ist er ganz optimistisch gestimmt. “Im Grunde genommen fahre ich sie alle“, blickte er auf sein Rennprogramm ab Ende März voraus. Anlagen für gute Ergebnisse und den Willen, dafür zu ackern, hat er. Jetzt muss sich nur mal das Rennglück auf seine Seite schlagen.
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