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22.12.2025 | (rsn) - Antwerpen, Koksijde und Hofstade – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat drei Sandrennen in drei Tagen gewonnen und seinen vierten Saisonsieg bei seinem vierten Einsatz gefeiert. Bei der X2O Badkamers Trofee in Hofstade ließ der Weltmeister der Konkurrenz erneut keine Chance.
Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) konnte trotz seines zweiten Ranges kein Duell mit dem Weltmeister erzwingen. Der Belgier erreichte das Ziel mit 48 Sekunden Rückstand. Das Podium komplettierte Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) vor Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) und Laurens Sweeck (Crelan – Corendon). Als Sechster baute Joris Nieuwenhuis (Ridley) seine Gesamtführung etwas aus.
Van der Poel gewann natürlich zum ersten Mal beim Plage Cross, das zum letztmalig 2007 ausgetragen wurde. “Das ist eines der wenigen Rennen, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnere. Da habe ich hier an der Strecke gestanden. Es ist schön, dass wir hier mit dem Cyclocross-Zirkus zurück sind“, freute sich der Sieger im Ziel-Interview. Die Atmosphäre wollte er offensichtlich allein genießen, denn schon im zweiten Umlauf setzte er sich unwiderstehlich ab.
“Das ist einfach so gelaufen. Wenn jemand anders einen Fehler macht, ist es einfach einen Vorsprung herauszufahren – und genau das ist passiert“, spielte van der Poel die entscheidende Phase etwas herunter. “Auf einem Kurs wie diesem ist es ein Vorteil, den eigenen Rhythmus fahren zu können. Ich fühlte mich sehr gut und bin zufrieden“, fügte er an.
Van Aert hinterließ bei seinem zweiten Saisoneinsatz einen deutlich verbesserten Eindruck. “In der ersten Runde musste ich noch ein bisschen reinkommen; ich habe selbst einen Fehler gemacht und wurde auch etwas aufgehalten. Als ich an die Spitze kam, war Mathieu schon weg. Zur Rennmitte habe ich dann meine Beine gefunden und dann lief es gut“, fasste der 31-Jährige seinen Wettkampf zusammen.
Nys konnte sie Familien-Siegesserie 17 Jahre, nachdem sein Vater Sven die bisher letzte Austragung in Hofstade gewonnen hatte, nicht fortsetzen. Der Belgische Meister probierte van der Poel nach dessen Angriff zu folgen, zahlte dafür aber später Lehrgeld. Ein Sturz im Sand warf ihn zeitweise noch zurück, letztendlich beendete er den Wettkampf auf Position vier.
Die beiden deutschen Teilnehmer blieben dicht beieinander. Letztendlich wurden beide am Ende der fünften von neun Runden aus dem Rennen genommen. Florian Hamm (Syntace) wurde als 32. gewertet, sein Teamkollege Michael Gaßner findet sich in der Ergebnisliste eine Position dahinter wieder.
Im Gesamtklassement bleibt Nieuwenhuis vorn. Zweiter ist der Tagesachte Cameron Mason (Seven) mit 40 Sekunden Rückstand vor Nys, der 43 Sekunden zurückliegt. Das fünfte der acht Events der X2O Badkamers Trofee wird am 29. Dezember in Heusden-Zolder ausgetragen.
Sweeck verließ die Startgerade als Erster in Richtung Gelände, sowohl van der Poel als auch van Aert waren sofort in den vorderen Positionen zu finden. Als Nieuwenhuis die Spitze übernahm, hatte er nur noch sieben Gegner in seiner unmittelbaren Nähe.
Dass im zweiten Umlauf fünf Fahrer herankamen und dass van Aert nach einem kleinen Ausrutscher direkt wieder an seinen Begleitern dran war zeigte, dass das Tempo in dieser Phase nicht sehr hoch lag. Als Toon Aerts (Deschacht Hens) an der Spitze liegen im Sand schnell vom Rad musste, übernahm der dahinter fahrende van der Poel unverhofft die Führung. Nys sprang noch im Sand zum Weltmeister heran, Nieuwenhuis dahinter konnte oder wollte das nicht.
Van der Poel setzte Nys nun immer wieder unter Druck, in der dritten schweren Sandpassage konnte der Belgische Meister nicht mehr folgen. Er nahm die vierte Runde 14 Sekunden nach dem Spitzenreiter und drei vor van Aert in Angriff. Der holte danach mit Nieuwenhuis, Sweeck, Aerts, Vandeputte und Mason Nys ein. Aus diesem Sextett löste sich van Aert mit einem Kabinettstückchen in einer schweren Sandpassage, die er als einziger auf dem Rad absolvieren konnte.
Bei der nächsten Zieldurchfahrt wies er trotzdem 18 Sekunden Rückstand auf van der Poel auf. Gleichzeitig hatte er sich aber 16 Sekunden Vorsprung auf seine ehemaligen Begleiter erarbeitet. Im Sand stieg Nys dann ungewollt über den Lenker ab, wobei er Vandeputte mitriss. Auf die sechste Runde ging van der Poel eine halbe Minute vor van Aert sowie 43 Sekunden vor Nieuwenhuis und Sweeck. Knapp dahinter folgten Aerts, Mason, Vandeputte und Nys jeweils solo.
Im Kampf um den dritten Platz kam die Gruppe anschließend wieder zusammen, doch Sweeck setzte sich im Sand von seinen Kontrahenten ab. Im siebten Umlauf kamen Nys und Vandeputte wieder an ihren Landsmann heran, doch der absolvierte die schwerste Sandpassage jetzt wie nur van Aert zuvor auf dem Rad und fuhr seinen Gegnern so wieder weg. Vorn wurde ein Zuschauer negativ auffällig, der van der Poel offensichtlich absichtlich aus nächster Nähe den Rauch seiner E-Zigarette ins Gesicht blies.
In der vorletzten Runde schafften Nys und Vandeputte dann doch den Anschluss an Sweeck. Der fuhr sich in der schwersten Sandpassage komplett fest und verlor einige Sekunden. Die fuhr Sweeck aber im gleichen Abschnitt wieder zu und als Nys erneut einen unplanmäßigen Stopp einlegte, scherte “de zandman“ aus der Spur in den tiefen Sand aus, um danach in die Spur zurückzukehren und die sehr schwierige Passage komplett auf dem Rad zu absolvieren.
Eingangs der Schlussrunde lag das Trio trotz der spektakulären Einlage 1:03 Minuten hinter van der Poel und 20 Sekunden hinter van Aert. Die taktischen Spielchen um den letzten Podiumsplatz hatten nun angefangen, so dass Nieuwenhuis, Aerts und Mason wieder herankamen. Während van der Poel bereits entspannt jubeldn ins Ziel kam, entbrannten hinten die Positionskämpfe. Dabei setzte sich Vandeputte schließlich gegen Nys durch.
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