Bahn-Olympiasieger auch in Kopenhagen obenauf

Niederlande und Großbritannien gewinnen WM-Teamsprints

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Niederlande und Großbritannien gewinnen WM-Teamsprints"
Die Niederländer jubeln nach den Europameisterschaften, den Olympischen Spielen nun auch wieder bei den Weltmeisterschaften | Foto: Cor Vos

16.10.2024  |  (rsn) - Mit den Medaillenentscheidungen im Teamsprint und im Scratch der Frauen wurden am Mittwoch die Bahn-Weltmeisterschaften in der Ballerup Arena bei Kopenhagen eröffnet. Im Teamsprint gingen die Regenbogentrikots an Großbritannien bei den Frauen und an die Niederlande bei den Männern. Die beiden Teams konnten sich bereits bei den Olympischen Spielen von Paris die Goldmedaillen sichern.

Bei den Frauen gewann Großbritannien erstmals den Titel, nachdem Deutschland die letzten drei Goldmedaillen geholt hatte. In Abwesenheit der dreimaligen Weltmeisterinnen Pauline Grabosch, Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich, die allesamt auf ihre Starts verzichteten, belegten Alessa-Catriona Pröpster, Lara-Sophie Jäger und Clara Schneider Platz vier.

Nach Rang fünf in der Qualifikation, die Großbritannien vor den Niederlanden und Australien für sich entschied, trafen die Deutschen in der ersten Runde auf China und schafften noch den Sprung ins Kleine Finale, wo das junge Trio allerdings Australien unterlag. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir drei Läufe fahren würden und freue mich sehr, dass wir sie bekommen konnten. Hier im kleinen Finale fahren zu können, war eine große Ehre für uns", berichtete Schneider in der Pressemitteilung des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) und ihre Teamkollegin Pröpster fügte an: "Für die Kürze der Zeit, die uns zur Vorbereitung blieb, haben wir das Beste draus gemacht. Das war mehr, als wir erwarten konnten."

Gold sicherten sich Emma Finucane, Sophie Capewell und Katy Marchant, die bereits vor etwas mehr als zwei Monaten in Paris jubeln durften. Sie bezwangen die Niederländerinnen im Finale. Bei den Männern konnten sich dafür Roy van den Berg, Harrie Lavreysen und Jeffrey Hoogland nach den Europameisterschaften in Apeldoorn und den Olympischen Spielen nun auch den WM-Titel im Teamsprint sicherten. Die Niederländer bezwangen im Finale Australien, nachdem sie in der ersten Runde das deutsche Trio ausgeschaltet hatten. Bronze ging an Japan.

Auch das deutsche Team trat im Vergleich zu den Olympischen Spielen in neuer Besetzung an. Luca Spiegel, Nik Schröter und Pete-Collin Flemming, der nach der Qualifikation durch Henric Hackmann ersetzt wurde, landeten letztlich auf Rang sieben.

Wiebes holt sich beim WM-Debüt das Regenbogentrikot

Ein eindrucksvolles WM-Debüt lieferte Straßensprinterin Lorena Wiebes ab. Die Niederländerin sicherte sich die Goldmedaille im Scratch-Rennen, nachdem sie zuvor bereits dreimal Niederländische Meisterin in dieser Disziplin geworden war. In Dänemark setzte sich Wiebes gegen Jennifer Valente und Ally Wollaston durch. Lena-Charlotte Reißner kam als 14. über den Zielstrich.

In der Qualifikation landeten die deutschen Verfolgerinnen Franziska Brauße, Lisa Klein, Mieke Kröger und Laura Süßemilch auf dem dritten Rang. Die Britinnen erzielten die schnellste Zeit vor Italien, allerdings fehlten im Vergleich zu den Olympischen Spielen die beiden Finalteams aus Neuseeland und den Vereinigten Staaten. Für eine kleine Überraschung sorgten die Schweizerinnen auf Rang fünf.

Der deutsche Frauenvierer kann am Donnerstag in der ersten Runde sogar noch in das Finale einziehen. Dafür müssen Brauße & Co. im direkten Duell die Italienerinnen bezwingen. Sollte das nicht gelingen, könnten die Deutschen sich noch über die Zeit für das Kleine Finale qualifizieren.

In der Qualifikation überraschten auch die Schweizer Männer. Sie wurden Dritte hinter Großbritannien und Dänemark, die im Kopenhagener Velodrom in einer eigenen Liga fuhren. Der deutsche Vierer, in dem aus der Olympiamannschaft nur noch Felix Groß übriggeblieben war, wurde Fünfter. Das Quartett mit Groß, Benjamin Boos, Ben Felix Jochum und Bruno Kessler schaffte am Abend den Einzug in das Kleine Finale gegen Japan, um den Titel kämpfen am Donnerstag Dänemark und Großbritannien.

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