Kurzes Intermezzo an der Seite von Pogacar und Co.

Zimmermann: “Hatte das Privileg, mit den Besten der Welt zu fahren“

Von Joachim Logisch aus Superdévoluy

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Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty) am Col du Noyer. | Foto: Cor Vos

17.07.2024  |  (rsn) - Für den Tagessieg reichte es nicht, trotzdem war Georg Zimmermann (Intermarche – Wanty) nach der 17. Etappe der 111. Tour de France nicht unzufrieden und über einen Fakt sogar glücklich: Er konnte Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) ein Stück begleiten über die Kuppe vom Col du Noyer und in dessen Abfahrt hinein begleiten.

Froh war er schon, dass er auf dem Weg von Saint-Paul-Trois-Chateau zur Bergankunft in der Skistation Superdévoluy ein wenig die Freiheit von seinem Team bekam, auf eigene Rechnung zu fahren.

So war er einer der aktivsten Fahrer während der actiongeladenen 125 Kilometer zu Beginn des Tages und schaffte es schließlich in die aussichtsreiche, große zweite Gruppe hinter dem Spitzen-Quartett Bob Jungels (Red Bull - Bora - hansgrohe), Romain Grégoire (Groupama - FDJ), Tiesj Benoot (Visma - Lease a Bike) und Magnus Cort (Uno-X Mobility). Doch das hatte ihn viel Kraft gekostet.

"Ich habe heute einen Fehler gemacht und kam erst später in die Spitzengruppe. Das war Vollgas, um da anzukommen und dann war der Tank bei mir leer, als es in die Anstiege ging", erklärte der Kletterspezialist der ARD, warum er schon am Col Bayard, dem ersten kategorisierten Berg aus Gap heraus, nicht mehr mithalten konnte.

Doch dann passierte oben auf dem Col du Noyer etwas, was ihn Schmerzen und Müdigkeit vergessen ließ. "Ich habe kurz vor der Bergwertung gesehen, dass Pogacar von hinten kommt und bin nochmal gesprintet, um dann hinter dem Berg bei ihm zu sein", schilderte Zimmermann den Moment, der ihm den Tag rettete.

"Pogacar fährt nicht nur schnell hoch, sondern auch runter"

"Und dann hatte ich das Privileg, für ein paar Kilometer mit den Besten der Welt zu fahren. Mit Pogacar war das schon sehr sportlich. Er fährt die Berge nicht nur schnell hoch, sondern auch runter", schildert er sein Erlebnis, als er die Abfahrt vom Noyer herunter mit Pogacar sowie kurz darauf auch mit Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step), Jonas Vingegaard und Christophe Laporte (beide Visma – Lease a Bike) bestritt.

Doch schnell erkannte Zimmermann auch seine Grenzen: "Ich weiß, dass ich nicht mithalten kann und das ist auch keine Schande. Darum habe ich sie gleich unten am Schlussanstieg ziehen lassen."

Den Rest der Etappe ließ er dann als 37. mit 9:17 Minuten Rückstand auf Tagessieger Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) und dem Blick auf den kommenden Tag ausklingen. Zimmermann: "Die Etappe am Donnerstag habe ich mir schon vor der Tour angestrichen. Trotzdem müssen wir auch ein bisschen nach dem Grünen Trikot schauen. Das ging heute ganz gut aus, auch wenn es für mich nicht geklappt hat, beides unter einen Hut zu bringen – Spitzengruppe und Helferdienste", sagte er mit Blick auf Kapitän Biniam Girmay.

Vielleicht bekommt er auf dem Weg von Gap nach Barcelonnette noch mehr Freiheiten und kann sich seine Kraft für den Kampf um den Tagessieg sparen? Denn dass Girmays Gegner Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) dort noch mit den Besten über die ersten zwei Anstiege und zum Zwischensprint kommt, scheint unwahrscheinlich.

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