RSNplusGC-Attacken blieben beim Auftakt aus

Aldag nach Hitzeschlacht: Helfer “hat es in die Luft gesprengt“

Von Felix Mattis

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Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) trug vor der Etappe in Florenz eine Kühlweste. | Foto: Cor Vos

29.06.2024  |  (rsn) – Die Hitzeschlacht zwischen Florenz und Rimini zum Auftakt der Tour de France hat möglicherweise auch für die Vertagung des ersten Angriffs unter den Favoriten in der Gesamtwertung gesorgt. Das jedenfalls legten die Aussagen der Verantwortlichen bei Red Bull – Bora – hansgrohe und dem UAE Team Emirates nach der 1. Etappe nahe. Tatsächlich war der erste Tag bei der 111. Frankreich-Rundfahrt wohl der heißeste, den der größte Teil des Pelotons in dieser Saison bislang im Rennsattel verbracht hat. Bei Temperaturen nahe der 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit litten die Fahrer von Beginn an. Dazu kam, dass allen bewusst war, wie wichtig die Etappe auch für den Kampf um Gelb schon werden könnte, wenn die erwarteten Attacken an den letzten Anstiegen erfolgt wären. ___STEADY_PAYWALL___

"Alle anderen hat es im Sinne der Sache in die Luft gesprengt"

"Die Aufgabe war klar: Man muss den Kapitän vorn halten. Das hat jedes Team gemacht. Deswegen hat man logischerweise sehr viele Helfer verbrannt. Aber das ist alternativlos, denn auf dieser Strecke will man nicht irgendwo zu weit hinten sitzen", erklärte Aldag.

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates, links verdeckt) und Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike, Bildmitte) belauerten sich auf dem Weg nach Rimini. | Foto: Cor Vos

"Wir haben angefangen zu fahren, als die Ausreißergruppe weg war. Dabei war das Ziel nicht, die Gruppe wiederzuholen, sondern es ging um Sicherheitsaspekte. Es war sehr, sehr nervös. UAE hat übernommen, Visma hat übernommen - klar, um mit Wout van Aert möglicherweise um die Etappe zu sprinten. Für die war es logisch, damit hatten wir aber nichts zu tun. Allein dieses 'Dragrace', dieses Positionieren, da stellt es dich auf, wenn du immer um die Wette nebeneinander herfährst. Insofern waren unsere drei Bergfahrer am Ende noch vorn und alle anderen hat es im Sinne der Sache in die Luft gesprengt."

Sowohl Primoz Roglic als auch Aleksandr Vlasov und Jai Hindley kamen in Rimini im rund 50-köpfigen ersten Feld fünf Sekunden nach dem siegreichen DSM-Duo Romain Bardet und Frank van den Broek an. Ebenfalls zu dritt war man bei Bahrain Victorious und EF Education – EasyPost sowie Lidl – Trek, Movistar, Uno-X und Soudal – Quick-Step. Mit einem Fahrer mehr aus den Bergen kamen Visma – Lease a Bike und dsm-firmenich - PostNL an die Adria, UAE war zu fünft und die Ineos Grenadiers als am besten vertretenes Team sogar zu sechst.

Aldag erwartet in Bologna erste Abstände

Ob man daraus auf die Stärke der Teams für die kommenden drei Wochen schließen kann? Nicht unbedingt. Red Bull – Bora – hansgrohe ist neben seinen drei Kletterern schließlich ganz bewusst eher mit robusteren Fahrern für flachere Gefilde besetzt, um Roglic, Vlasov und Hindley dort beschützen zu können. "Wir haben uns mit Nico Denz, Marco Haller und Danny van Poppel bewusst für drei Bodyguards entschieden", erklärte Aldag auch in Rimini noch einmal. "Sie sind physisch präsent, können ihn (Roglic) abschirmen und sind nicht aus der Ruhe zu bringen."

Jai Hindley (Mitte) passt auf Primoz Roglic (rechts) auf. | Foto: Cor Vos

Am liebsten würde Aldag seine drei Kletterer alle noch gemeinsam in einer Gruppe auch über den Col du Galibier am Dienstag bringen, um sich taktische Optionen für die weitere Tour offen zu halten. Doch der 55-Jährige weiß, dass das schon am Sonntag in Bologna bei den zwei Überfahrten der steilen Rampe von San Luca schwer werden könnte.

"Morgen wird es vermutlich kleinere Zeitabstände geben, weil es einfach sehr technisch ist", weiß er ob der Schwierigkeiten auch schon in der Anfahrt des 1,9 Kilometer langen und 10,6 Prozent steilen Schlussanstiegs des Giro dell'Emilia, von dessen Kuppe es auf der 2. Tour-Etappe noch 13 Kilometer bis zum Zielstrich sind. "Aber grundsätzlich wäre es gut, als Gruppe bis zum Galibier zu kommen."

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