Die Stimmen zur 1. Etappe der Tour de France

Evenepoel: “Gefühl war besser als bei der Dauphiné“

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Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) kurz vor der 1. Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos

29.06.2024  |  (rsn) - Mit einer taktischen Meisterleistung hat das niederländische Team dsm-firmenich – PostNL den Grand Départ der 111. Tour de France dominiert. Nach 206 Kilometern von Florenz nach Rimini holte sich Romain Bardet den Sieg vor seinem jungen Teamkollegen Frank van den Broek, dessen Leistung umso bemerkenswerter war, da er bei großer Hitze zu den Ausreißern ds Tages gezählt hatte.

Fünf Sekunden hinter dem dsm-Duo entschied Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) den Sprint des Feldes vor Giro-Sieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für sich, womit der Slowene nur knapp vier Bonussekunden verpasste. Spannend ging es auch am anderen Ende des Feldes zu, an dem Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) seinen Kampf gegen die Karenzzeit erfolgreich bestritt.

 

Wir haben im Ziel Stimmen zur Etappe gesammelt:

Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL / Etappengewinner Zielinterview):
“Ich kannte die Strecke nicht besonders gut, aber Frank (van den Broek) war wirklich stark und ich hatte das Gefühl, dass ich im Prinzip nichts zu verlieren hatte. Weil Frank so stark war, konnten wir zusammenarbeiten und alles geben. Er hat diesen Sieg wirklich genauso verdient wie ich. Mir fehlen die Worte, so ist der Sport. Die Bedingungen waren wirklich schwierig. Es war heiß und dann hatten wir auch noch Gegenwind.“

Frank van den Broek (dsm-firmenich – PostNL / Etappenzweiter / ESP):
”Es ist fantastisch! Ich bin sprachlos. Wir hatten den Plan, gleich am Wochenende voll da zu sein. Ich war in der Gruppe, ich war vom Start weg gut. Romain ist nach vorn gesprungen und ich konnte ihm helfen. Er hat am letzten Anstieg das Tempo bestimmt. Das war gut, denn ich war wirklich am Limit. Im Flachen konnte ich ein paar Führungen fahren, aber der Wind kam von vorn und war sehr stark. Das Kameramotorrad war neben uns – das hat es extraschwer gemacht. Die Zielgerade war so lang und ich konnte das Feld sehen. Ich habe den Kopf runtergenommen und die letzte Energie aus meinen Beinen gepresst. Vielleicht werde ich in ein paar Stunde realisieren, was ich da gerade gemacht habe. Jetzt ist es einfach unglaublich.“

John Degenkolb (dsm-firmenich – PostNL):
“Ich kann es nicht fassen. Bei der Vuelta hatten wir mal mit Tom Dumoulin das Führungstrikot. Das kann man nicht beschreiben. Romain fährt seine letzte Tour de France und hat eine Wahnsinnskarriere hinter sich. Jetzt nochmal Gelb zu tragen ist Wahnsinn.“

Matt Winston (Coach dsm-firmenich – PostNL / ESP):
”Am Ende des Giro haben Romain und ich bis um ein Uhr nachts geredet, wie wir die Tour angehen wollen. Wir wollten gleich voll durchstarten und für das erste Wochenende perfekt vorbereitet sein. Wir haben gehofft, Gelb holen zu können, vielleicht heute, vielleicht morgen. Wir wollten aber all-in gehen. Wir haben hart gearbeitet und heute war einfach unglaublich.“

Wout van Aert (Visma – Lease a Bike / Etappendritter / Sporza):
“Das tut mir enorm gut. Ich habe eine schwere Phase hinter mir. Wundert euch nicht über die emotionale Reaktion. Ich hätte das nie erwartet. Ich bin superglücklich. Ich habe mich gut gefühlt und in dieser Rennsituation bekam ich dann eine Chance. Irgendwie ist während des Rennens mein Selbstvertrauen angewachsen.“

Rolf Aldag (Sportdirektor Red Bull – Bora – hansgrohe/ RSN):
“Alle waren durch die Hitze ein bisschen lethargisch. Die Aufgabe war klar: Man muss den Kapitän vorn halten. Das hat jedes Team gemacht. Deswegen hat man logischerweise sehr viele Helfer verbrannt. Aber das ist alternativlos, denn auf der Strecke möchte man nicht irgendwo zu weit hinten sitzen. Dann kamen alle Favoriten zeitgleich ins Ziel. Insofern ist nichts passiert, aber es gab einen superschönen und verdienten Sieg von Bardet, finde ich. Chapeau! Viel gewagt. Bei 100 Versuchen geht es 98 Mal schief. Aber es hat geklappt.“

Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step / Sporza):
“Es war superwarm, aber damit kann ich gut umgehen. So richtig gelitten habe ich deswegen nicht. Zum Ende hin wurde es wegen der Bewölkung aber schwül und feucht, trotzdem bin ich ganz gut durch den Tag gekommen. Trotzdem war es schwer, aber das Gefühl war besser als noch bei der Dauphiné. Im Sprint habe ich mit reingehalten, sodass wir morgen mit dem Teamauto eine gute Position bekommen. Die haben wir jetzt. Schön, wir sind gleich in den Top Ten.“

Pascal Ackermann (Israel - Premier Tech):
“Ich glaube meine Form ist ganz gut. Ich habe heute nichts riskiert, bin locker mitgefahren. Wegen der Hitze und der Schwere der Etappe war für uns heute nichts zu holen. Da wollte ich mich nicht killen. Ich glaube aber, dass ich ganz gut drauf war.“

Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck/ESP):
“Es war sehr heiß und schwer. Ich weiß nicht, wie groß das Feld noch war, normalerweise hätte ich dabei sein müssen, aber ich bin am schwersten Berg ziemlich explodiert. So ist Radsport, hoffentlich werde ich ab jetzt besser. Ich werde versuchen, eine Etappe zu gewinnen und hoffe jetzt immer besser zu werden. Ich freue mich für Romain. Er ist ein netter Bursche.“

Mark Cavendish (Astana Qazaqstan / Eurosport):
"Okay, wir wollten gerne noch einen Anstieg länger im Feld bleiben, aber ich habe wirklich Sterne gesehen. Es war so heiß. Aber wir sind happy und okay. Also weiter zur nächsten Etappe. Man fährt natürlich nicht locker, aber man kann erahnen, was die Jungs an der Spitze fahren werden und dann überlegt man sich, was man selbst kann und was man tun muss, um in der Zeit zu bleiben."

Mauro Gianetti (Team-Manager UAE Team Emirates/ESP):
“Die Etappe ist für uns perfekt gelaufen. Tadej (Pogacar) ist gesprintet, das hatten wir nicht erwartet, aber er ist Tadej. Das Team war auch gut. Visma, Ineos und Red Bull waren ebenfalls sehr stark. Diese Tour wird sehr schwer. Ich bin froh, dass Bardet gewonnen hat. Er hat mit van den Broek etwas Fantastisches geleistet. Sie sind stark und schlau gefahren. Sie haben es verdient, es tut mir leid für van Aert, aber wenn man so eine Aktion sieht, freut man sich, wenn sie gelingt. Romain ist ein großer Champion. Ich gratuliere ihm zum Etappensieg und dem Gelben Trikot.“

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