Vorschau 87. Tour de Suisse

Tour-Generalprobe Nummer 2: Kletter-Festival in der Schweiz

Foto zu dem Text "Tour-Generalprobe Nummer 2: Kletter-Festival in der Schweiz"
Das Peloton bei der Tour de Suisse 2023. | Foto: Cor Vos

09.06.2024  |  (rsn) – Während mit dem Critérium du Dauphiné (2.UWT) am Sonntag die ASO-'Generalprobe' für die Tour de France (2.UWT) zu Ende geht, beginnt rund 400 Kilometer nordöstlich in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein die 87. Auflage der Tour de Suisse (2.UWT), der zweiten wichtigen Vorbereitungs-Rundfahrt zur 'Großen Schleife'. Und auch wenn die meisten großen Rundfahrer in Frankreich mit von der Partie waren, kann sich auch das Aufgebot der Schweiz-Rundfahrt sehen lassen.

Angeführt wird das Starterfeld neben Titelverteidiger Mattias Skjelmose (Lidl – Trek) vom Tour-de-France-Dritten des vergangenen Jahres, Adam Yates (UAE Team Emirates). Doch auch dessen Teamkollege Joao Almeida sowie Enric Mas und Einer Rubio (beide Movistar) sowie Richard Carapaz (EF Education – EasyPost), Egan Bernal, Tom Pidcock (beide Ineos Grenadiers), Cian Uijtdebroeks, Wilco Kelderman (beide Visma – Lease a Bike) und Felix Gall (Decathlon – AG2R) stehen in Vaduz am Start.

Sie alle dürfte sich auf die drei Bergankünfte freuen, die zusammen mit zwei Zeitfahrprüfungen – eine davon ein Bergzeitfahren - das Gesamtklassement entscheiden werden. Etwas kurz kommen bei der Tour de Suisse dagegen die Sprinter. Abgesehen vom 4,8 Kilometer langen Prolog in Vaduz bleibt es an keinem einzigen der acht Renntage richtig flach.

Mark Cavendish (Astana Qazaqstan), Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech), Arnaud Démare (Arkéa – B&B Hotels), Bryan Coquard (Cofidis), Jordi Meeus (Bora – hansgrohe), Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) und Co. dürften das Rennen daher in erster Linie in ihr Rennprogramm aufgenommen haben, um sich für die Tour de France die nötige Härte auch für bergige Tage zu holen.

Die Strecke: Berge, Berge, Berge

Nach dem als 1. Etappe bezeichneten, flachen Prolog, der auf einem Rundkurs mit vier langen Geraden und drei 90-Grad-Ecken ausgetragen wird, ist die 2. Etappe nach Regensdorf das Teilstück, das auf dem Papier noch am leichtesten ist. Doch auch dort müssen die Sprinter knapp zehn Kilometer vor Schluss nach einen Kategorie-3-Anstieg nach Regensberg bewältigen, der rund 240 Höhenmeter überwindet.

Die 3. Etappe dann ist auf den ersten 120 Kilometern zwar eher leicht wellig, wird dann auf den letzten 35 Kilometern aber mit drei Bergpreisen der 3. Kategorie schwerer, als das Finale vom Vortag. Wieder sind es von der letzten Kuppe hinunter ins Ziel nur zehn Kilometer, und auch die Zielgerade steigt an. Und ab Tour-Tag Nummer 4 wird es dann nur noch schwerer:

Das Profil der 4. Etappe zum Gotthardpass. | Grafik: Tour de Suisse

Die 4. Etappe beginnt zwar ebenfalls sanft, endet aber mit dem zweigeteilten Anstieg zum Gotthardpass – durch die Schöllenenschlucht via Andermatt hinauf zum Gotthardpass, wo der Zielstrich 2.091 Meter über dem Meer liegt – 1,8 Kilometer nach der Passhöhe. Am Pass selbst wartet neben der Bergwertung der 1. Kategorie auch der neue Ehrenpreis #rideforgino, ein Sonderpreis zu Ehren des im Vorjahr bei der Tour de Suisse tödlich verunglückten Gino Mäder.

Tagsdrauf dann bietet die 5. Etappe Ausreißern in der Anfangsphase die Möglichkeit, Bergpunkte in Ronco und Cari zu sammeln, bevor ein flacher Mittelteil auf einer Runde durchs Ticino-Tal das Peloton zurück nach Faido geleitet, wo dann die zuvor heruntergefahrene Abfahrt von Cari nun zum Schlussanstieg nach Cari wird. Der ist 11,3 Kilometer lang und überbrückt 936 Höhenmeter.

Mit der 6. Etappe hätte am Freitag dann eigentlich die Königsetappe von Locarno über den Nufenenpass ins Wallis und hinauf nach Blatten-Belalp führen sollen. Die aber musste wegen noch immer großen Schneemengen an den Pässen jenseits der 2.000-Meter-Marke kurzfristig verkürzt werden und ist nun nur noch 42,5 Kilometer lang. Los geht es am Nordischen Skizentrum von Goms in Ulrichen, dann durchs Wallis hinunter nach Naters und von dort hinauf nach Blatten-Belalp zur nächsten Bergankunft. Die letzten 7,4 Kilometer überbrücken dort 600 Höhenmeter.

Das Profil der 7. Etappe rund um Villars-sur-Ollon. | Grafik: Tour de Suisse

Am Vorschlusstag geht es von Villars-sur-Ollon auf einer Runde über den 1.776 Meter hohen Col de la Croix sowie die Stadt Aigle, den Sitz der UCI, zurück nach Villars-sur-Ollon – und dann dasselbe noch einmal. Der Schlussanstieg ist 8,7 Kilometer lang mit 700 Höhenmeter. Denselben Berg geht es dann auch im abschließenden Bergzeitfahren auf der 8. Etappe hinauf, das in Aigle mit fünf flachen Kilometern beginnt, bevor die letzten zehn Kilometer ansteigen.

Die Etappen der Tour de Suisse:

1. Etappe, 9. Juni: Vaduz – Vaduz (4,8 km / EZF)
2. Etappe, 10. Juni: Vaduz – Regensdorf (176,9 km)
3. Etappe, 11. Juni: Steinmaur – Rüschlikon (161,7 km)
4. Etappe, 12. Juni: Rüschlikon – Gotthardpass (170,9 km)
5. Etappe, 13. Juni: Ambri – Cari (148,6 km)
6. Etappe, 14. Juni: Goms in Ulrichen – Blatten-Belalp (42,5 km)
7. Etappe, 15. Juni: Villars-sur-Ollon – Villars-sur-Ollon (118,1 km)
8. Etappe, 16. Juni: Aigle – Villars-sur-Ollon (15,7 km / EZF)

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.06.2024Gall setzte wichtige Reize, um in Topform zu kommen

(rsn) – Mit seinem Etappensieg und einem Tag im Gelben Trikot ging bei der letztjährigen Tour de Suisse der Stern von Felix Gall (Decathlon - AG2R La Mondiale) so richtig auf. Zwar konnte der Ostt

16.06.2024Riccitellos Ziel: “Podiums-Kandidat bei den Grand Tours“

(rsn) - Schneller als Tom Pidcock, schneller als Egan Bernal (beide Ineos Grenadiers), schneller als Enric Mas (Movistar), schneller als viele Stars – Vierter in der Tageswertung, Fünfter in der Ge

16.06.2024Adam Yates zieht sich fünf Jahre alten Tirreno-Stachel

(rsn) – Joao Almeida (UAE Team Emirates) hat das abschließende Bergzeitfahren der Tour de Suisse (2.UWT) für sich entschieden, den Gesamtsieg aber sicherte sich sein Teamkollege Adam Yates, der au

16.06.2024Yates und Almeida: Teamkollegen und Gegner auf Augenhöhe

(rsn) - Das sieht man nicht alle Tage. Ungeniert beharken sich die beiden UAE-Emirates-Profis Joao Almeida und Adam Yates seit drei Etappen um den Gesamtsieg bei der bei der 87. Tour de Suisse. UngewÃ

15.06.2024Almeida gönnt Adam Yates ein weiteres Erfolgserlebnis

(rsn) – UAE Team Emirates hat auch die 7. Etappe der 87. Tour de Suisse dominiert. Nach 118 Kilometern mit Start und Ziel in Villars-sur-Ollon, auf denen zumeist Ineos Grenadiers das Peloton anführ

14.06.2024Almeida schüttelt auf verkürzter Etappe seinen Kapitän Yates ab

(rsn) – UAE Team Emirates hat auf der auf 42 Kilometer verkürzten 6. Etappe der 87. Tour de Suisse (2.UWT) von Ulrichen nach Blatten den nächsten Doppelerfolg gefeiert. Auf den letzten 300 Metern

14.06.2024Kletter-Festival mit Entscheidungen gleich zu Beginn

(rsn) – Wenn am Wochenende die Tour de Suisse der Männer in Villars-sur-Ollon zu Ende geht, beginnt die der Frauen. Vier Tage dauert die Tour de Suisse Women (2.WWT) in diesem Jahr, und anders als

13.06.2024Adam Yates und Almeida spielen in Cari mit der Konkurrenz

(rsn) – Auch ohne Superstar Tadej Pogacar dominiert UAE Team Emirates in der Schweiz das Geschehen. Auf der 5. Etappe der Tour de Suisse zeigte auch die zweite Reihe, dass sie der Konkurrenz auch oh

13.06.2024Buchmann erfolgreich an Hüfte und Schlüsselbein operiert

(rsn) – Emanuel Buchmann ist nach seinem Sturz im Finale der 2. Etappe der Tour de Suisse (2.UWT) erfolgreich an seiner Hüfte und dem Schlüsselbein operiert worden. Das teilte sein Team Bora – h

13.06.2024Skjelmose hat die Titelverteidigung noch lange nicht abgeschrieben

(rsn) – Die erste Bergetappe der 87. Tour de Suisse hat wie erwartet dem Klassement deutliche Konturen gegeben. Als stärkster unter den Favoriten erwies sich Adam Yates (UAE Team Emirates), der als

13.06.2024EF-Duo Bettiol und Carapaz muss bei Tour de Suisse aussteigen

(rsn) – Ohne seine beiden Kapitäne Richard Carapaz und Alberto Bettiol wird EF Education – EasyPost die zweite Hälfte der Tour de Suisse (2.UWT) bestreiten müssen. Wie der US-Rennstall auf X (v

12.06.2024Traeen landet Ausreißercoup am Gotthardpass

(rsn) – Der Gotthardpass ist in norwegischer Hand. Torstein Traeen (Bahrain Victorious) hat die 4. Etappe der Tour de Suisse auf 2.100 Metern Höhe für sich entschieden und den ersten Sieg als Prof

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

24.12.2024Die Trikots der Women´s WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) – Auch die Teams der Women’s WorldTour zeigen ihre Trikots für die Saison, teilweise in gemeinsamen Präsentationen mit ihren männlichen Kollegen. Den Anfang machte in diesem Winter das US

24.12.2024Horror-Jahr mit zwei Knie-OPs: “Ich saß weinend auf dem Rad“

(rsn) – Sie war gemeinsam mit Teamkollegin Antonia Niedermaier der Shootingstar im deutschen Frauen-Radsport und nach ihrem Tour-de-France-Etappensieg in Albi am 27. Juli 2023 die gefeierte Heldin.

24.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

24.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

23.12.2024Eine Saison, die keinen Grund zur Klage gab

(rsn) – Auch wenn er gegenüber RSN nicht von einer perfekten ersten Saisonhälfte sprechen wollte, so war Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek Future Racing) doch sehr nahe dran. Dazu wurden seine st

23.12.2024Van der Poel gräbt den Schatz am Silbersee aus

(rsn) – Am Zilvermeer in Mol hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem zweiten Saisoneinsatz den zweiten Sieg gefeiert. Dabei war der Weltmeister - obwohl er es in der Anfangsphas

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine