Tour of Norway: Brenner starker Fünfter

Laurance schlägt im Bergaufsprint Hayter und übernimmt Gelb

Foto zu dem Text "Laurance schlägt im Bergaufsprint Hayter und übernimmt Gelb"
Axel Laurance (Alpecin – Deceuninck) hat die 2. Etappe der Tour of Norway gewonnen. | Foto: Cor Vos

24.05.2024  |  (rsn) – Auftaktsieger Thibau Nys (Lidl – Trek) hat auf der 2. Etappe der 13. Tour of Norway (2.Pro) sein Gelbes Trikot abgeben müssen. Neuer Gesamtführender der viertägigen Rundfahrt ist der Franzose Axel Laurance (Alpecin – Deceuninck), der sich über 204,8 Kilometer von Odda nach Gullingen im Bergaufsprint deutlich vor dem Briten Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) durchsetzte.

Zeitgleicher Dritter wurde der Niederländer Bart Lemmen (Visma – Lease a Bike) vor dem Tschechischen Meister Mathias Vacek (+0:03), der auf der 1. Etappe seinem Teamkollegen Nys das Finale perfekt vorbereitet hatte und diesmal stärker als der 21-jährige Belgier war.

Eine weitere überzeugende Vorstellung lieferte Marco Brenner ab, dessen Tudor-Team im Schlussanstieg mit hohem Tempo das Feld ausgedünnt hatte, ehe der Augsburger mit insgesamt drei Attacken vergeblich versuchte, seine Gegner abzuschütteln. Im Sprint der neunköpfigen Spitzengruppe wurde Brenner schließlich Fünfter (+0:05). Nys erreichte mit 25 Sekunden Rückstand als Sechzehnter das Ziel. “Ich hatte einen Moment der Schwäche“, sagte der Gewinner der Ungarn-Rundfahrt nach der Etappe zu Het Laatste Nieuws und meinte damit die Szene rund 3,5 Kilometer vor dem Ziel, als er Brenners erster Tempoverschärfung nicht zu folgen vermochte.

Dagegen konnte Laurance alle Attacke mitgehen, auch wenn er im Siegerinterview im Ziel eingestand: “Ich war am Limit.“ Nachdem der U23- Weltmeister die steilsten Passagen überstanden hatte, schöpfte er Zuversicht. “Als der Anstieg für einen Moment flacher wurde, konnte ich mich erholen. Ich wurde auch von Luca (Teamkollege Luca Vergallito) gut unterstützt. Ich habe 200 Meter vor dem Ziel alles gegeben. Zu gewinnen, ist immer sehr schön. Ich hatte nicht erwartet, dass ich das schaffen würde. Es ist noch nicht WorldTour-Niveau, trotzdem sehr schön“, kommentierte der 23-Jährige seinen dritten Sieg in dieser Saison, mit dem er auch die Führung im Gesamtklassement übernahm.

Hier liegt Laurance nun zwölf Sekunden vor Lemmenund 13 Sekunden vor dem Norweger Adne Holter (Uno-X Mobility). Auf den weitere Plätzen folgen Vacek (+0:21) und Nys (+0:25). Brenner machte eine Position gut und ist neuer Sechster (+0:33) sowie hinter dem Lidl-Trek-Duo Dritter der Nachwuchswertung.

So lief die 2. Etappe der Tour of Norway:

Ein Quartett um den Briten Sean Flynn (dsm-firmenich – PostNL), das sich nach knapp 35 Kilometern gebildet hatte, fuhr sich auf hügeligem Terrain einen Maximalvorsprung von rund drei Minuten heraus. Doch Lidl – Trek bestimmte das Tempo im Feld und stellte am Fuß des 5,5 Kilometer langen und im Schnitt fast neun Prozent steilen Schlussanstiegs mit dem Norweger Anton Stensby (Team Coop - Repsol) den letzten der vier Ausreißer.

Danach übernahm Brenners Tudor-Team die Kontrolle und dünnte mit hohem Tempo das nur noch rund 40-köpfige Feld weiter aus. Bereits rund 3,5 Kilometer vor dem Ziel hatte Nys mächtig zu kämpfen und fiel schließlich kurz darauf zurück, als Brenner ein erstes Mal beschleunigte. Dagegen konnten Laurance und Vacek dem Tudor-Neuzugang folgen, ehe weitere Fahrer den Anschluss schafften.

Das Streckenprofil der 2. Etappe der Tour of Norway | Foto: Veranstalter

Einen Kilometer später attackiert Brenner erneut, ohne sich auch diesmal absetzen zu können. Danach belauerten sich die Fahrer der Spitzengruppe, bis der Augsburger 1,6 Kilometer vor dem Ziel ein drittes Mal in die Offensive ging – doch erneut konnte Brenner seine Gegner nicht abschütteln, so dass schließlich neun Profis auf den letzten 400 ansteigenden Metern um den Sieg kämpften.

Den holte sich Laurance, nachdem er bereits 200 Meter vor dem Ziel seinen Sprint gestartet hatte, souverän vor Hayter und Lemmen. Brenner blieb mit fünf Sekunden Rückstand hinter Vacek der fünfte Platz.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

24.11.2025Die Tour hat es geschafft, mich zu brechen

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus

(rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und

24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten

(rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D

24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich

(rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den

24.11.2025Knie, Krankheit, Katastrophe? Kompliziertes Jahr mit Lichtblicken

(rsn) – Vor einem Jahr war Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) einer der großen Hoffnungsträger des deutschen Radsports. Sein Etappensieg als Ausreißer am Passo Brocon beim Giro d’It

24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls

(rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb

24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien

(rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver

24.11.2025Schritt nach Belgien und erster Sieg ermöglichten Profivertrag

(rsn) – Nach zwei Jahren im vertraut-familiären Umfeld des rad-net-Teams, das von seinem Vater Ulrich Müller geleitet wurde, hat sich Tobias Müller in der Saison 2025 bei Wanty – Nippo – ReUz

24.11.2025Giro-Zweiter Chaves beendet Karriere, Cavallar wechselt zu “Dreamteam“

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn

(rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer

23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel

(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)