Port Epic: 1500 Meter fehlten zum Sieg

Hollmann auf den Pavé- und Gravelsektoren bärenstark

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Hollmann auf den Pavé- und Gravelsektoren bärenstark"
Juri Hollmann (Alpecin - Deceuninck) beim Antwerp Port Epic | Foto: Cor Vos

19.05.2024  |  (rsn) - Das Antwerp Port Epic (1.1), das über insgesamt 60 Kilometer Kopfsteinpflaster und Gravel-Passagen führte, war für die deutschen KT-Teams am Start eine "epische Angelegenheit", wie sich alle Verantwortlichen einig waren. In den Kampf um den Sieg konnten sie gegen die starke WorldTour-Konkurrenz nicht eingreifen.

Den Sieg sicherte sich nach 178 Kilometer in Antwerpen Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) im Sprint einer knapp 30 Fahrer starken Kopfgruppe vor dem Franzosen Emilien Jeanniere (TotalEnergies) und dem Israeli Oded Kogut (Israel - Premier Tech Academy). Für Topfavorit Arnaud De Lie (Lotto Dstny) blieb nur Rang vier, gefolgt vom Norweger Per Strand Hagenes (Visma - Lease a Bike).

Bester Deutscher war Juri Hollmann (Alpecin - Deceuninck) auf Platz 29 mit 46 Sekunden Rückstand. Im Finale war der Kölner aber stark gefahren und hatte das Rennen ab 50 Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit dem Kanadier Pier-André Coté (Israel Premier Tech Academy) angeführt und war mit diesem 17 Kilometer vor dem Ziel von den Verfolgern fast schon gestellt worden. Doch kurz bevor es hätte zum Zusammenschluss kommen können, attackierte Hollmann erneut und setzte sich als Solist ab. Erst 1.500 Meter vor dem Ziel hatte die Konkurrenz ihn mit vereinten Kräften eingefangen und es kam zum Sprint.

"Mein Gedanke war, dass wenn ich noch mal einen draufsetze und drüberattackiere, dass sie sich sich hinten dann noch mehr anschauen. Es war aus dem Moment heraus mit dem Gefühl, dass es ein guter Move sein könnte. Ich hatte noch gute Beine und auch dran geglaubt, dass ich mit der Aktion auch ankommen kann", erklärte Hollmann gegenüber RSN seinen erneuten Antritt 17 Kilometer vor dem Ziel. 

Danach riskierte Hollmann auf dem herausfordernden Kurs "alles was ging", um seinen Vorsprung möglichst groß zu halten und als der Vorsprung im Finale nochmals größer wurde, fing Hollmann sogar an "an den Sieg zu glauben", wie er gestand. Auch wenn er enttäuscht war, dass es nichts mit dem großen Coup wurde, so fand er es "ein cooles Rennen."

Bester Fahrer der deutschen KT-Teams war Luca Dreßler (Lotto - Kern Haus - PSD Bank) auf Platz 61 mit 6:49 Minuten Rückstand. "Wir haben uns von Beginn an vorne gezeigt und Luca fuhr die ersten Kilometer vor dem Feld und hielt sich bis 40 Kilometer vor dem Ziel noch im Peloton, hatte dann aber Defekt. Drei Mann haben wir ins Ziel gebracht, ich habe großen Respekt vor der Leistung der Jungs", sagte der Sportliche Leiter Steffen Beck zu RSN.

In derselben Gruppe kamen auch Julian Borresch (67.) und Paul Wright (77.) vom Team Rembe Sauerland ins Ziel. "Leider musste unser junger Tom (van der Valk) nach einem Sturz ins Krankenhaus und auch seinen Bruder Lukas erwischte es. Als ich Tom unterstützte, in den Krankenwagen zu steigen, hatte Paul Wright Defekt und er musste zehn Minuten auf mich warten. Da war das Rennen für ihn auch schon vorbei. Paul und Borri sind dann aber noch stark gefahren. Vor allem Borri hat sich stark gefühlt, aber er hatte Probleme mit dem Positionieren und das ist bei diesem Rennen wirklich essentiell", sagte Greg Henderson, der Sportliche Leiter bei Rembe Sauerland, zu RSN.

Bei MYVELO, der dritten deutschen Equipe am Start, war es Timon Loderer, der auf Platz 88 mit knapp elf Minuten Rückstand das Ziel als Bester erreichte. "Die letzten 60 Kilometer, als vorne richtig aufgedreht wurde, waren eine harte Nummer. Wir sind aber ganz zufrieden, wie wir uns behauptet haben", meinte Loderer zu RSN.

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