--> -->
22.04.2024 | (rsn) – Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) konnte und wollte mit seinem Frust nicht hinter dem Berg halten. Platz zehn bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, das war eine Woche nach seinem Triumph beim Amstel Gold Race nicht das, was sich der Brite vorgestellt hatte. Doch zum Abschluss der Ardennenwoche lief vieles gegen den 24-Jährigen, der sich vor dem Start in absoluter Top-Form wähnte.
"Ich habe vor dem Rennen nicht wirklich darüber gesprochen, aber ich hatte diese Woche neue Rekordwerte im Training. Ich war wirklich stark", sagte Pidcock radsport-news.com nach einer ersten Dusche im Ziel. Doch ein Defekt kurz bevor das Peloton knapp 100 Kilometer vor Schluss durch einen Massensturz geteilt wurde, versaute ihm den Tag nachhaltig.
Durch den Schaden befand er sich zum Zeitpunkt des Crashs am Ende des Feldes und daher anschließend in der zweiten großen Gruppe wieder – genau wie sehr viele andere starke Fahrer, unter anderem auch der spätere Dritte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck). "Das war wirklich unglücklich. Wir hatten uns Mühe gegeben, gut positioniert zu sein und sicher durchzukommen – und dann ist durch den Defekt alles vor die Hunde gegangen", so Pidcock. ___STEADY_PAYWALL___
Mauri Vansevenant (Soudal – Quick-Step, links) und Tom Pidcock (Ineos Grenadiers, rechts) waren schon beim Amstel Gold Race gemeinsam unterwegs – damals aber in der Offensive, statt der Defensive. | Foto: Cor Vos
Doch entscheidender war, was Pidcock danach tat, um seine Situation zu retten: Nach gut zehn Kilometern Verfolgungsjagd mit der großen Gruppe, vor allem auch durch sein Team Ineos Grenadiers und bei immer noch über einer Minute Rückstand zum ersten Feld um Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nahm er im Gegensatz zu den meisten anderen der Abgehängten die Sache selbst in die Hand. Pidcock attackierte an der Côte de Stockeu knapp 80 Kilometer vor Schluss aus dem zweiten Feld und nur Mauri Vansevenant (Soudal – Quick-Step) sowie kurzzeitig Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) konnten ihm folgen.
Gemeinsam investierten sie viel Energie, um die Lücke von rund einer Minute zu Pogacar & Co. wieder zu schließen. Vollgas ging es die Stockeu hinauf und über die Côte de la Haute Levée, bevor der Anschluss 71 Kilometer vor Schluss wieder hergestellt war – nur wenige Augenblicke später aber kamen auch van der Poel & Co. mit dem zweiten Feld wieder zurück und genau das war es, was Pidcock so frustrierte.
"Ich musste massiv Aufwand betreiben, um wieder ranzukommen und habe dann hier jetzt gehört, dass die Gruppe hinter uns mit Hilfe des Autos zurückgekommen ist. Das ist frustrierend, denn ich habe meine Beine da wirklich gekillt", sagte Pidcock RSN – und tatsächlich: Zwischen 80 und 70 Kilometer vor dem Ziel waren sehr viele Teamfahrzeuge zwischen den einzelnen Gruppen.
Zunächst war der Teamwagen von Groupama – FDJ alles andere als unbteiligt daran, dass über die Kuppe der Stockeu-Steigung Romain Gregoire noch zu Pidcock und Vansevenant vor kam. Und fünf Kilometer später half auf dem weiterhin ansteigenden Stück nach der Côte de la Haute-Levée das Begleitfahrzeug von Bahrain Victorious mit, das von den Bahrain-Profis angeführte zweite Feld wieder nach vorne zu bringen. Anstatt nach dem Überholen des Feldes direkt zum Konvoi vor sich aufzuschließen, blieb das Auto für rund 500 Meter direkt vor der Gruppe kleben und zog sie so im Windschatten an den Fahrzeugkonvoi hinter dem ersten Feld heran.
This is ridiculous #LBL pic.twitter.com/RLTgynNfAw
— KPolanc (@KPolanc1) April 21, 2024
So waren 70 Kilometer vor Schluss alle Mitfavoriten wieder zusammen in einem Feld – und auch wenn die Hilfe der beiden Teamfahrzeuge jeweils nur von kurzer Dauer war, so kam sie eben jeweils doch auch im genau richtigen Moment für die Abgehängten, um den Anschluss schneller herstellen zu können. In jedem Fall hatten von den Mitfavoriten Pidcock und Vansevenant wohl die meiste Kraft gelassen, um die durch den Massensturz entstandene Situation zu reparieren.
Als dann Pogacar mit seinem vorentscheidenden Angriff an La Redoute das Finale eröffnete, fehlten ihnen womöglich genau diese Körner. "Ich hatte nicht mehr viel in den Beinen. Ich habe alles verbraucht, um wieder ranzukommen und mich erst darum gekümmert und wollte dann gucken, wie es weitergeht", sagte Pidcock, der bei den besten Verfolgern des Slowenen nicht mithalten konnte und sich schließlich im Hauptfeld um van der Poel wiederfand.
Dass diese Gruppe dann auf den letzten Kilometern bis auf Pogacar und den Zweitplatzierten Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) alle anderen nochmal einholte und schließlich am Quai des Ardennes um den dritten Podestplatz sprintete, half Pidcock auch nicht mehr viel. "Ich konnte gar nicht richtig sprinten, weil ich eingebaut war", meinte er.
Im Sprint um Platz 3 war Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck, zweiter von rechts) in Lüttich der Schnellste, Pidcock (rechts) kam nur auf Rang zehn über den Zielstrich. | Foto: Cor Vos
22.04.2024Van der Poel: “Auch in Top-Form kann ich Tadej nicht folgen“(rsn) – Auch wenn es nicht zum dritten Sieg bei einem Monument in dieser Saison reichte, gehörte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu den Gewinnern des 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich.
22.04.2024Bernal auf allerbestem Weg zurück in die Weltspitze(rsn) – Am Ende stand für Egan Bernal (Ineos Grenadiers) in Lüttich der 21. Platz auf der Ergebnisliste. Doch das Resultat an sich spiegelte kaum wider, wie stark der Kolumbianer bei seinem Debüt
21.04.2024Trotz Patzer triumphiert Brown bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (rsn) – Nach zweiten Plätzen in den Jahren 2020 und 2022 hat Grace Brown (FDJ – Suez) erstmals das Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen gewonnen. Die Australierin ließ nach schweren 152,9 Kilom
21.04.2024Van der Poel: “Heute das für mich bestmögliche Ergebnis“(rsn) – Nach einer Attacke an der berühmten Redoute und einem nachfolgenden Solo hat sich Top-Favorit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) den Sieg beim 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) geholt
21.04.2024Pogacar holt sich mit 35-km-Solo sein sechstes Monument(rsn) – Das mit Spannung erwartete Duell bei der 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) wurde letztendlich keines. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) ließ Mathieu van der Poel (Alpecin
21.04.2024Niewiadoma: “Wir haben ein klares Ziel, den Sieg“(rsn) – Zum achten Mal tragen die Frauen heute ihr Lüttich-Bastogne-Lüttich aus. Das Rennen wird um 13.30 Uhr allerdings in Bastogne gestartet und führt von dort aus über 152,9 Kilometer auf der
21.04.2024Pidcock: “Ich bin bereit zu leiden“(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. Bei der diesjährigen 110. Ausgabe des ältesten Eintagesrennens der Welt müssen die Männer bei n
20.04.2024Van der Poel fordert Pogacar in den Ardennen heraus(rsn) – Kommt es beim 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich zum Duell der Giganten? Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) tritt nach einem einwöchigen Trainingsintermezzo in Spanien z
20.04.2024Die Strecken von Lüttich-Bastogne-Lüttich(rsn) – Zum 110. Mal findet am Sonntag Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) für die Männer statt – die Frauen bestreiten ´La Doyenne´ dagegen erst zum achten Mal. Die Strecken haben sich im Verg
20.04.2024Gelingt Vollering zum Ardennenfinale das erste Erfolgserlebnis?(rsn) – Im vergangenen Jahr wurden die Ardennenklassiker von Demi Vollering und ihrem Team SD Worx dominiert. Die Niederländerin gewann als zweite Fahrerin nach ihrer Landsfrau und aktuellen Sportd
20.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten Ardennenwoche steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit ältest
20.04.2024Die Aufgebote für das 8. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen(rsn) – Mit der 8. Ausgabe des Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen endet die Ardennenwoche. Während das Männerrennen von Lüttich aus nach Süden zum Wendepunkt in Bastogne und von dort wieder z
22.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
22.12.2025Die Puzzleteile fügen sich langsam zu einem Ganzen zusammen (rsn) – Ganze acht Rundfahrten mit 51 Renntagen im Sattel werden nicht viele Profis im Frauen-Peloton in der vergangenen Saison absolviert haben. Für Petra Stiasny, die bis zum Jahresende noch bei
21.12.2025Hendrikx beschert Heizomat zwei Top-Resultate in zwei Tagen (rsn) - “Mit Kevin und Mees haben wir vor, in die Top Ten der Weltcups reinzufahren“, erklärte Heizomat-Cube-Teamchef Stefan Herrmann Ende Oktober gegenüber RSN. Während der Schweizer Meister K
21.12.2025Van der Poel auch nach dem Weltcup in Koksijde mit weißer Weste (rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) setzte seine makellose Bilanz in diesem Cross-Winter beim Weltcup in Koksijde fort. Nachdem ihm seine Teamkameraden im Stile eines Mannschaftsz
21.12.2025Brand holt mit Machtdemonstration ersten Sieg in Koksijde (rsn) – Zwei Starts, zwei Siege - mit dieser maximalen Ausbeute beendete Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) das Weltcup-Wochenende beim sechsten Lauf der Serie in Koksijde. Die Niederländerin k
21.12.2025Auf einem “megaguten“ Weg nach oben (rsn) – Würde die Schweiz nach einer Aufsteigerin des Jahres im Radsport suchen, sie würde bei Jasmin Liechti (Nexetis) fündig werden. Die 23-jährige Studentin aus Bern feierte drei Rennsiege un
21.12.2025Cross-Europameister Aerts bald im Charles-Liegeois-Trikot? (rsn) – Die Fusion zwischen den Straßenteams Lotto und Intermarché – Wanty ist inzwischen unter Dach und Fach, doch als Spätfolge dieses Zusammenschlusses bahnt sich gleich der nächste an. Wie
21.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
21.12.2025Einen Schritt hinter den Schnellsten - aber der Tour-Traum lebt (rsn) – Ein Jahr ohne Sieg – das kann für einen Sprinter nicht zufriedenstellend sein, räumte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) unumwunden ein. Zumal 2025 die erste Saison seit 2015 war, in der
21.12.2025Antwerpen sorgt für Umsturz im Weltcup-Klassement (rsn) – Wer bei der Fernsehübertragung des Weltcups in Antwerpen nach dem Weißen Trikot des Gesamtführenden suchte, wurde nur in den ersten beiden Minuten fündig. Das lag nicht daran, dass Thiba
20.12.2025Dem Women‘s Cycling GP Stuttgart droht das Aus (rsn) – Nach nur drei Ausgaben droht dem Women‘s Cycling Grand Prix Stuttgart (1.Pro) bereits das Aus. Wie die Organisatoren von Deutschlands einzigem Profiradrennen für Frauen auf ihrer Websi
20.12.2025Keine “Masterclass“: Van der Poel dennoch eine Klasse für sich (rsn) – Namur war offenbar nur ein folgenloser Zwischenfall. Nachdem es beim Saisonauftakt von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) noch spannend zuging, trat der Weltmeister beim Weltcup i