Van den Berg verpokert sich: “Ziemlich blöd“

Cosnefroy macht Sieg beim Pfeil von Brabant im Sprint klar

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Cosnefroy macht Sieg beim Pfeil von Brabant im Sprint klar"
Benoit Cosnefroy gewinnt den Pfeil von Brabant | Foto: Cor Vos

10.04.2024  |  (rsn) – Nach zwei dritten Plätzen und einem zweiten in den letzten vier Jahren hat es nun für Benoit Cosnefroy für ganz oben gereicht: Der Franzose vom Team Decathlon - AG2R La Mondiale gewann den Pfeil von Brabant (1.Pro) zwischen Leuven und Overijse nach 195 Kilometern im Sprint einer siebenköpfigen Gruppe. Er setzte sich klar gegen die beiden Belgier Dylan Teuns (Israel – PremierTech) und Tim Wellens (UAE Team Emirates) durch, die das Podium komplettierten.

“Heute waren meine Beine einfach super“, so der 28-Jährige, der bereits seinen vierten Saisonsieg bejubeln durfte. “Das Rennen war nicht einfach zu lesen, deswegen war es schwer, überhaupt ins Finale zu kommen.“ Tatsächlich schaffte Cosnefroy den Sprung in die Spitzengruppe erst rund fünf Kilometer vor dem Ende. Bis dahin hatten Teuns, Wellens und Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) das Rennen angeführt.

Der Niederländer, obwohl auf dem Papier der beste Sprinter der Gruppe, wagte 2300 Meter vor dem Ende aber eine Attacke. “Da war plötzlich eine Lücke, und dann habe ich mir gesagt: warum nicht. Am Anfang hatte ich noch gute Beine, dann bin ich aber doch explodiert. Ich bin ziemlich enttäuscht, weil es schon blöd war, diesen Angriff zu riskieren“, musste van den Berg dann am Eurosport-Mikrofon eingestehen.

Cosnefroy hingegen kam die Attacke entgegen, er musste sich so mit einem Konkurrenten weniger auseinandersetzen. “Es ist ein gutes Gefühl, jetzt mit einem Sieg in die Ardennen zu gehen.“ Auch bei Amstel Gold Race, Fléche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich, die ab Sonntag auf dem Programm stehen, rechnet sich der Amstel- und Fléche-Zweite der Jahre 2022 bwz. 2020 etwas aus.

So lief der Pfeil von Brabant:

Gleich vom Start weg wurde attackiert, allerdings erfolglos. Dafür blieb es dann in der Folge 60 Kilometer lang ruhig. Erst danach bildete sich die Gruppe des Tages. Acht Ausreißer um Jordi Warlop (Soudal – Quick-Step) und Anders Halland Johannessen (Uno-X Mobility) setzten sich ab. Sie bekamen allerdings maximal zwei Minuten Vorsprung und wurden so bereits wieder gestellt, bevor es auf den viermal zu fahrenden Rundkurs ging.

Als dann die erste Runde in Angriff genommen wurde, fuhren sich Antoine Huby (Soudal – Quick-Step), Alec Segaert (Lotto - Dstny) und Andreas Leknessund (Uno-X Mobility) ein paar Sekunden Vorsprung heraus. Sie bekamen 45 Kilometer vor dem Ziel Verstärkung von Cosnefroy und Sören Kragh Andersen (Alpecin – Deceuninck). Kurz vor dem Ende der zweiten Runde gesellten sich auch Axel Laurance (Alpecin – Deceuninck), Antonio Morgado (UAE Team Emirates), Frank van den Broek (dsm-firmenich – PostNL), Lawson Craddock (Jayco – AlUla) und Dries De Pooter (Intermarché – Wanty) hinzu, doch zum Ende der Runde trug die Nachführarbeit von EF Education – EasyPost Früchte und alles lief wieder zusammen.

‘Alles‘ waren in diesem Fall rund 60 Fahrer, die sich noch im Peloton befanden. Doch auch die wurden schnell dezimiert, als Teuns an der Moskestraat das Tempo verschärfte und eine Lücke riss. Lediglich Wellens und van den Berg konnten folgen. Nils Politt (Bora – hansgrohe) hingegen verlor den Anschluss ans Hauptfeld.

Das Streckenprofil des Pfeil von Brabant | Foto: Cor Vos

Etwa 20 Sekunden nahm das Spitzentrio dann mit in die letzte Runde, nachdem die Lücke Zwischenzeit keine 50 Meter mehr betrug, die Verfolger dann aber etwas zu früh die Beine hochnahmen und Uneinigkeit dominierte. Das änderte sich auch bis auf die letzten zehn Kilometer nicht. Erst dann sah sich Decathlon gezwungen, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen.

Nach der Moskestraat waren nur noch weniger Meter Vorsprung verblieben, nur Quinten Hermans (Alpecin – Deceuninck) schaffte den Sprung nach vorne. In Holstheide acht Kilometer vor dem Ziel gelang das auch Cosnefroy, später auch noch Jefferson Cepeda (Caja Rural) und Joseph Blackmore (Israel – PremierTech), fünfeinhalb Kilometer waren es da noch.

In der Konstellation ging es dann ins absolute Finale. 2300 Meter vor dem Ziel löste sich van den Berg aus der Gruppe, doch der sprintstarke Niederländer verpokerte sich, wurde 500 Meter vor dem Ziel gestellt. Dann war es Cosnefroy, der auf den letzten Metern die besten Beine hatte. Teuns und Wellens machten die Plätze unter sich aus.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

29.04.2024Jackson siegt nach Sturz-Chaos um Vollering, Vos und Lippert

(rsn) – Alison Jackson (EF Education – Cannondale) hat in einem chaotischen Finale in Moncófar die 2. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die Kanadische Meisterin setzte sich im Sprint au

29.04.2024Zimmermann verlängert bei Intermarché - Wanty

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

29.04.2024Buchmann macht Frust über Giro-Ausbootung Luft

(rsn) – Drei Deutsche haben es ins Aufgebot von Bora – hansgrohe für den 107. Giro d´Italia (2.UWT) geschafft. Einer, mit dem die deutschen Fans für die Italien-Rundfahrt fest gerechnet hatten,

29.04.2024Bora mit drei Deutschen und einem Österreicher zum Giro

(rsn) – Mit dem deutschen Trio Jonas Koch, Florian Lipowitz und Maximilian Schachmann wird Bora – hansgrohe beim am 4. Mai in Venaria Reale beginnenden 107. Giro d’Italia (2.UWT) antreten. Ange

29.04.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

29.04.2024Sparkassen Giro führt am 3. Oktober 2024 durchs West-Münsterland

(rsn) – Der Sparkassen Münsterland Giro ist eines jener Eintagesrennen, die nahezu bei jeder Austragung mit einer neuen Strecke aufwarten. Nachdem der Herbstklassiker am Tag der deutschen Einheit i

29.04.2024Eschborn - Frankfurt: Die letzten zehn Jahre im Rückblick

(rsn) – Über Jahrzehnte hin als Rund um den Henninger Turm ausgetragen, wurde der hessische Frühjahrsklassiker nach dem Rückzug des Sponsors zum 1. Mai 2009 zunächst in Eschborn Frankfurt City L

29.04.2024Lipowitz voller Selbstbewusstsein zum Giro-Debüt

(rsn) – Das Gelbe Trikot von Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) konnten Aleksandr Vlasov und Florian Lipowitz auf der Schlussetappe der Tour de Romandie nicht mehr gefährden. Doch das Duo von Bora

29.04.2024Mit Stichen am Kinn: Van Dijk startet zur 2. Vuelta-Etappe

(rsn) – Die im Finale des Auftaktzeitfahrens zur 10. Vuelta Femenina gestürzte Ellen van Dijk (Lidl – Trek) wird zur 2. Etappe in Bunol antreten können. Wie ihr Team auf dem Portal X meldete, ha

29.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Highlight-Video der 1. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Mit einer beeindruckenden Vorstellung hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Das von der Italienerin Elisa Longo Borg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)