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01.04.2024 | (rsn) – Eine 2.2-Rundfahrt in Polen und drei 1.2-Eintagesrennen in Marokko: In seinem ersten U23-Jahr war die Anzahl an UCI-Einsätzen für Louis Kitzki (damals Embrace the World) überschaubar. Nach seinem Sieg bei der Zwift Academy Mitte Januar, der mit einem Vertrag bei Alpecin - Deceuninck Development dotiert war, debütierte der 20-Jährige bei der Volta Limburg Classic (1.1) für sein neues Team – und das gleich als Gastfahrer im Aufgebot der WorldTour-Mannschaft.
Dementsprechend fühlte sich Kitzki auch nach der Einschreibung 15 Minuten vor dem Start. ”Ich bin ein bisschen nervös”, gab er im kurzen Gespräch mit RSN zu. Sein Blick folgte den schon weggefahrenen Teamkollegen und es war klar, dass das gut besuchte Eintagesrennen mit Fernsehkameras, einem großen Bildschirm und einem Helikopter, der über dem Start-Ziel-Bereich in Eijsden schwebte, dem Youngster eine neue Radsport-Dimension eröffnete.
___STEADY_PAYWALL___Der Einstand bei Alpecin – Deceuninck war dann allerdings schneller als erwartet zu Ende. Die 190 Kilometer mit 27, teilweise vom Amstel Gold Race bekannten Hügeln wurden vom Feld bei starkem Wind sehr aggressiv angegangen. Und schon nach 25 Kilometern lag Kitzki an der ersten klassifizierten Bergwertung in Bergenhuizen aussichtslos zurück. ”Es lief nicht so gut. Zehn oder 15 Kilometer nach dem Start hat es vor mir ein paar Leute zerlegt. Mit Ben Jochum bin ich hinten drauf geknallt“, blickte der Toppenstedter gegenüber RSN auf die hektische Anfangsphase zurück.
“Wir waren dann zwischen den Autos, vorn wurde richtig Gas gegeben und wir hatten keine Chance mehr, nach vorn zu kommen“, fügte er hinzu. So wurde aus seinem Debüt ein Kurzeinsatz, doch Kitzki hatte Glück im Unglück. “Ich habe keine Abschürfungen, bin aber voll mit dem Rücken auf den Rahmen gekracht“, berichtete er.
Zwei Monate ist es her, dass Kitzki als vergleichsweise unbeschriebenes Blatt die Zwift Academy auf Mallorca für sich entscheiden konnte. Seitdem bereitete er sich allein in Norddeutschland auf die Saison vor. “Ich bin meistens so vier bis fünf Stunden im unteren Grundlagenbereich und gelegentlich ein paar Intervalle gefahren“, erzählte er. Mit seinen körperlichen Voraussetzungen gilt er als Spezialist für die Berge, die er in der Lüneburger Heide allerdings nicht vorfindet. “Das ist es nicht wirklich hügelig“, bestätigte er schmunzelnd.
Louis Kitzki (Alpecin - Deceuninck Development) am Start der Volta Limburg Classic . | Foto: Jan van Dalen
Für sein geplantes Saisondebüt, die Olympia’s Tour (2.2), waren die flachen Straßen seiner Heimat allerdings eine perfekte Vorbereitung. Die niederländische Traditionsrundfahrt verschwand dann jedoch kurzfristig aus seinem Rennprogramm. “Das Team hat das noch geändert. Ich war darüber aber ganz froh, denn im Nachhinein habe ich gehört, dass es da oft geknallt hat“, sagte er. Zudem ging es bei jeder Etappe des von Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek Development) gewonnen Rennens bei Eiseskälte und Regen auf die Kante.
Viel eher hätte Kitzki die U23-Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich gelegen, doch auch die wurde kurzfristig aus seinem Kalender gestrichen. Stattdessen geht es nun vom 10. bis zum 14. April in Frankreich mit der Tour du Loir et Cher (2.2) weiter. Da es auch dort keine Berge gibt, hat Kitzki noch etwas Zeit, um seine Beine wieder in Schwung zu bringen. “Bis jetzt habe ich nicht das Gefühl, dass ich die Zwift-Form wieder erreicht habe, aber das wird wohl noch kommen“, zeigte er sich zuversichtlich.
Seinen voraussichtlichen Saisonhöhepunkt konnte er noch nicht benennen, dafür allerdings einige Ziele im Sommer: “Bei der Tour of Austria, der Oberösterreich-Rundfahrt oder dem Aosta-Giro sollte man schon ganz gut fit sein.“ Bei diesen schweren Mehretappenrennen könnte Kitzki dann schon freie Fahrt bekommen.
“Ich weiß nicht, ob wir Bergfahrer haben. Wenn da jemand ist, habe ich kein Problem, für den zu fahren. Ich muss mich erstmals ins Team einfinden, dann sehen wir weiter“, war er sich unsicher über die Qualitäten seiner neuen Mannschaftskollegen, von denen aber mit Ausnahme des Zwift-Academy-Gewinners von 2022, Alex Bogna, niemand über ausgeprägte Kletterfähigkeiten verfügt.
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