Katalonien-Rundfahrt: Die letzten zehn Jahre

Packender Schlagabtausch zwischen Roglic und Evenepoel

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Packender Schlagabtausch zwischen Roglic und Evenepoel"
Im vergangenen Jahr lieferten sich Primoz Roglic (Jumbo - Visma, links) und Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step, rechts) bei der Katalonien-Rundfahrt ein denkwürdiges Duell, das der Slowene für sich entschied. | Foto: Cor Vos PRÜFEN

17.03.2024  |  (rsn) - Die Volta Ciclista a Catalunya (2,UWT) ist das erste spanische WorldTour-Rennen des Jahres. Die siebentägige Rundfahrt, die traditionell in der katalanischen Hauptstadt Barcelona zu Ende geht, startet in der Regel einen Tag nach Mailand - Sanremo und zieht für allem die Kletterspezialisten an. 

RSN blickt auf die letzten zehn Austragungen zurück, die überwiegend im Zeichen der Spanier und Kolumbianer standen.

94. Katalonien-Rundfahrt 2014: Joaquim Rodriguez
Nach 2010 gelang Joaquim Rodriguez (Katusha) der zweite Gesamtsieg beim Heimspiel. Der aus Barcelona stammende Katalane hatte nach sieben Etappen vier Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Alberto Contador (Tinkoff - Saxo) und sieben auf den US-Amerikaner Tejay van Garderen (BMC). 

Den Grundstein legte Rodriguez mit seinem Etappensieg bei der Bergankunft in La Molina. Während Luka Mezgec (Giant - Shimano) mit gleich drei Tagessiegen bester Sprinter war, verpasste Marcus Burghardt (BMC) beim Finale rund um Barcelona als Zweiter nur knapp einen Etappenerfolg.

Zur Sonderseite

95. Katalonien-Rundfahrt 2015: Richie Porte
Bei der 95. Austragung war mit Richie Porte (Sky) erstmals ein Australier erfolgreich. Nach sieben Etappen sicherte er sich die Gesamtwertung mit vier Sekunden Vorsprung auf Alejandro Valverde (Movistar) und fünf auf Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale). Porte gewann zwar keine Etappe, fuhr an den entscheidenden Tagen aber immer vorne mit und triumphierte so vor dem dreimaligen Etappensieger Valverde.

Zur Sonderseite

96. Katalonien-Rundfahrt 2016: Nairo Quintana
Für Titelverteidiger Richie Porte (BMC) blieb beim Gesamtsieg von Nairo Quintana (Movistar) diesmal nur Rang vier. Der Kolumbianer hatte nach den sieben Etappen sieben Sekunden Vorsprung auf Alberto Contador (Tinkoff) und derer 17 auf den Iren Dan Martin (Etixx - Quick-Step). 

Wie im Vorjahr Porte, so blieb diesmal auch der Movistar-Kapitän ohne Tageserfolg. Einen deutschen Tagessieg verpasste Nikias Arndt (Giant - Alpecin), der am vorletzten Tag im Sprint Etappenzweiter wurde.

Zur Sonderseite

97. Katalonien-Rundfahrt 2017: Alejandro Valverde
Nach 2009 konnte Alejandro Valverde (Movistar) seinen zweiten Gesamtsieg in Katalonien einfahren, und das mit dem ungewohnt großen Vorsprung von über einer Minute. 

Der Spanier lag am Ende genau 63 Sekunden vor seinem Landsmann Alberto Contador (Trek - Segafredo) und sogar 1:16 Minuten vor Marc Soler (Movistar), der das spanische Podium komplettierte. Den Grundstein zum Gesamtsieg legte Valverde bei der Bergankunft in La Port, die er souverän als Solist gewann. Auch die Schlussetappe ging an den Movistar-Kapitän, der zudem die Bergwertung mit großem Vorsprung gewann.

Zur Sonderseite

98. Katalonien-Rundfahrt 2018: Alejandro Valverde
Erstmals seit Miguel Indurain 1992 gelang einem Fahrer die Titelverteidigung. Alejandro Valverde (Movistar) siegte bei der 98. Austragung mit 29 Sekunden vor seinem kolumbianischen Movistar-Teamkollegen Nairo Quintana, Rang drei ging an den Franzosen Pierre Latour (AG2R La Mondiale / +0:47). 

Während Valverde zwei Etappensiege bejubeln konnte, holte sich Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) das vorletzte Teilstück. Pech hatte dagegen Egan Bernal (Ineos), der in Barcelona als Gesamtzweiter schwer stürzte und mit Schlüsselbein- und Schulterblattfraktur ausschied.

Zur Sonderseite

99. Katalonien-Rundfahrt 2019: Miguel Angel Lopez
Nach seinem schweren Sturz im Vorjahr kehrte Egan Bernal (Sky) zurück und beendete die Rundfahrt auf Platz drei. Sein Landsmann Miguel Angel Lopez (Astana) setzte sich in der Endabrechnung mit 14 Sekunden Vorsprung auf den Briten Adam Yates (Mitchelton - Scott) durch. Bernal komplettierte das Podium mit 17 Sekunden Rückstand.

Lopez übernahm mit seinem Solosieg bei der Bergankunft in La Molina die Führung in der Gesamtwertung, die er bis ins Ziel verteidigte. Wie im Vorjahr sorgte Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) für das Highlight aus deutscher Sicht. Der gebürtige Berliner wurde zum Auftakt Etappenzweiter, gewann die 5. Etappe und wurde zum Abschluss in Barcelona Tagesdritter. Zudem holte Phil Bauhaus (Bahrain - Merida) noch einen zweiten Etappenrang. Dasselbe Ergebnis gelang auch dem Österreicher Gregor Mühlberger (Bora - hansgrohe).

Zur Sonderseite

Katalonien-Rundfahrt 2020: Entfall wegen Corona-Pandemie

100. Katalonien-Rundfahrt 2021: Adam Yates
Nach einem Jahr Corona-Zwangspause kehrte die Katalonien-Rundfahrt mit ihrer Jubiläumsausgabe zurück. Die stand ganz im Zeichen von Ineos Grenadiers: Der Brite Adam Yates setzte sich vor seinen Teamkollegen Richie Porte und Geraint Thomas durch. 

Alejandro Valverde (Movistar) hatte als Vierter 1:03 Minuten Rückstand auf den Sieger. Yates legte mit seinem Etappenerfolg an der Bergankunft in Vallter 2000  den Grundstein zum späteren Gesamtsieg. Für das deutsche Highlight sorgte Lennard Kämna (Bora - hansgrohe), der aus einer Fluchtgruppe heraus als Solist die 5. Etappe gewinnen konnte.

Zur Sonderseite

101. Katalonien-Rundfahrt 2022: Sergio Higuita
Bora - hansgrohe konnte sich über den Gesamtsieg freuen. von Neuzugang Sergio Higuita freuen. Der Kolumbianer setzte sich mit 16 Sekunden Vorsprung auf Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) durch. Das Podium komplettierte der Portugiese Joao Almeida (UAE Team Emirates), der 52 Sekunden Rückstand aufwies. 

Higuita eroberte am vorletzten Tag nach einer denkwürdigen Flucht mit Carapaz über insgesamt 120 Kilometer das Führungstrikot und gab es auf der Schlussetappe nicht mehr ab. Sprinter Phil Bauhaus (Bahrain - Victorious) schnupperte zwei Mal am Sieg, musste sich aber jeweils mit Platz zwei begnügen.

Zur Sonderseite

102. Katalonien-Rundfahrt 2023: Primoz Roglic
Die 102. Austragung stand ganz im Zeichen des Duells zwischen Primoz Roglic (Jumbo - Visma) und Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step), wobei der Slowene am Ende sechs Sekunden vor dem Belgier lag. Das Podium komplettierte wie im Vorjahr der Portugiese Joao Almeida (UAE Team Emirates), bei allerdings deutlichen 2:11 Minuten Rückstand. 

Bereits zum Auftakt lieferten sich die beiden Top-Favoriten einen ersten Schlagabtausch, beim dem der Slowene den Belgier auf den zweiten Platz verwies. Auch bei der Bergankunft am folgenden Tag duellierten sich die beiden und kamen letztlich zeitgleich auf den Plätzen zwei und drei ins Ziel. Evenepoel holte sich 24 später die Bergankunft in La Molina vor Roglic und zog damit in der Gesamtwertung mit dem Führenden gleich.

An der Bergankunft in La Port war es am Ende der 5. Etappe wiederum Roglic, der Evenepoel hinter sich ließ. Der konnte dann zwar noch die Schlussetappe in Barcelona gewinnen, doch da Roglic dort Zweiter wurde, reichte die Zeitbonifikation nicht, um den dreimaligen Vuelta-Sieger noch von der Spitze der Gesamtwertung zu verdrängen.

Zur Sonderseite

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.03.2024Bernal: Reicht es nach Platz drei in Katalonien für die Tour?

(rsn) – Gute zwei Jahre nach dem schrecklichen Trainingsunfall in seiner kolumbianischen Heimat scheint Egan Bernal (Ineos Grenadiers) auf bestem Weg zu alter Form zu sein. Nachdem er in dieser Sais

25.03.2024Katalonien-Dominator Pogacar auf bestem Weg zu Giro und Tour

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) ist geradezu furios in eine Saison gestartet, für die er sich höchste Ziele gesetzt hat: Der Slowene will zunächst im Mai bei seinem Giro-Debüt das Rosa

25.03.2024“Sehr intensive Tage“: Vlasov verpasst Katalonien-Podium

(rsn) - Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) hat bei der 103. Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) die Reihe seiner überzeugenden Auftritte in dieser Saison fortgesetzt. Ende Januar war er bei drei Rennen i

24.03.2024Steinhauser: “Hier kann man nur Vollgas geben“

(rsn) - Zu den auffälligeren Fahrern der Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) gehörte auch ein junger Mann in Pink. Georg Steinhauser von EF Education – EasyPost bewies sein Talent vor allem auf den letzt

24.03.2024Vierter Etappensieg: Pogacar auch in Barcelona nicht zu stoppen

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat zum Finale der 103. Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) keine Geschenke gemacht. Nachdem Attacken seiner Teamkollegen Marc Soler und Joao Almeida vereitelt wor

23.03.2024Landa und Bernal in Katalonien zwischen zwei Welten

(rsn) – 4.000 Höhenmeter auf gut 154 Kilometer sorgten auf der 6. und vorletzten Etappe der Katalonien-Rundfahrt für ein wahres Spektakel. In einer eigenen Liga fuhr wieder einmal Tadej Pogacar (

23.03.2024Pogacar triumphiert mit 29-km-Solo auf epischer Königsetappe

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat mit einem 29 Kilometer langen Solo auch die dritte Bergankunft der Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) gewonnen und in Queralt nach 155 Kilometern am Ende der

22.03.2024Laurance auf Highspeed-Etappe mit Tigersprung erfolgreich

(rsn) – Die 5. Etappe der 103. Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) führte das Feld in die Nähe der Hauptstadt Barcelona. Nach 167,3 Kilometern zwischen Altafulla und Viladecans bejubelte Axel Laurance (A

21.03.2024Van den Berg nutzt in Katalonien erste Chance für die Sprinter

(rsn) – Nach zwei Etappensiegen in Folge ist die Tadej-Pogacar-Show bei der 103. Katalonien-Rundfahrt vorübergehend unterbrochen worden. Auf dem vierten Teilstück zwischen Sort und Lleida bot sich

21.03.2024Kuss angriffslustig, aber dem Podium kam er nicht näher

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Ergebnis an der Bergankunft in Vallter 2000 wollte Visma – Lease a Bike auf der Königsetappe Wiedergutmachung betreiben - was allerdings nur halbwegs gelang. WÃ

20.03.2024Pogacar lässt auch am Port Ainé seine Gegner stehen

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Saisonsieg hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch die 3. Etappe der Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) über 177 Kilometer von Sant Joan de les Abadesses zum Port

20.03.2024Uijtdebroeks verkrampfte in der Kälte, auch Kuss litt am Berg

(rsn) – Auf der 2. Etappe der Katalonien-Rundfahrt hat das erfolgsverwöhnte Team Visma – Lease a Bike eine herbe Schlappe einstecken müssen. Weder Vuelta-Sieger Sepp Kuss noch Neuzugang Cian Uij

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

24.12.2024Die Trikots der Women´s WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) – Auch die Teams der Women’s WorldTour zeigen ihre Trikots für die Saison, teilweise in gemeinsamen Präsentationen mit ihren männlichen Kollegen. Den Anfang machte in diesem Winter das US

24.12.2024Horror-Jahr mit zwei Knie-OPs: “Ich saß weinend auf dem Rad“

(rsn) – Sie war gemeinsam mit Teamkollegin Antonia Niedermaier der Shootingstar im deutschen Frauen-Radsport und nach ihrem Tour-de-France-Etappensieg in Albi am 27. Juli 2023 die gefeierte Heldin.

24.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

24.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

23.12.2024Eine Saison, die keinen Grund zur Klage gab

(rsn) – Auch wenn er gegenüber RSN nicht von einer perfekten ersten Saisonhälfte sprechen wollte, so war Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek Future Racing) doch sehr nahe dran. Dazu wurden seine st

23.12.2024Van der Poel gräbt den Schatz am Silbersee aus

(rsn) – Am Zilvermeer in Mol hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem zweiten Saisoneinsatz den zweiten Sieg gefeiert. Dabei war der Weltmeister - obwohl er es in der Anfangsphas

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine