Tirreno - Adriatico: Die letzten zehn Jahre

Roglic und Pogacar zuletzt das Maß aller Dinge

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Roglic und Pogacar zuletzt das Maß aller Dinge"
Primoz Roglic, der Tirreno-Sieger von 2019 und 2023 | Foto: Cor Vos

03.03.2024  |  (rsn) - Praktisch parallel zu Paris - Nizza findet mit Tirreno - Adriatico (2.UWT) jährlich ein weiteres Etappenrennen an, bei dem sich zum einen die Favoriten für Mailand-Sanremo einem letzten Formtest unterziehen, zum anderen wird es aber auch einer der ersten Schlagabtausche der Klassementfahrer, die im weiteren Saisonverlauf bei den Grand Tours um die Siege streiten.

50. Tirreno - Adriatico 2015: Nairo Quintana
Nach Platz zwei im Vorjahr sicherte sich Nairo Quintana (Movistar) dieses Mal den Sieg. Nach sieben Teilstücken lag der Kolumbianer 18 Sekunden vor Bauke Mollema (Trek Factory Racing) und 31 vor Rigoberto Uran (Etixx - Quick-Step). Die Vorentscheidung über den Gesamtsieg war auf der 5. Etappe mit der Bergankunft in Terminillo gefallen, wo Quintana als Solist mit 41 Sekunden Vorsprung auf Mollema gewann. Für das beste deutsche Ergebnis sorgte Gerald Ciolek (MTN - Qhubeka), der auf der 6. Etappe hinter Peter Sagan (Tinkoff - Saxo) Zweiter wurde. Das abschließende Einzelzeitfahren ging an den Schweizer Fabian Cancellara (Trek Factory Racing).

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51. Tirreno - Adriatico 2016: Greg Van Avermaet
Die vom Profil her leichteste Austragung der letzten Jahre ging an Greg Van Avermaet (BMC Racing). Der Belgier hatte nach sieben Teilstücken einen Minivorsprung von einer Sekunde auf Peter Sagan (Tinkoff) ins Ziel gerettet. Das Gesamtpodium komplettierte der Luxemburger Bob Jungels (Etixx - Quick-Step). Dabei profitierte Van Avermaet von der schneefallbedingte Absage der Königsetappe mit Ziel am Monte San Vicino. Der Belgier übernahm am Tag darauf mit seinem Etappensieg in Cepagatti die Gesamtführung und rettete diese im abschließenden Einzelzeitfahren, in dem Tony Martin (Etixx - Quick-Step) beim Sieg von Fabian Cancellara (Trek - Segafredo) Dritter wurde, ins Ziel.

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52. Tirreno - Adriatico 2017: Nairo Quintana
Zwei Jahre nach seinem ersten Coup ließ Nairo Quintana (Movistar) seinen zweiten Tirreno-Sieg folgen. Dieses Mal hatte der Kolumbianer 25 Sekunden Vorsprung auf Rohan Dennis (BMC) und 36 auf Thibaut Pinot (FDJ). Auch bei der diesjährigen Austragung legte Quintana den Gesamtsieg mit seinem Soloerfolg bei der Bergankunft am Terminillo. Durch seinen Sieg im abschließenden Einzelzeitfahren konnte sich Dennis noch auf Platz zwei im Klassement vorschieben.

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53. Tirreno - Adriatico 2018: Michal Kwiatkowski
Nach zwei Gesamtsiegen bei Paris - Nizza schlug Michal Kwiatkowski (Sky) nun erstmals bei Tirreno - Adriatico zu. Der Pole wies nach sieben Etappen einen Vorsprung von 24 Sekunden auf Damiano Caruso (BMC) auf, Rang drei ging an seinen Teamkollegen Geraint Thomas, der 32 Sekunden Rückstand hatte. Für die deutschen Erfolgserlebnisse sorgte Marcel Kittel (Katusha - Alpecin), der das zweite und das sechste Teilstück für sich entschied. Kwiatkowski selbst konnte sich nicht in die Liste der Etappensieger eintragen, fuhr aber auf den anspruchsvollen Etappen konstant vorne rein, wodurch er auf der 5. Etappe auch die Gesamtführung übernommen hatte, die er bis ins Ziel brachte.

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54. Tirreno - Adriatico 2019: Primoz Roglic
Im Vorjahr noch Tirreno-Etappensieger, gelang Primoz Roglic (Jumbo - Visma) 2018 sein erster Gesamtsieg bei der siebentägigen Fernfahrt. Dabei entwickelte sich Tirreno zu einem wahren Sekundenkrimi, den der Slowene am Ende mit einer Sekunde Vorsprung gegen Adam Yates (Mitchelton - Scott) zu seinen Gunsten entschied, während Jakob Fuglsang (Astana) als Gesamtdritter 30 Sekunden Rückstand aufwies. Yates hatte bereits am zweiten Tag die Gesamtführung übernommen und war mit einem Vorsprung von 25 Sekunden auf Yates in das abschließende Einzelzeitfahren gegangen. Hier war Roglic allerdings 26 Sekunden schneller als der Brite und sichere sich so den Gesamtsieg.

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55. Tirreno - Adriatico 2020: Simon Yates
Was seinem Zwillingsbruder Adam im Vorjahr noch knapp verwehrt geblieben war, holte nun Adam Yates (Mitchelton - Scott) nach. Bei der wegen der Corona-Pandemie auf den September verschobenen, dieses Mal acht Etappen umfassenden Fernfahrt hatte der Brite am Ende 17 Sekunden Vorsprung auf Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) und 29 auf den Polen Rafal Majka (Bora - hansgrohe). Yates legte den Grundstein für seinen Gesamterfolg mit seinem Solosieg an der Bergankunft in Sassotetto. Für die deutschen Starter war die Fernfahrt erfolgreich gestartet, so gewann Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) die ersten beiden Etappen und trug für zwei Tage das Führungstrikot und gewann am Ende die Punktewertung.

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56. Tirreno - Adriatico 2021: Tadej Pogacar
Wieder in den März zurückgekehrt und auf sieben Tagesabschnitte reduziert, bot Tirreno - Adriatico 2021 die große Bühne für Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). Der Slowene siegte mit deutlichen 1:03 Minuten Vorsprung auf Wout Van Aert (Jumbo - Visma) und sogar 3:57 Minuten vor Mikel Landa (Bahrain - Victorious), der das Podium komplettierte. Pogacar stürmte mit seinem Soloerfolg bei der Bergankunft in Prati di Tivo an die Spitze der Gesamtwertung und baute die Führung an den nachfolgenden Tagen sukzessive aus.

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57. Tirreno - Adriatico 2022: Tadej Pogacar
Erstmals seit Vincenzo Nibali, der 20212 und 2013 gewann, gelang einem Fahrer bei Tirreno - Adriatico die Titelverteidigung. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) lag dieses Mal in der Endabrechnung sogar deutliche 1:52 Minuten vor dem Gesamtzweiten Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma). Wie im Vorjahr komplettierte Mikel Landa (Bahrain - Victorious / +2:33) das Podium. Pogacar übernahm mit seinem Sieg an der Mini-Bergankunft in Bellante die Gesamtführung und baute diese durch seinen Solocoup in Carpegna weiter aus. Für einen perfekten Abschluss aus deutscher Sicht sorgte Phil Bauhaus (Bahrain - Victorious), der sich in San Benedetto del Tronto den Sprintsieg sicherte.

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58. Tirreno - Adriatico 2023: Primoz Roglic
Nach 2019 konnte Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seinen zweiten Gesamtsieg bei Tirreno - Adriatico einfahren. Der Slowene hatte bei der 58. Austragung 18 Sekunden Vorsprung auf Joao Almeida (UAE Team Emirates) und 23 auf Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers). Eine starke Rundfahrt fuhr Lennard Kämna (Bora - hansgrohe), der mit 34 Sekunden Rückstand Vierter wurde. Der Deutsche war schon zum Auftakt vorne mit dabei, als er im Zeitfahren Zweiter wurde, die gleiche Platzierung fuhr Phil Bauhaus (Bahrain - Victorious) auf der sprinterfreundlichen 3. Etappe heraus. Danach übernahmen die Bergfahrer um Roglic, der am vierten Tag die Mini-Bergankunft in Tororeto gewann, dadurch aber zumindest noch nicht die Gesamtführung übernehmen konnte. Diese hatte nämlich Kämna übernommen. Am Tag darauf zog Roglic mit seinem nächsten Tagessieg aber am Bora-Profi vorbei und ließ mit einem weiteren Tagessieg auf der 6. Etappe keinen Zweifel aufkommen, dass er die Fernfahrt gewinnen würde.

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59. Tirreno - Adriatico 2024: Jonas Vingegaard
Nach Tadej Pogacar und Primoz Roglic trug sich nun Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike) in die Siegerliste ein. Der Däne hatte nach sieben Etappen einen Vorsprung von 1:24 Minuten auf Juan Ayuso (UAE Team Emirates) und 1:52 auf Jai Hindley (Bora - hansgrohe). Bester Deutscher war Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) auf Platz acht. Für das deutsche Highlight sorgte Phil Bauhaus (Bahrain - Victorious), der eine Etappe im Sprint für sich entscheiden konnte.

Ayuso hatte das Auftaktzeitfahren gewonnen und bis Etappe vier die Führung inne gehabt. Auf dem fünften Teilstück war Vingegaard nicht zu schlagen und stürmte mit seinem Tagessieg an die Spitze der Gesamtwertung. Seinen Vorsprung baute er mit seinem zweiten Tagessieg binnen 24 Stunden weiter aus und ließ sich den Gesamterfolg am Schlusstag nicht mehr nehmen.

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