Wollenberg als Neunter bester Deutscher

Umag: Entweder lag einer auf dem Boden oder saß in den Büschen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Umag: Entweder lag einer auf dem Boden oder saß in den Büschen"
Die vom harten Rennen und den Witterungsbedingungen gezeichneten Fahrer bei der Trofej Umag | Foto: P&S Metalltechnick - Benotti / Mario Stiehl

28.02.2024  |  (rsn) – Für viele Teams war die Trofej Umag (1.2) das erste Saisonrennen, so auch für Santic – Wibatech, P&S Metalltechnik - Benotti und rad-net Oßwald, die wie das Rembe Pro Cycling Team in Kroatien am Start standen. Entsprechend hektisch war das Rennen und durch einsetzenden Regen kam es auf den rutschigen Straßen zu zahlreichen, teils schweren Stürzen.

"Es war das typische Umag. In diesem Jahr war es noch mal heftiger durch den Regen. Heute müssen viele Teams Wunden lecken und das Krankenhaus hier wird viel zu tun haben“, meinte Lars Wackernagel, Teamchef von P&S Metalltechnik - Benotti, gegenüber radsport-news.com.

Von seinen Fahrern erwischte es Simon Baldus schwer. "Ihn hat es richtig zerlegt. Wir müssen schauen, ob bei ihm nur der Bast ab ist oder mehr“, so Wackernagel. Von Santic – Wibatech traf es Nils Puschmann, der auf den Kopf fiel und aufgeben musste. Philipp Gebhardt (rad-net Oßwald) landete heftig auf dem Ellenbogen und musste vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden. Insgesamt vier Fahrer von rad-net Oßwald waren in einen frühen Massensturz verwickelt, vom Rembe Pro Cycling Team Sauerland stürzten sogar alle fünf gestarteten Fahrer.

Zudem hatten viele Fahrer mit Magen-Darmproblemen zu kämpfen. "Im Hotel, in dem die meisten Teams untergebracht sind, ist auf jeden Fall was im Gange. Alle paar Meter ist ein Fahrer in die Büsche gesprungen. Das habe ich so auch noch nicht gesehen. Ich hoffe, dass wir verschont bleiben“, sagte Wackernagel.

Wollenberg Neunter, Nolde in Top-20

Rennen gefahren wurde aber auch. Den Sieg sicherte sich nach 142 Kilometern der Brite Matthew Brennan vom Development-Team von Visma – Lease a Bike im Sprint eines durch einen Massensturz drei Kilometer vor dem Ziel dezimierten Feldes. Gut lief es auch für den für das österreichische Team Hrinkow Advarics fahrenden Italiener Riccardo Verza, der Fünfter wurde. Bester Deutscher war Tim Wollenberg (Santic – Wibatech) auf Platz neun.

"Auf der letzten Runde gab es viele Attacken. 15 Kilometer vor dem Ziel sind zehn Mann weggefahren. Als es nach Umag rein ging, bin ich zur Gruppe hingesprungen, aber das restliche Feld schloss auch auf. Im Sprint war ich eingeklemmt, aber Platz acht ist in Ordnung, damit bin ich zufrieden“, so Wollenberg zu RSN.

Für Santic - Wibatech lief es bei der Trofej Umag trotz vieler Stürze am Ende gut. Foto: Team Santic - Wibatech

Dagegen verpasste Tobias Nolde (P&S Metalltechnik Benotti) auf Rang 18 die Top Ten. "Wir wollen für Tobi sprinten. Der erwartete Massensprint hat für uns aber nicht wirklich stattgefunden, da es drei Kilometer vor dem Ziel relativ weit vorne zu einem Massensturz kam und die Straße zu war. Mein Fazit fällt aber nicht negativ aus. Wir wollten nach etwa 80 Kilometer selbst etwas probieren und da hat sich vor allem (Dominik) Röber gut gemacht“, so Wackernagel.

rad-net Oßwald und Rembe Sauerland mit vielen Stürzen

Bester Fahrer von rad-net Oßwald war Benjamin Boos auf Platz 21. "Nach den ganzen Stürzen hatten wir nur noch Boos vorne. Im Sprint konnte er leider nichts mehr ausrichten. Insgesamt haben wir heute Lehrgeld gezahlt, auch wenn die Jungs für die vielen Stürze auf den rutschigen Straßen nichts konnten", berichtete der Sportliche Leiter Ralf Grabsch gegenüber RSN.

Für das Rembe Pro Cycling Team Sauerland erzielte der Spanier Yago Agirre auf Platz 63 mit 1:44 Minuten Rückstand auf den Sieger das beste Resultat. Während seine Teamkollegen um Sprintkapitän Jonathan Rottmann im finalen Massensturz zu Boden gingen, wurde er nur aufgehalten. "Das Finale war schon sehr kribbelig, sehr grenzwertig für eine Zielankunft. So kam es auch zu einem fetten Sturz, in dem vier von uns auf der Nase lagen. Die Jungs sind schon ein bisschen zerfleddert. Außer Spesen also nichts gewesen“, so der Sportliche Leiter Wolfgang Oschwald zu RSN.

Die Fahrer vom Rembe Pro Cycling Team Sauerland bei der Trofej Umag. Foto: Team Rembe Pro Cycling Sauerland

Am Sonntag geht es für die vier deutschen Konti-Teams in Kroatien mit der Trofej Porec (1.2) weiter, ehe im Anschluss die Istrian Spring Trophy (2.2) ansteht.

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