--> -->
11.12.2023 | (rsn) – Am Saisonende ist das große Ziel erreicht. Henri Uhlig (Alpecin – Deceuninck Development) wird nach vier U23-Jahren Berufsradfahrer. Der 21-Jährige unterschrieb bei Alpecin – Deceuninck einen Profivertrag und blickte entsprechend zufrieden auf 2023 zurück.
“Die Saison verlief relativ gut, mit dem Profivertrag konnte ich das I-Tüpfelchen auf meine U23-Laufbahn setzen. Ich war zum einen konstanter, zum anderen konnte ich auch bei Rundfahrten in der Gesamtwertung vorne reinfahren, was im Jahr davor leistungstechnisch noch nicht möglich war“, fasste Uhlig gegenüber radsport-news.com zusammen.
___STEADY_PAYWALL___Vor allem über seinem Saisonstart war der Regensburger glücklich. Nachdem er im Januar seine Ausbildung bei der Polizei abgeschlossen hatte, stieg Uhlig Ende März bei Gent-Wevelgem (1.2u) in die Saison ein und konnte direkt auf den dritten Platz fahren. Noch etwas besser lief es an seinem zweiten Renntag. Zum Auftakt des Circuit des Ardennes (2.2) belegte Uhlig Rang zwei und sorgte somit hinter seinem Teamkollegen Axel Laurance für einen Alpecin-Doppelerfolg.
Gleich bei seinem Saisondebüt wurde Henri Uhlig (Alpecin-Deceuninck Development) im Trikot der Nationalmannschaft (Mitte) Dritter beim Gent-Wevelgem der U23. | Foto: Cor Vos
“Der Einstieg in dieser Saison war für mich ein Highlight. Der zweite Platz fühlte sich für mich wie ein persönlicher Sieg an. Den Plan hatten wir kurz vor dem Ziel geändert, wir hätten also auch in anderer Reihenfolge über den Zielstrich fahren können“, meinte Uhlig, der zeitgleich hinter dem Franzosen ins Ziel kam.
Bei der anschließenden Tour de Bretagne (2.2) Ende April gelang ihm zwar kein weiteres Top-Ten-Ergebnis. Doch auf gleich drei Etappen landete er in den Top Ten und sicherte sich dadurch am Ende Rang fünf in der Gesamtwertung.
Im Mai und Juni lief es dagegen nicht rund, da Uhlig sich insgesamt zwölf Tage mit Durchfall herumplagte. So konnte er weder bei Rund um Köln (1.1) noch bei der U23-Friedensfahrt (2.Ncup) das erreichen, was er sich vorgenommen hatte. Der Prolog in Tschechien lief mit Rang zwei noch sehr gut und auch auf der 1. Etappe hatte Uhlig Siegchancen, ehe er dann in der letzten Kurve ebenso wie sein U23-Nationalmannschaftskollegen Tobias Müller stürzte. Zur 3. Etappe konnte er dann nicht mehr antreten.
Einigermaßen auskuriert, bestritt Uhlig Anfang Juli die U23-DM, verpasste dort als Vierter aber die Medaillenränge um fast drei Minuten. Bei der anschließenden Sibiu-Tour (2.1) zeigte die Formkurve mit einem vierten Platz weiter nach oben und bei der belgischen Amateur-Rundfahrt Province Cycling Tour folgte schließlich der erste Saisonsieg. “Die belgischen Amateur-Rundfahrten sind vom Niveau her teilweise schwerer als .2-Rennen“, unterstrich Uhlig den Stellenwert seines Etappenerfolgs.
Bei Rund um Köln blieb Uhlig (links) in Folge von gesundheitlichen Problemen hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. | Foto: Cor Vos
Über die Tour de l`Ain (2.1), bei der er zum Auftakt gegen WorldTour-Profis einen zehnen Platz heraussprintete, ging es schließlich zur Rad-WM in Glasgow. Dort sprang am Ende Rang 14 im U23-Straßenrennen heraus. Allerdings waren ihm durch den Fluchtversuch seines Teamkollegen Moritz Kretschy die Hände gebunden. Zudem fehlte es ihm bei seiner WM-Premiere noch etwas an Erfahrung. Gleiches galt für die EM, als Uhlig im September Zehnter des Straßenrennens wurde. Bei den kontinentalen Titelkämpfen in den Niederlanden war Uhlig aber nach einer Erkältung noch geschwächt gestartet. “Bin ich gesund, fahre ich da weiter vorne rein“, meinte er selbstbewusst.
Zwischen WM und EM bestritt Uhlig noch die Baltic Chain Tour (2.2), bei der er seinen ersten UCI-Sieg des Jahres einfuhr. Mit dem Erfolg auf der 2. Etappe legte er auch den Grundstein zu Platz zwei in der Gesamtwertung. "Bei der WM und der Baltic Chain Tour hatte ich die beste Form des Jahres“, berichtete Uhlig. Allerdings konnte er davon nicht so lange profitieren wie erhofft. “In der Woche nach der Baltic Chain Tour hatte ich mit dem Team keine Rennen, ich bin im Training aber noch Bestwerte gefahren. Darauf bin ich aber leider krank geworden“, so Uhlig, der knapp 40 Prozent seiner Renntage in den Top Ten beendete.
Auch wenn er noch nicht ganz fit war, durfte er im Anschluss mit dem WorldTeam einige Pro-Rennen bestreiten. “Ich habe gemerkt, dass es schwierig ist, bei den Profis mitzufahren, wenn man nicht bei 100 Prozent Fitness ist“, so Uhlig, der beim GP Wallonie (1.Pro) Platz 78 belegte.
Dafür lief es bei der Friedensfahrt deutlich besser, als Uhlig (li.) zum Auftakt Platz zwei belegte. | Foto: Privat
Was bei den Profis möglich sein könnte, zeigte er schließlich bei Paris-Tours (1.Pro). In seinem letzten Saisoneinsatz sprang zwar nur Platz 134 raus. “Aber ich bin weit vorne in die ersten beiden Natursektoren reingefahren und hätte mir zugetraut, bis tief ins Finale vorne mitfahren zu können. Leider hatte ich dann Pech durch einen Defekt“, sagte Uhlig, bei dem das Rennen allerdings auch Vorfreude auf das kommende Jahr weckte. “Ich habe gesehen, dass ich das Leistungsniveau habe, um tief im Finale noch dabei zu sein. Das ist das, wo ich hin will.“
In seiner ersten Profisaison, auf die er sich nach Abschluss seiner Ausbildung ganz gezielt vorbereiten kann, möchte Uhlig vor allem gesund und sturzfrei bleiben. “Ich kann jetzt voll durchstarten. Durch ein gezieltes und gutes Wintertraining möchte ich aber auch konstant auf einem neuen Niveau fahren. Mit dem Team will ich möglichst viele Erfolge feiern, egal ob als Helfer oder auch als Kapitän bei kleineren Rennen“, sagte Uhlig, der auch auf seinen ersten Profisieg spekuliert.
Perspektivisch gesehen möchte er sich zum Klassikerspezialisten entwickeln.Vor allem bei kleineren belgischen Rennen will er im Sprint eines reduzierten Feldes in Erscheinung treten. “Das Team hat mit mir einen langfristigen Plan. Sie kennen mein Potenzial und sie wollen mich behutsam aufbauen. Ich sehe mich als Klassikerfahrer, der bei einem hügeligen Rennen am Ende noch einen richtig guten Sprint hat, auch bei den großen WorldTour-Klassikern“, blickte Uhlig in die weitere Zukunft.
Data powered by FirstCycling.com
06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Überblick(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P
06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-
05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no
04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d
03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu
02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch
01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass
31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel (rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic
30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un
29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit
28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ
28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli
27.11.2025Mit guten Beinen in Kigali zu WM-Silber (rsn) – Auf der Liste mit den großen Überraschungen des Jahres 2025 muss Jan Huber (Remax Racingteam) unbedingt vermerkt sein. Denn der 20-jährige Schweizer war vor der Saison ein unbeschriebenes
27.11.2025In Abu Dhabi künstlicher Anstieg zu Pogacars Gunsten? (rsn) – Wer gedacht hat, dass die Straßen-WM in Abu Dhabi 2028 zu einer Angelegenheit für die Sprinter werden würde, könnte sich getäuscht haben. Wie die spanische Sportzeitung Marca in Erfahru
27.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
27.11.2025Hat Lipowitz bereits Langzeitvertrag bei Red Bull unterschrieben? (rsn) – Wie die belgische Zeitung Het Laatste Nieuws berichtete, bemühe sich das ab 2026 mit deutscher Lizenz ausgestattete Team Lidl – Trek um eine Verpflichtung von Florian Lipowitz zur Saison
27.11.2025Del Toro Mexikos Sportler des Jahres (rsn) – Isaac Del Toro ist in Mexiko zum Sportler des Jahres gewählt worden. Der Profi von UAE – Team Emirates – XRG feierte in der abgelaufenen Saison nicht weniger als 18 Siege, nur sein Team
27.11.2025“Schwer erkrankt“: Lefevere mehr als drei Wochen in der Klinik (rsn) – Der langjährige Soudal-Quick-Step-Teammanager Patrick Lefevere war nach eigenen Worten “schwer erkrankt“ und musste 24 Tage im AZ Delta Krankenhaus in Roeselare verbringen. Wie der Belg
27.11.2025Thomas soll als Renndirektor Ineos zu Grand-Tour-Siegen führen (rsn) – Geraint Thomas hat nach der Tour of Britain seine lange eund erfolgreiche Karriere beendet. Allerdings wird der 39-jährige Waliser auch künftig in Diensten von Ineos Grenadiers stehen. Wie
27.11.2025Ehemaliger Vuelta-Dritter Haig zu Ineos Grenadiers? (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
27.11.2025Gaviria mit 2,36 Promille am Steuer: Zwei Jahre Fahrverbot (rsn) – Fernando Gaviria ist wegen Trunkenheit am Steuer von einem Gericht in Monaco zu einer zweimonatigen Bewährungsstrafe und einem zweijährigen Fahrverbot verurteilt worden. Der 31-jährige Ko
27.11.2025Auch ohne Top-Ergebnisse wieder mehr Spaß am Radsport (rsn) – Nach zwei schwierigen Jahren bei Red Bull – Bora – hansgrohe wechselte Emanuel Buchmann ins Ausland und unterschrieb Ende 2024 bei der französischen Cofidis-Equipe. Sportlich lief es fÃ
26.11.2025Superstart in Australien und dann ein ständiges Auf und Ab (rsn) – Sein viertes Jahr in der Struktur von Alpecin – Deceuninck, das zweite davon im Profkader, war für Henri Uhlig eines mit vielen Aufs und Abs. Der 24-Jährige startete bärenstark und konn
26.11.2025Froome sitzt drei Monate nach Trainingsunfall wieder auf dem Rad (rsn) – Fest steht, dass Chris Froome nach fünf Jahren bei Israel – Premier Tech künftig nicht mehr im Aufgebot des Nachfolgers NSN Cycling Team stehen wird. Da der viermalige Tour-de-France-Gew