Top-Favorit Philipsen Vierter der 18. Tour-Etappe

Asgreen kommt mit Ausreißercoup zurück, Sprinter düpiert

Von Felix Mattis

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Kasper Asgreen (Soudal – Quick-Step) hat die 18. Etappe der 110. Tour de France gewonnen. | Foto: Cor Vos

20.07.2023  |  (rsn) - Die Ausreißer haben den Sprintern auf der 18. Etappe der Tour de France in Bourg-en-Bresse ein Schnippchen geschlagen: Kasper Asgreen (Soudal – Quick-Step) gewann das 185 Kilometer lange Teilstück aus einer vierköpfigen Spitzengruppe heraus, an die das Hauptfeld erst auf den letzten Metern heransprintete. Pascal Eenkhoorn (Lotto – Dstny) wurde vor Jonas Abrahamsen (Uno-X) Zweiter, Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck) sprintete aus dem Feld heraus als Vierter über den Strich.

"Es bedeutet mir so viel, die letzten Jahre seit meinen Sturz bei der Tour de Suisse waren schwierig. Ich komme nach längerer Zeit nun zurück, den Sieg widme ich jedem, der mir im letzten Jahr geholfen hat", freute sich Asgreen über seinen ersten Tour-Etappensieg.

Für Asgreens sonst so erfolgsverwöhntes Team Soudal – Quick-Step war es der erste Tageserfolg bei dieser 110. Frankreich-Rundfahrt.

Die Ausreißer des Tages hatten sich sofort nach dem scharfen Start beim Kilometer 0 aus dem Hauptfeld gelöst und schnell 1:30 Minuten Vorsprung herausgefahren. Weiter aber ließen die Teams der Top-Sprinter die Gruppe nie weg und meist stand nur rund eine Minute auf der den Abstand anzeigenden Schiefertafel.

Trotzdem behaupteten sich die Ausreißer, die 70 Kilometer vor Schluss sogar nur noch 30 Sekunden hatten, dann aber noch Zuwachs bekamen und sich auf den letzten Metern bei ständig sehr geringem Vorsprung ins Ziel retteten.

Asgreen lobt Ausreißer-Kollegen: "Es war ein Teamzeitfahren"

"Die Situation war nicht ideal. Ich hätte gehofft, noch mehr Begleiter zu haben, so zwischen sechs bis acht. Aber es ist die letzte Woche der Tour, nach sehr harten zwei Wochen. Und da haben wir schon gesehen, dass kleine Gruppen die Sprinter überraschen können", freute sich Asgreen, dass die Flucht geklappt hatte und dankte auch seinen Begleitern für die Zusammenarbeit.

"Es war ein Teamzeitfahren, denn ohne Pascal, Victor (Campenaerts) und Jonas hätte ich es nicht geschafft. Wir alle hätten den Sieg verdient, aber ich freue mich natürlich, dass er mir gelungen ist."

Das Gelbe Trikot verteidigte Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) souverän im Hauptfeld. Philipsen baute seinen Vorsprung im Kampf um Grün weiter aus, Giulio Ciccone (Lidl – Trek) trägt weiter das Bergtrikot und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) das Weiße des besten Nachwuchsfahrers. Bestes Team ist Jumbo – Visma.

So lief die 18. Etappe der Tour de France:

Gleich mit dem Startschuss lösten sich am Ortsausgang von Moutiers Asgreen, Abrahamsen und Victor Campenaerts (Lotto - Dstny). Die drei Spitzenreiter fuhren schnell 1:30 Minuten Vorsprung heraus, dann aber begannen die Teams Alpecin – Deceuninck, DSM – firmenich und Jayco – AlUla aber bereits, den Abstand einzugrenzen und das Hauptfeld etwas zu beschleunigen.

Gut 100 Kilometer pendelte der Vorsprung des Trios bei rund einer Minute, bis etwa 80 Kilometer vor Schluss nur noch 45 Sekunden übrig waren. Mehrere Fahrer versuchten nun, aus dem Feld nach vorne zu springen, darunter auch Eenkhoorn. Dem Niederländer jagte jedoch Philipsen hinterher und drängte ihn regelrecht ab, um seine Flucht zu unterbinden. Rund fünf Kilometer blieb das Rennen sehr nervös, aber auch Quentin Pacher (Groupama – FDJ) und Fred Wright (Bahrain Victorious) kamen nicht weg.

Zehn Kilometer später aber setzte sich Eenkhoorn dann doch in Richtung Spitze ab. Dort wartete Campenaerts kurz auf seinen Teamkollegen und gemeinsam schlossen sie dann wieder zu Asgreen und Abrahamsen auf.

Das Profil der 18. Etappe der Tour de France | Foto: ASO

52 Kilometer vor dem Ziel sicherte sich Abrahamsen in Saint-Rambert-en-Bugey den Zwischensprint des Tages und damit 1.500 Euro für die Mannschaftskasse von Uno-X. Das Hauptfeld lag nun wieder eine Minute hinter der Spitze zurück und die Lücke ging anschließend nochmal bis auf 1:15 Minuten auf, bis 35 Kilometer vor Schluss auch Bora – hansgrohe und Lidl – Trek in die Führungsarbeit mit einstiegen. Sie verkürzten den Abstand schnell auf 50 Sekunden, dann aber hielt das Quartett nochmal mit ganzer Kraft dagegen und behauptete den Vorsprung bis 20 Kilometer vor Schluss.

Bis fünf Kilometer vor dem Ziel sah es trotzdem so aus, als hätten die Sprinter-Teams alles unter Kontrolle. Da waren noch zwölf Sekunden auf der Uhr. Dann aber kam das Hauptfeld kaum mehr näher, obwohl Nils Politt (Bora - hansgrohe) den Rückstand auf unter zehn Sekunden drückte. Die vier Spitzenreiter brachten dann noch sieben Sekunden mit auf die letzten 1.500 Meter. Dort übernahm Campenaerts die voller Verantwortung an der Spitze und führte die Gruppe bis auf die letzten 500 Meter, bevor Asgreen an der 250-Meter-Marke lossprintete und zum Sieg durchzog.

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