--> -->
18.07.2023 | (rsn) - Ist die 110. Tour der France plötzlich und unerwartet, wie aus heiterem Himmel, nach dem einzigen Zeitfahren entschieden? Unglaubliche 1:38 Minuten Vorsprung fuhr Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) auf den 22,4 Kilometern der 16. Etappe von Passy nach Combloux auf seinen großen Gegner Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) heraus. Damit vergrößerte der dänische Titelverteidiger seinen Vorsprung gegenüber dem Slowenen auf möglicherweise vorentscheidende 1:48 Minuten! Der deutliche Abstand machte Sieger und Verlierer ratlos.
Um die Dimension dieser Machtdemonstration zu verstehen, sollte man sich nochmals vor Augen halten, dass Vingegaard auf den bisher absolvierten 2605 Kilometern nur 10 Sekunden auf seinen Konkurrenten ums Gelbe Trikot herausfahren konnte. “Es war sicher einer meiner besten Tage auf dem Rennrad. Ich habe zu einem Zeitpunkt sogar meinem Powermeter misstraut, bei den Zahlen, die er angezeigt hat“, sagte Vingegaard bei der Sieger-Pressekonferenz, auf der er auch konkret wurde: “Ich wollte 360 Watt treten, dann waren es aber 380 und am letzten Anstieg ging es noch höher als erwartet.“ Wie hoch, das sagte der Träger des Gelben Trikots nicht.
Pogacar war im Ziel angesichts des unerwarteten Rückstandes perplex. “Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich im zweiten Teil (des Zeitfahrens, d. Red.) nicht gut gefühlt. Trotzdem bin ich recht solide gefahren und dachte, dass es okay ist. Es ist jetzt ein großer Abstand und ich habe auf weniger gehofft – eigentlich habe ich sogar gehofft, heute Gelb zu tragen“, gab der Gesamtzweite im ASO-Zielinterview zu und schilderte sein Wechselbad der Gefühle: "Zuerst habe ich die Zeit von Wout van Aert (des späteren Etappendritten, d. Red.) gehabt und war wirklich happy, an der ersten Zwischenzeit 20 Sekunden vor ihm zu sein. Ich habe Zeit auf ihn herausgeholt, aber auf Jonas verloren. Das war ein bisschen ein Schock, aber ich habe bis zum Ziel versucht, den Zeitverlust zu minimieren. Ich habe alles gegeben“, fügte er an.
Pogacar war zwar 1:13 Minuten schneller als van Aert (Jumbo – Visma), aber viel langsamer als Vingegaard, der das Begleitfahrzeug des UAE-Kapitäns schließlich vor sich sah, was ihm zusätzlich Beine machte. “Es gibt dir natürlich auch mehr Motivation, wenn du siehst, wie weit du vorne bist und dann wirst du noch stärker, wenn du das Auto deines Kontrahenten vor dir siehst“, erklärte der Etappensieger mit einem Augenzwinkern.
Wie groß sein Abstand gegenüber Pogacar war, habe er nicht aus seinem hinter ihm fahrenden Teamfahrzeug erfahren. “Sie sagen mir nie die Abstände, sagten mir aber, dass ich gut fahren würde. Ich habe aber natürlich auf den Videowänden unterwegs gesehen, wo ich liege. Ich war wirklich überrascht, wie weit ich vorne war“, gestand Vingegaard, der von seiner Leistungsexplosion selbst überrascht war: “Ich habe keine Erklärung, warum das heute so war. Ich tue mein Bestes, bin stolz auf mein Zeitfahren und glücklich über meine Leistung.“
Auch wenn er gegen Vingegaard chancenlos war, rechnete sich Pogacar vor allem mit Blick auf die morgige Königsetappe noch Chancen aus. "Es ist definitiv noch nicht vorbei, besonders wenn es morgen regnet. Dann kann ich versprechen, dass es interessant wird. Es kommen noch zwei sehr harte Etappen, ich denke, die beiden Härtesten dieser Tour. Also kann noch alles passieren. Jeder kann einen schlechten Tag haben“, meinte der zweimalige Tour-Sieger.
Kann Pogacar auf der Königsetappe zurückschlagen?
Pogacar baut vor allem darauf, dass er sich, wie schon in der Frühphase der Tour, schnell von der Niederlage erholt und schon am folgenden Tag zurückschlagen kann. "Ich hoffe, dass es wie nach der Marie-Blanque-Etappe in der ersten Woche ist. Dann habe ich morgen wieder gute Beine“, spielte er auf den sechsten Tagesabschnitt an, den er gewann und auf dem er Vingegaard 24 Sekunden abnehmen konnte.
Diesmal allerdings dürfte das Unterfangen angesichts des bereits großen Rückstands deutlich schwerer werden, wie Pogacar indirekt auch eingestand: "Wir werden einen Plan machen. Es ist nicht einfach, zwei Minuten oder etwas weniger aufzuholen. Aber wir werden es versuchen“, kündigte er an.
(rsn) - Die Tour de France ist die wichtigste Rundfahrt im internationalen Radsportkalender. Vor der am 29. Juni im italienischen Florenz beginnenden 111. Ausgabe liefern wir einen Überblick über d
11.06.2024Cofidis setzt auf erfahrenes Tour-Team inklusive Geschke(rsn) – Die französische WorldTour-Mannschaft Cofidis präsentierte am Dienstag die ersten sechs Fahrer ihres Tour-de-France-Kaders in einer Presseaussendung und verkündete dabei auch, dass Simon
10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog
07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc
30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte
27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand
27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst
26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si
25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen
24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst
24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten
24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah
(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad
21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2
21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.
21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be
20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy
20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b
20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live
20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme
20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an