--> -->
10.07.2023 | (rsn) – Das Team Ineos Grenadiers hat nach einer Woche Tour de France zwei Mann in den Top 7 der Gesamtwertung. Während sich Carlos Rodriguez in den Pyrenäen schon ganz vorne festbiss und bei der Bergankunft in Cauterets-Cambasque gemeinsam mit Jai Hindley (Bora – hansgrohe) sowie Simon Yates (Jayco – AlUla) ankam, hat sich am Puy de Dome nun auch Tom Pidcock ins Rampenlicht gefahren.
Er gehört gemeinsam mit diesem Trio sowie Adam Yates (UAE Team Emirates) nach der 9. Etappe zu den fünf heißesten Anwärtern auf den dritten Podestplatz in Paris – einmal vorausgesetzt, dass Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) die obersten beiden Stufen des Podiums unter sich ausmachen.
Pidcock nämlich erreichte das Ziel auf dem Vulkan am Hinterrad von Simon Yates und war damit der Viertbeste der Klassementfahrer am Puy de Dome. Rodriguez kam neun Sekunden nach ihm an, Adam Yates 16 Sekunden und Hindley 23. Das freue den 23-jährigen Briten, doch zu hoch hängen wollte er das Ergebnis des kurzen, harten Efforts auf den steilen vier Schlusskilometern oberhalb von Clermont-Ferrand nicht.
"Die Zahlen waren nicht großartig, aber die Hitze hat es auch hart gemacht – und die schlechten Straßen. Es war aber wirklich mein bester Tag bislang", sagte Pidcock dem britischen Sender ITV im Ziel zufrieden, um beim Cooldown am Mannschaftsbus der Ineos Grenadiers gegenüber Cycling Weekly aber anzufügen: "Vierter der GC-Fahrer geworden zu sein ist toll, aber in ein paar Tagen erinnert sich da auch keiner mehr dran, oder? Es ist schön, vorne dabei zu sein und die Attacken der Beiden (Pogacar und Vingegaard, Anm. d. Red.) jetzt zumindest sehen zu können. Das ist wirklich beeindruckend."
Von deren Beschleunigung aber ließen sich weder er noch Teamkollege Rodriguez am Sonntagabend beeinflussen. Überhaupt scheint der gesamten Konkurrenz klar, dass sie untereinander um Rang drei kämpfen – und dass nur wenn Pogacar oder Vingegaard einbrechen oder stürzen daraus der zweite oder erste Platz in Paris werden könnte.
So erklärte schließlich auch Simon Yates im Ziel, warum er 1,5 Kilometer vor dem Gipfel des Puy de Dome die Führungsarbeit in der Favoritengruppe übernommen hatte, nachdem Vingegaards letzter Helfer Sepp Kuss ausgeschert hatte. Yates wollte das Tempo hochhalten, um die bereits abgehängten Kontrahenten im Kampf ums Podium – Hindley und seinen Bruder Adam Yates – nicht mehr zurückkommen zu lassen. Als dann Pogacar 1,2 Kilometer vor Schluss attackierte und Vingegaard folgte, zuckte von den Anderen niemand auch nur im Ansatz.
"Wir fahren schon an der Schwelle und dann sprinten sie für eine Minute los. Das ist beeindruckend", betonte Pidcock nochmal. Er konzentrierte sich aber auf Yates und folgte seinem Landsmann schließlich bis zum Zielstrich. Dabei verlor zwar auch sein im Gesamtklassement besser platzierter Teamkollege Rodriguez den Anschluss.
"Wir haben auf den letzten Metern nicht mehr gesprochen. Dafür hast Du im Finale keine Luft mehr. Da geht es darum, dass du so schnell wie möglich raufkommst", erklärte Pidcock dem ITV, dass er dem Spanier wohl ohnehin nicht hätte helfen können in der steilen Rampe auf den letzten 500 Metern. "Wir hätten vorher zusammenarbeiten und attackieren können, aber ob wir Simon abgeschüttelt hätten? Keine Ahnung!"
Der 23-jährige Pidcock und der 22-jährige Rodriguez sind die beiden Übriggebliebenen bei den Ineos Grenadiers aus einem ursprünglich vierköpfigen Kandidatenkreis an Fahrern, die das Potential für eine Spitzenplatzierung im Gesamtklassement hatten. Für Daniel Felipe Martinez und Egan Bernal reicht es bei dieser Tour aber nicht, beide verrichten nun Helferdienste. Abgesehen von Jumbo – Visma und UAE Team Emirates ist keine andere Mannschaft an den Bergen bei dieser Frankreich-Rundfahrt so gut aufgestellt, wie die Briten. Das könnte taktisch gegenüber Simon Yates und Jai Hindley noch zum Vorteil werden.
"Ineos hat ein wirklich gutes Team mit auch sehr starken Helfern – ich meine: Egan Bernal hat die Tour schon gewonnen und spielt für sie jetzt den Wasserträger. Daran sieht man, wie stark das Team ist", erklärte auch Bora-hansgrohe-Kapitän Jai Hindley am Ruhetag in Clermont-Ferrand, dass die Männer in Rot für den Podestplatz, den der Australier aktuell noch hält, eine große Gefahr sind. "Pidcock und Rodriguez waren sehr stark", sagte er auf Nachfrage von radsport-news.com.
Die Besonderheit dabei: Die beiden Ineos-Youngster haben beide weniger Erfahrung, wenn es ums Fahren aufs GC geht, als ihre Kontrahenten. "Carlos und ich sind beide jung und lernen so viel wir können. Wir befinden uns an einer anderen Stelle in unserer Karriere", meinte Pidcock, der sich erstmals an der Gesamtwertung probiert. Rodriguez hat das immerhin schon bei der Vuelta a Espana 2022 getan und wurde dort Siebter.
"Es ist alles recht neu für mich, aber ich werde jeden Tag stärker und selbstbewusster, also möge das bitte noch eine Weile so weitergehen", sagte Pidcock. Und das klang beinahe nach einer Drohung an die Konkurrenz. Immerhin hat der Brite schon Tour-Erfahrung. Er war 2022 schon mit dabei und gewann in L'Alpe d'Huez. Und so einen Etappensieg hätte er auch 2023 gerne wieder, gab er zu.
"Wenn ich mich so gut schlage, wie bisher, dann freue ich mich auch, dort vorne in der Gesamtwertung zu bleiben - auch wenn das bedeutet, dass ich keinen Etappensieg holen kann", so Pidcock. "Wenn ich um die Top 5 in der Gesamtwertung kämpfen kann, dann motiviert mich das. Wenn es aber irgendwann nur noch um den neunten oder zehnten Platz geht, dann interessiert mich das nicht mehr. Also mal sehen, wie es weitergeht."
(rsn) - Die Tour de France ist die wichtigste Rundfahrt im internationalen Radsportkalender. Vor der am 29. Juni im italienischen Florenz beginnenden 111. Ausgabe liefern wir einen Überblick über d
11.06.2024Cofidis setzt auf erfahrenes Tour-Team inklusive Geschke(rsn) – Die französische WorldTour-Mannschaft Cofidis präsentierte am Dienstag die ersten sechs Fahrer ihres Tour-de-France-Kaders in einer Presseaussendung und verkündete dabei auch, dass Simon
10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog
07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc
30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte
27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand
27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst
26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si
25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen
24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst
24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten
24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä