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03.07.2023 | (rsn) – Gleich bei seinem ersten Massensprint wäre Tour-de-France-Debütant Phil Bauhaus (Bahrain – Victorious) fast die Sensation gelungen. Dem 28-jährigen Kölner fehlten nach 193,5 Kilometern der 3. Etappe von Amorebieta-Etxano nach Bayonne nur wenige Zentimeter auf den Belgier Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), der sich den dritten Tour-Etappensieg seiner Karriere sicherte.
"Eine Sekunde oder zwei habe ich daran geglaubt, dass ich gewinnen kann. Leider hatte Philipsen im Finale noch die Power und bei mir wurde es auch nicht mehr besser", berichtete Bauhaus nach der Zieldurchfahrt radsport-news.com gegenüber. Obwohl er in Bayonne eine starke Leistung ablieferte, haderte der 28-Jährige etwas mit dem Ergebnis.
___STEADY_PAYWALL___"Als Sprinter willst du gewinnen und ein Etappensieg hier ist ein Traum von mir", fügte Bauhaus an und steckte sich damit für die kommenden Tage große Ziele. Der Bahrain-Sprinter betonte, dass es für ihn keine Selbstverständlichkeit sei, sich im Konzert der ganz Großen seines Fachs zu behaupten. Denn seine Mannschaft ist bei der Tour auf das Gesamtklassement ausgerichtet, dennoch unterstützten seine Teamkollegen nach zwei intensiven Tagen im Baskenland auf dem Weg nach Frankreich nun den Tour-Novizen nach Kräften.
"Heute habe alle ihre Arbeit für mich gemacht und das war großartig. Matej (Mohoric), Freddy (Wright), Nikias (Arndt), Pello (Bilbao) sind so tolle Fahrer und es ist ein Vergnügen für mich, dass ich meine erste Tour mit ihnen bestreite und sie mir im Sprint helfen", freute sich Bauhaus über die Hilfe seiner Teamkollegen. Und dann war da noch das etwas chaotische Finale, das dem Deutschen, glaubt man seinem ehemaligen Sportlichen Leiter Rolf Aldag, auch in die Karten spielte.
Sprintfinale der 3. Tour-Etappe: Phil Bauhaus (2.v.re.) kämpft um den Sieg. | Foto: Cor Vos
"Dass Phil das kann, auch so im Gewühl, das ist klar. Er ist es nicht anders gewohnt, er ist ein Fahrer, der sich immer durchsetzen musste und nicht wie andere immer einen Zug hatte, wie Jakobsen zum Beispiel", lobte er im Gespräch mit radsport-news.com seinen früheren Schützling, der im Vorjahr auch beim Giro d’Italia schon knapp an einem Etappensieg dran war und in Cuneo hinter Arnaud Démare (Groupama – FDJ) Zweiter wurde.
In dieser Saison gewann Bauaus gleich die 1. Etappe der Tour Down Under. Seitdem hat er weitere gute Ergebnisse eingefahren, zu Siegen reichte es aber nicht mehr. Doch im hektischen Finale von Bayonne behauptete er sich gegen große Namen wie Caleb Ewan (Lotto - Dstny), Fabio Jakobsen (Soudal – Quick-Step), Wout van Aert (Jumbo – Visma) oder Mark Cavendish (Astana Qazhaqstan), allesamt schon Touretappensieger. "Er hat auch schon alle geschlagen und viel gefehlt hat heute nicht. Aber morgen kann es wieder ganz anders aussehen", meinte Aldag dazu.
Im hektischen Finale konnte sich Bauhaus vorne positionieren, direkt hinter dem Zug von Philipsen und van Aert. "Ich habe gesehen, dass Alpecin den besten Leadout hatte und van Aert war hinten dran. Da wusste ich, dass ich dorthin muss", schilderte er die letzten Meter der 3. Etappe. Bis zum Schluss versuchte Bauhaus, sich aus dem Wind zu halten, um erst im letzten Moment an allen vorbeizustechen.
Hinter Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), aber vor Caleb Ewan (Lotto – Dstny) jagte Bauhaus in Bayonne über die Ziellinie. | Foto: Cor Vos
Mit einer Ausnahme gelang ihm das auch perfekt. "Ich hoffte, mit einem späten Angriff nochmal zu kommen, doch Philipsen hatte die Power, bis ins Ziel zu fahren", sagte er und fügte dann an, dass es für ihn alles andere als selbstverständlich sei, das Resultat von Bayonne zu wiederholen oder gar zu verbessern: "Es ist nicht so einfach, dass es morgen wieder klappt. Den einen Tag ist man auf dem Podium, den anderen nicht einmal in den Top Ten."
Doch mit dem nötigen Selbstvertrauen könnte Bauhaus schon auf der 4. Etappe in Nogaro schon wieder um den Sieg kämpfen. "Es ist für mich nicht so einfach wie für die großen Sprinter. Sie sind immer in den Top drei und für mich ist das immer harte Arbeit und daher ist es schade, nicht gewonnen zu haben", blickte er mit etwas Wehmut zurück, eher er den Blick dann aber auf die nächste Chance richtete, die sich ihm auf der Automobilrennstrecke von Nogaro bieten wird. Doch wo die Etappe endet, war Bauhaus eigentlich egal: "Hauptsache es gibt einen Massensprint."
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