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01.07.2023 | (rsn) - Seit der 17-jährige Nahel M. am Dienstag im Pariser Vorort Nanterre von einem Polizisten erschossen wurde, werden die Großstädte Frankreichs von zivilen Unruhen erschüttert. Zahlreiche Autos und Häuser sind in Flammen aufgegangen und aufgebrachte Bürger lieferten sich Straßenschlachten mit den Autoritäten. Es wird befürchtet, dass sich die Gewalt weiter ausbreitet – in dem Fall könnte auch die am Samstag beginnende 110. Tour de France gefährdet werden.
Die französische Regierung hat am Freitag landesweit den Betrieb aller Bus- und Straßenbahndienste eingestellt. In einigen Städten wurden Konzerte und Veranstaltungen abgesagt. Die Frankreich-Rundfahrt ist davon aber nicht betroffen – noch nicht. Denn 40.000 Polizisten werden aufgeboten, um eine Ausgangssperre durchzusetzen und es ist möglich, dass auch die Hundertschaften ihrer Kollegen, die bei der Tour als Verkehrsregler eingesetzt sind, dafür benötigt werden.
Die Grande Boucle beginnt am Samstag zwar im Baskenland in Spanien, doch auf der 3. Etappe am Montag fährt der Tross im Nordosten von San Sebastian über die Grenze. Tourchef Christian Prudhomme war sich in einem Gespräch mit den Presseagenturen Reuters und AFP der Gefahren bewusst. "Je nachdem was passiert, werden wir uns bei Bedarf anpassen. Wir stehen in ständigem Kontakt mit den Behörden und verfolgen die Situation und ihre Entwicklung", so der Franzose.
Doch auch aus einer anderen Ecke drohen Probleme Gefahr für das Rennen. Letztes Jahr wurde das Tour-Peloton von Klimaprotestierenden ausgebremst. Um diese Szenen 2023 zu verhindern, fahren zwei Motorräder einer Spezialeinheit vor dem Feld her. "Die beiden Fahrer werden als Duo funktionieren. Unser Ziel ist es, sofort reagieren zu können und eine Unterbrechung des Rennens zu verhindern", zitierte Reuters einen Kapitän der Gendarmerie.
Matt White, Sportlicher Leiter bei Jayco – AlUla, zeigte sich allerdings skeptisch, ob dies den gewünschten Effekt würde erzielen können. "Ich denke, es wäre ziemlich naiv zu glauben, dass man die diesjährige Tour ohne Proteste übersteht. Es ist etwas, das man in den Hintergrund drängen muss. Es liegt außerhalb unserer Kontrolle", sagte er der britischen Tageszeitung The Guardian.
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