Vorschau 75. Critérium du Dauphiné

Vingegaard schon bei der Tour-Generalprobe in Top-Form?

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Vingegaard schon bei der Tour-Generalprobe in Top-Form?"
Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) | Foto: Cor Vos

03.06.2023  |  (rsn) – Am Sonntag beginnt die 75. Ausgabe des Critérium du Dauphiné (2.UWT). Auf acht Teilstücken wird der Nachfolger von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) gesucht. Echte Flachetappen sucht man vergeblich im Streckenprofil, an den ersten drei Tagen haben die Rouleure und Sprinter aber Chancen, während die Bergspezialisten am Ende der Tour-Generalprobe zum Zuge kommen. Auf der 4. Etappe wartet ein 31,1 Kilometer langes Zeitfahren auf die 147 Profis aus aus 21 Mannschaften - am Start stehen alle WorldTour-Teams plus die Zweitdivisionäre Uno-X, TotalEnergies und Lotto – Dstny.

Auch in diesem Jahr kommen mehrere Favoriten für die Frankreich-Rundfahrt  zur Dauphiné, um ihre Form für die am 1. Juli beginnende 110. Grande Boucle zu optimieren. Zum großen Duell zwischen Toursieger Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und dem letztjährigen Gesamtzweiten Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) kommt es aber nicht, da der Slowene diesmal nicht dabei sein wird. Der Däne hingegen wird versuchen, seinen zweiten Rang des Vorjahres zu verbessern. Vor zwölf Monaten ging Vingegaards Stern in Frankreich auf, als er auf der Schlussetappe seinen damaligen Kapitän Roglic auf dessen Weg zum Gesamtsieg mehrere Male unabsichtlich in arge Bedrängnis brachte.

Inzwischen ist Vingegaard selbst ein Topstar – und der große Favorit auf den Gesamtsieg beim Critérium du Dauphiné. Sein bisher letztes Rennen dominierte der 26-Jährige fast nach Belieben: Die Baskenland-Rundfahrt sicherte sich Vingegaard mit gleich drei Etappensiegen souverän und zum ersten Mal in seiner Karriere.

Mit Steven Kruijswijk, Tiesj Benoot und Attila Valter hat er einige bergfeste Helfer im Team. Herausgefordert wird Jumbo – Jumbo von mehreren Mannschaften. Allen voran Ineos Grenadiers, das mit Egan Bernal einen zweifachen Grand-Tour-Sieger, mit Daniel Felipe Martinez den Gewinner der Dauphiné 2020 und mit Carlos Rodriguez eines der größten Rundfahrttalente im Aufgebot hat. Beim jungen Spanier ist die Form allerdings zweifelhaft, denn seit Anfang März konnte er in Folge einer Verletzung kein Rennen mehr bestreiten.

In den Bergen gab Enric Mas (Movistar) auch in dieser Saison eine ausgezeichnete Figur ab. Zusammen mit David Gaudu (Groupama – FDJ), der ebenfalls in Frankreich dabei ist, konnte er die vier Topfahrer Pogacar, Roglic, Vingegaard und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) am ehesten in Bedrängnis bringen – und manchmal sogar schlagen. Sowohl Mas als auch Gaudu werden aber im langen Zeitfahren viel Boden verlieren. Der Movistar-Kapitän hat mit Matteo Jorgensen die Entdeckung der Saison neben sich. Der US-Amerikaner zählt mittlerweile auf jedem Terrain zu den Besten und kann darum im Juni und Juli in Frankreich zu Movistars Geheimwaffe werden.

Bora – hansgrohe reist mit dem Giro-Sieger des letzten Jahres an. Ganz große Ausreißer nach oben fehlten Jai Hindley diese Saison aber genauso wie seinen kletterstarken Landsleuten Ben O’Connor (AG2R – Citroën) und Jack Haig (Bahrain Victorious). Hindley und O’Connor sind die uneingeschränkten Kapitäne ihrer Teams. Haig hingegen wird sich Routinier Mikel Landa unterordnen, der 2023 die Beständigkeit in Person ist.

Dass er nach einem schwachen Frühjahr rechtzeitig in Form kommt, zeigte Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) am Dienstag bei der Mercan’Tour Classic Alpes-Maritimes (1.1). Nach dem Nationalen Meistertitel im Januar feierte der Olympiasieger bei dem schweren Eintagesrennen seinen zweiten Saisonsieg. Auch Adam Yates (UAE Team Emirates) wird zu beachten sein. Der Brite bezwang Evenepoel Ende Februar auf der Schlussetappe der UAE Tour (2.UWT) am Jebel Hafeet und erzielte Ende April bei seinem bisher letzten Einsatz, der Tour de Romandie, in Thyon 2000 zunächst einen Etappen- und schließlich den Gesamtsieg.

Sieben deutsche und fünf österreichische Profis am Start

Von den sieben deutschen Startern dürfte Emanuel Buchmann beste Chancen auf eine Spitzenplatzierung haben. Allerdings steht hinter der Form des Tour-Vierten von 2019 nach praktisch zweimonatiger Rennpause noch ein kleines Fragezeichen, so dass Buchmann in seinem Team die Rolle des Edelhelfers für Hindley übernehmen wird. Mannschaftskollege Nils Politt darf sich in den hügeligen Etappen der ersten Dauphiné-Hälfte Chancen ausrechnen.

Bei DSM wird Marco Brenner dagegen den bergigen Teilstücken entgegenfiebern, seine Teamkollegen Leon Heinschke und Florian Stork werden als Unterstützung für die britische Doppelspitze Max Poole und Oscar Onley gefordert sein. Der Augsburger Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) wird wie Politt auch seine Freiheiten erhalten. Gleiches gilt für Jason Osborne (Alpecin – Deceuninck) auf den Bergetappen.

Die österreichischen Farben vertreten Tobias Bayer (Alpecin – Deceuninck), Patrick Gamper (Bora – hansgrohe), Gregor Mühlberger (Movistar), Felix Großschartner (UAE Team Emirates) und Hermann Pernsteiner (Bahrain Victorious).

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.06.2024Boras Team-Buildung führt Roglic ins Gelbe Trikot

(rsn) - Die 76. Ausgabe Critérium du Dauphiné (2.UWT) ist so etwas wie ein Team-Building für Bora – hansgrohe. Die WorldTour-Mannschaft versucht eine Einheit zu werden, um Neuzugang Primoz Roglic

12.06.2023Bora-Kapitän Hindley auf dem richtigen Weg zur Tour

(rsn) – Mit dem vierten Gesamtrang von Jai Hindley ist für das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe am Sonntag das Critérium du Dauphiné (2.UWT) in Grenoble zu Ende gegangen. Ein Ergebnis, mit d

12.06.2023Vingegaard überrascht vom Vorsprung, aber nicht von der Form

(rsn) – Während Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) wegen den Folgen seines Sturzes bei Lüttich-Bastogne-Lüttich wohl nur bei den Slowenischen Meisterschaften einen Renneinsatz vor der am 1. Juli i

11.06.2023Ciccone macht seiner Frau vorgezogenes Hochzeitsgeschenk

(rsn) – Die Beine wurden immer besser. Und am Ende waren sie so gut, dass es für Giulio Ciccone (Trek-Segafredo) auf der 8. und letzten Etappe des 75. Critérium du Dauphiné (2.UWT) über 153 Kilo

11.06.2023Highlight-Video der Schlussetappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) – Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) hat die 75. Critérium du Dauphiné (2.UWT) souverän für sich entschieden. Dem Vorjahreszweiten reichte auf der abschließenden 8. Etappe über 152,8 Kilom

10.06.2023Highlight-Video der 7. Dauphiné-Etappe

(rsn) – Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) ist beim Critérium du Dauphiné weiterhin das Maß aller Dinge. Auch auf dem 7. Teilstück konnte die Konkurrenz kein Mittel gegen den Dänen finden. Im Sch

10.06.2023Vingegaard untermauert seine Dominanz mit zehntem Saisonsieg

(rsn) – Er hat das gemacht, was alle erwartet haben, und die 7. Etappe des Critérium du Dauphiné mit einem weiteren Solo für sich entschieden. 5,3 Kilometer vor dem Ende attackierte Jonas Vingega

09.06.2023Highlight-Video der 6. Dauphiné-Etappe

(rsn) – Einen Tag nach seinem gescheiterten Versuch holte Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) auf der 6. Etappe des Critérium du Dauphiné seinen ersten WorldTour-Sieg. Im Zweiersp

09.06.2023Hindley: “Insgesamt ein guter Tag für uns“

(rsn) – Im zweiten Versuch beim Critérium du Dauphiné hat es für Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) gereicht. Nach 170,2 Kilometern der 6. Etappe rang der Augsburger im Sprintdu

09.06.2023Kein Déjà-vu: Im zweiten Versuch reicht es für Zimmermann

(rsn) – Am Donnerstag noch wurde die Gruppe des Tages mit Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) eingeholt, 24 Stunden später dann kam der Deutsche durch und holte sich auf der 6. Eta

09.06.2023Chancenlos gegen Vingegaard: Carapaz muss sich noch steigern

(rsn) – Bei der Mercan´Tour Classic Alpes-Maritimes (1.1) holte sich Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) mit einer entschlossenen Attacke am letzten Berg den Sieg. Ganz ähnlich sah der Pla

09.06.2023Hindley: “Vingegaard war in einer anderen Liga“

(rsn) – Noch vor den entscheidenden drei Bergetappen des 75. Critérium du Dauphiné hat Jai Hindley im Gesamtklassement weiter Positionen gut gemacht. Nach 191,1 Kilometern der 5. Etappe von Cormor

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Nach Grün in Nizza hofft Girmay auf Gelb in Lille

(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T

04.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)