Nach starker Saison steigen Eisenbarth und Zuger auf

Bike Aids Devo-Team: Ungewöhnlich und erfolgreich

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Bike Aids Devo-Team: Ungewöhnlich und erfolgreich"
Patrick Lechner (rechts) und seine Fahrer vom Bike Aid Development Team | Foto: Bike Aid Development

09.01.2023  |  (rsn) - Mittlerweile ist es fast schon die Regel, dass sich WorldTour-Rennställe auch eigene Development-Mannschaften leisten. Bei Kontinental-Teams ist das dagegen nach wie vor die Ausnahme. Die saarländische Equipe Bike Aid hatte indes schon Anfang 2021 ein solches Konzept in die Tat umgesetzt, und das mit einigem Erfolg.

So fuhr die Development-Abteilung 2022 einige UCI-Rennen wie den Flèche du Sud (2.2) in Luxemburg und bestritt auch die Rad-Bundesliga, bei das Team zum Auftakt gleich zwei Wertungstrikots erobern konnte. Als Lohn stiegen zur Saison 2023 mit Pirmin Eisenbarth und Adrian Zuger sogar zwei Fahrer in das Kontinental-Team auf, nachdem zuvor Anton Lennemann als Stagiaire die Chance erhalten hatte.

"Nachdem ich Bike Aid verlassen hatte, konnte ich mich nie so richtig mit einem neuen Team identifizieren, auch wenn ich sehr viel Spaß mit meinen Mannschaftskollegen hatte. Insgeheim habe ich mir schon damals ein Bike-Aid-Amateur-Team gewünscht", erklärte Development-Teamchef Patrick Lechner, der von 2014 bis 2018 für Bike Aid fuhr, gegenüber radsport-news.com.

Verzahnung von KT- und Development-Team “läuft sehr gut“

Als im Jahr 2020 Matthias Compernass als Lechners damaliger Teamchef ankündigte, die Leitung von Wiawis Racing abzugeben, bot sich Lechner an, die Rolle des Teamchefs zu übernehmen. "Allerdings nur unter der Bedingung, dass es zukünftig unter dem Namen und den Werten von Bike Aid startet", wie der Landauer betonte.

Im Development-Team sollen vor allem Fahrer aus dem Saarland zum Zug kommen, die dadurch "auf eine Karriere in unserem Profiteam" vorbereitet werden sollen, wie Lechner sagte. Die Verzahnung von Kontinental- und Development-Mannschaft läuft nach Lechners Ansicht sehr gut. "Ich stehe wöchentlich im Austausch mit (Teamchef) Matthias Schnapka. Unser Verhältnis ist sehr freundschaftlich. Jeder von uns übernimmt auch Aufgaben im jeweils anderen Team. Ich persönlich bin jedenfalls sehr glücklich über die Zusammenarbeit", meinte der 34-Jährige.

Gemeinsam mit Schnapka bespricht Lechner auch, welche Fahrer einen Stagiaire-Platz bekommen und wer letztlich ins KT-Team aufsteigen soll. Den Stagiaire-Platz 2022 erhielt Lennemann, der zum Bundesliga-Auftakt in Bruchsal bester Nachwuchsfahrer war. "Anton ist meiner Meinung nach der talentierste Fahrer in meinem Team. Leider wurde er aber in den entscheidenden Momenten der Saison immer krank", so Lechner über den 19-Jährigen, der deshalb als Stagiaire gerade einmal zwei Rennen bestreiten konnte. Deshalb sollte Lennemann trotz seines unbestrittenen Talents zunächst seine gesundheitlichen Probleme in den Griff bekommen. "Erst danach ist der Schritt in unser Profiteam sinnvoll", meinte Lechner.

In der Saison 2023 gleich U23-Fahrer im Aufgebot

Stattdessen fahren der 27-jährige Eisenbarth und der sechs Jahre jüngere Zuger künftig für das rundum erneuerte Kontinental-Team. Der aus dem Mountainbikesport kommende Eisenbarth wurde zum Bundesliga-Auftakt in Bruchsal als Sechster bester Amateur, fuhr beim Lauf an der südlichen Weinstraße dasselbe Ergebnisse ein und zeigte auch bei seinem einzigen UCI-Rennen mit Rang 14 beim GP Criquielion (1.2) eine gute Leistung.

"Wir hatten mit Pirmin einen Glücksgriff. Er war in sehr vielen Bereichen bereits ein kompletter Rennfahrer. Wir mussten nur taktisch ein paar kleine Stellschrauben drehen", befand Lechner und sagte über Zuger: "Er hatte ein paar richtig gute Ergebnisse im Palmares. Die Herausforderung bei ihm war, dass er konstant diese Leistungen erbringt, was leider in der ersten Saisonhälfte nicht gelungen ist. Ich hoffe aber, dass unser Plan nun aufgeht und er schon zu Saisonbeginn 2023 direkt die Leistung erbringt, die wir uns erhoffen.“

Für die Saison 2023 plant Lechner mit gleich fünf Fahrern, die ihr erstes U23-Jahr in Angriff nehmen werden. Dazu kommt noch U23-Crossmeister Pascal Tömke sowie Anton Schiffer, der seine Wurzeln im Triathlonsport hat. Gerade Schiffer zeigte aber schon bei der Berg-DM im Sauerland, dass "er durchaus Talent hat, wenn zwei Disziplinen wegfallen", so Lechner.

Im Mittelpunkt der Saisonplanung des Development-Teams steht wieder die Rad-Bundesliga, in der ein Führungstrikot der nationelan Rennserie erobert werden soll, wie es 2022 Eisenbarth und Lennemann gelungen war. Außerdem hoffe man wieder auf eine Einladung für den Flèche du Sud. "Vorstellbar ist aber auch, dass wir einzelne Rennen der Gravel World Series bestrieten, um uns für die Gravel-WM zu qualifizieren", kündigte Lechner an, dass sein Team sich nicht ausschließlich auf die Straßenwettbewerbe konzentrieren werde.

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