--> -->
01.01.2023 | (rsn) – Zwei Monate musste Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) auf ein Erfolgserlebnis warten – beim dritten Lauf der X2O Badkamers Trofee in Baal flog der dem Gesamtführenden quasi zu, weil Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) nach einer übermütigen Showeinlagen den sicher geglaubten Triumph noch aus den Händen gab.
Der Weltmeister rappelte sich zwar wieder auf, nachdem er über die Bande geflogen war, musste sich letztlich aber noch hinter Europameister Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) mit Rang drei begnügen. Vierter eines im Finale spektakulären Rennens wurde Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions) vor Jens Adams (Chocovit).
Ende Oktober hatte Iserbyt beim Superprestige in Ruddervoorde seinen bisher letzten Sieg gefeiert, danach wurde er von Rückenbeschwerden zurückgeworfen. “Ich muss mich bei meinen Betreuern und der Mannschaft bedanken, bei jedem, der noch an mich geglaubt hat. Es war die letzten zwei Monate nicht einfach. Wir haben gezweifelt, ob ich diesen Winter überhaupt weiterfahren soll. Derzeit geht es jedes Rennen etwas besser und dieser Erfolg tut einfach gut“, meinte der Belgier im Ziel-Interview.
“Ich habe jeden Tag mit Schmerzen gelebt. Ich bin mit ihnen aufgestanden und auch wieder ins Bett gegangen. Es war sehr schwer. Und ich habe auch die Kommentare von außen gehört“, sagte Iserbyt in Anspielung auf die in Belgien auch diesmal laut werdenden Stimmen, nach denen die heimischen Querfeldein-Spezialisten nur als Lückenfüller dienen, bis die “Großen Drei“ Wout van Aert, Mathieu van der Poel und eben Pidcock auftauchen. “Wenn Mathieu, Wout und Tom dabei sind, wird der Rest von uns in den Hintergrund geschoben“, machte Iserbyt aus seinem Ärger keinen Hehl.
Pidock kommt beim selbst verschuldeten Sturz glimpflich davon
Allerdings verdankte er seinen Sieg einem kapitalen Schnitzer Pidcocks, der sich zunächst früh von Iserbyt und Vanthourenhout abgesetzt hatte, den Vorsprung aber nie auf mehr als 15 Sekunden ausbauen konnte. Schließlich wurde dem Ineos-Profi dessen selbst verschuldeter Abflug zum Verhängnis, von dem wiederum die nie aufsteckenden beiden Belgier profierten. “Es war ein tückischer Parcours. Überall!“, betonte Iserbyt.
Der 23-jährige Pidcock, der lange unangreifbar schien, wurde nach dem Wettkampf sofort untersucht, ehe er dann doch vor die Mikrofone trat. “Ich bin ziemlich erschrocken. Es war ein dummer Sturz. Ich hoffe, dass es wenigstens im Fernsehen zu sehen war“, scherzte der Brite, der über Schmerzen im Knie klagte, aber ohne Knochenbrüche davon kam, als er sich auf einer Welle an sogenannten “Whip“ versuchte, bei dem das Rad in der Luft quer zur Fahrtrichtung gestellt wird. Danach verlor Pidcock die Kontrolle und flog über die Bande.
Mit seiner starken Vorstellung baute Iserbyt den vor dem Rennen nur vier Sekunden betragenden Vorsprung auf van der Haar deutlich aus. Trotzdem gab er sich im Ziel vorsichtig, was seine Chancen auf den Gesamtsieg betrifft: “Ich habe heute alles gegeben und sowohl Herentals als auch Koksijde kommen in Kürze. Hoffentlich erhole ich mich gut und kann in Herentals den Schaden begrenzen, das ist kein Kurs für mich“, so Iserbyt. Der Cross in Herentals steht bereits am 3. Januar auf dem Programm, Koksijde folgt nur weitere zwei Tage späte.
Im Klassement liegt Iserbyt nach dem dritten von acht X2O-Läufen nunmehr 1:27 Minuten vor dem zweitplatzierten van der Haar. Sein Teamkollege Vanthourenhout folgt als Dritter mit 1:48 Minuten Rückstand.
So lief das Rennen:
Auf dem schweren Kurs machte die Doppelspitze von Pauwels Sauzen sofort Druck, nur Pidcock konnte dem Tempo von Vanthourenhout und Iserbyt folgen. Bei der ersten Zielpassage lag das Trio 13 Sekunden vor einer Verfolgergruppe mit Quinten Hermans (Alpecin – Deceuninck), Joris Nieuwenhuis und Lokalmatador Thibau Nys (beide Baloise – Trek Lions). Der schlecht gestartete van der Haar, Pim Ronhaar (beide Baloise – Trek Lions), Jens Adams (Chocovit) und Corné van Kessel (Deschacht – Hens – Maes) folgten knapp dahinter.
Gegen Mitte der zweiten von sieben Runden übernahm Pidcock erstmals das Kommando, woraufhin die beiden Belgier prompt in Schwierigkeiten gerieten. Während sich die weiteren Verfolgergruppen vereinigten, zog der Weltmeister an der Spitze auf und davon und ging sechs Sekunden vor den Pauwels-Fahrern in die dritte Runde.
Iserbyt verlor nun etwas Boden auf seinen Teamkollegen, der seinen Rückstand gegenüber Pidcock konstant halten konnte. Dahinter löste sich Hermans von seinen Begleitern, gefolgt von Adams und van der Haar, die van Kessel und die anderen Baloise-Fahrer hinter sich gelassen hatten und Hermans vor Beginn der vierten Runde stellten. Auf der Zielgeraden wartete Vanthourenhout auf Iserbyt und passierte zehn Sekunden hinter Pidcock die Linie. Die Gruppe Hermans lag schon 1:05 Minuten zurück.
Übermut kostet Pidcock den Sieg
Van der Haar hatte inzwischen seinen Dieselmotor auf Betriebstemperatur gebracht. Der Niederländische Meister war zu diesem Zeitpunkt der schnellste Mann im Rennen und löste sich von seinen beiden Begleitern. Auf den den weiteren Positionen und an den Abständen änderte sich dagegen nur wenig. Die Schlussrunde nahmen die beiden Verfolger 13 Sekunden hinter Pidcock in Angriff, der souverän dem Sieg entgegenzufahren schien.
Dann aber wurde der Brite übermütig, ließ sich in der “Waschbrettabfahrt“ zu einem Showsprung hinreißen und wurde prompt über die Absperrung katapultiert. Pidcock kletterte zwar schnell zurück auf die Strecke, hatte aufgrund der unnötigen Einlage seinen Vorsprung gegenüber Iserbyt und Vanthourenhout jedoch eingebüßt.
In Folge technischer Fehler von Vanthourenhout und Pidcock setzte sich Iserbyt schließlich im Finale ab. Der Weltmeister probierte mit aller Macht, die Lücke zu schließen, gab seine Versuche aber am Anstieg zum Balenerberg letztlich auf. Vanthourenhout fuhr an seinem aus dem Sattel steigenden Konkurrenten vorbei und sicherte sich den zweiten Platz hinter seinem Teamkollegen. Der offenbar von Schmerzen geplagte Pidcock resignierte und büßte bis ins Ziel 1:01 Minuten auf Iserbyt ein. Sieben Sekunden hinter ihm wurde van der Haar Vierter eines am Ende dramatischen Rennens.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Cibel) hat in Brüssel den achten und letzten Lauf der X2O Trofee gewonnen und sich in der belgischen Hauptstadt nach zwei zweiten Plätzen in Folg
(rsn) – Sara Casasola (Crelan – Corendon) hat sich in einem packenden Duell mit ihrer Teamkollegin Marion Norbert Riberolle in Brüssel den achten und letzten Lauf der X2O Trofee gesichert. Die 25
(rsn) - Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) hat beim Krawatencross in Lille seinen siebten Saisonsieg gefeiert. In einem spannenden Rennen nahm der Belgier die Schlussrunde gemeinsam mit acht Begleit
(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat bei der X2O Trofee in Lille den zweiten großen Sieg in Serie von Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) verhindert. Deren Team versäumte es, a
(rsn) – Schon früh waren Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) und Tibor del Grosso (Alpecin – Deceuninck) in Koksijde dem Rest des Feldes davongefahren, bis zur vorletzten Runde lieferten sich di
(rsn) - Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat bei der X2O Badkamers Trofee in Koksijde ihre Taktik vom Neujahrstag in Baal wiederholt und war diesmal erfolgreich damit. Die Niederländerin löste s
(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wird aufgrund seiner Rippenverletzung auch nicht am heutigen Freitag bei der X2O Trofee in Koksijde starten können. Das kündigte sein Team am
(rsn) – Mit einer starken Vorstellung hat sich Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Cibel) souverän den Neujahrscross in Baal gesichert. Der Belgische Meister entschied den fünften Lauf der X2O Badkame
(rsn) – Nachdem sie sich in den beiden vergangenen Jahren beim Neujahrscross in Baal jeweils Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hatte geschlagen geben müssen, schien die Niederländerin Lucin
(rsn) - Ohne Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) wird am Nachmittag der Neujahrscross in Baal stattfinden. Wie sein Team auf X mitteilte, laboriert der sechsmalige Weltmeister noch an Rippen
(rsn) - Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) hat die X2O Badkamers Trofee in Herentals für sich entschieden und damit die Siegesserie seiner Mannschaft verlängert, die durch ihn und E
(rsn) - Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat den dritten Lauf der X2O Trofee gewonnen. In Herentals profitierte sie allerdings von Stürzen ihrer größten Konkurrentinnen Lucinda Brand (Balois
(rsn) – Mit einer auf den finalen 50 Kilometern unveränderten, zuvor aber etwas umstrukturierten Streckenführung eröffnet der Omloop Nieuwsblad am Samstag die belgische Straßensaison. Der erste
(rsn) – Die Tour of Austria (2.1) findet von 9. bis zum 13. Juli 2025 statt. Den Auftakt bildet eine Etappe rund um Steyr, ehe zwei Tage im Bundesland Salzburg folgen, wo nach über 50 Jahren wieder
(rsn) – Seit 2019 ist Ninove Zielort des Omloop Het Nieuwsblad. Und auch in den kommenden Jahren wird der erste belgische Klassiker der Saison in der 40.000-Einwohner-Stadt in Ostflandern enden. Wie
(rsn) – Einen Tag nach seinem 34. Geburtstag machte sich Jan Tratnik zum letztjährigen Saisonauftakt ein nachträgliches Geschenk. Der Slowene feierte am 23. Februar 2024 einen der größten Siege
(rsn) – Gut zwölf Jahre nach dem Rückzug aus dem Männer-Profiradsport wird die Rabobank wieder ins Peloton zurückkehren. Wie das Team Visma – Lease a Bike bestätigte, habe man sich mit der ni
– Noch ist nicht klar, wann Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) wieder Rennen wird bestreiten können. Doch der Doppel-Olympiasieger von Paris ließ es sich nicht nehmen, sein Team bei der Stre
) – Magnus Cort (Uno-X Mobility) hat zum Auftakt des O Gran Camino (2.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der 32-jährige Däne entschied die in Portugal ausgetragene 1. Etappe von Maia nach Ma
(rsn) – Nach dem gelungenen Saisoneinstieg mit dem Gesamtsieg bei der Algarve-Rundfahrt peilt Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) nun das gleiche Ergebnis bei Paris-Nizza (2.UWT) an. Der zweim
(rsn) – Der Menstruationszyklus kann die Leistungsfähigkeit bei von Profiradsportlerinnen immens beeinflussen – sei es bei einem wichtigen Eintagesrennen oder einer Grand Tour. "Erwischt“ die F
(rsn) – In jüngster Vergangenheit kam es immer wieder zu katastrophal verlaufenen Stürzen bei der Polen-Rundfahrt, in deren Folge sich die Organisatoren heftiger Kritik ausgesetzt sahen. 2019 star
(rsn) – Beim letztjährigen Openingsweekend verpassten Nils Politt und Tim Wellens jeweils nur knapp einen Sieg für ihr Team UAE Emirates. Während der Deutsche Zeitfahrmeister zum Auftakt der Klas
(rsn) – Bittere Nachrichten für Michael Gogl: Der Österreicher musste am Knie operiert werden und wird für die Frühjahrsklassiker ausfallen, wie sein Team Alpecin – Deceuninck mitteilte. “