Highlight ist der Puy de Dome

Die Tour 2023 wird ein Festival der Kletterkünstler

Von Joachim Logisch

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Tour-Direktor Christian Prudhomme präsentiert in Paris die Strecke der 110. Tour de France. | Foto: Cor Vos

27.10.2022  |  (rsn) - Die 110. Tour de France (1. bis 23. Juli 2023) ist ein Paradies für Kletterkünstler. Insgesamt steht die Rekordzahl von 30 Bergen der drei höchsten Kategorien im Programm der 3404 Kilometer zwischen dem Start in Bilbao und dem Ziel in Paris. Von vielen Radsportfans ersehnt, ist nach 35 Jahren erstmals wieder der legendäre Puy du Dome dabei, wo die 9. Etappe mit der zweiten von vier Bergankünften endet. Selbst das einzige, nur 22 Kilometer lange Einzelzeitfahren, weist 650 Höhenmeter auf.

Die Tour de France selbst klassifiziert je sechs hügelige und flache Tagesabschnitte und neben dem Einzelzeitfahren acht Bergetappen.

Absolutes Highlight dürfte der Puy de Dome vor dem ersten Ruhetag in Clermont-Ferrand werden, dessen Anstieg sich auf der Länge von 13,3 Kilometern und einer durchschnittlichen Steilheit von 7,7 Prozent um den Vulkan windet. Um den Status der Königstappe streiten sich der 15. Tagesabschnitt, der von Les Gets nach Saint Gervais Mont Blanc 5000 Höhenmeter aufweist, und das 17. Teilstück von Sallanches zum Flughafen von Courchevel, vor dem der 28,4 Kilometer lange und im Schnitt sechs Prozent steile Col des Loz (bis 24 %) erklommen werden muss.

Viel zu kurz kommen dagegen die Pyrenäen, obwohl die Frankreich-Rundfahrt dort im spanischen Baskenland startet. Doch die ersten beiden Profile des Grand Depart ähneln dem Schwierigkeitsgrad der Clasica San Sebastian. In der Hafenstadt endet nach dem Auftakt rund um Bilbao auch die 2. Etappe. Danach geht es flach in die französische Küstenstadt Bayonne.

Die Pyrenäen sind nach der nach Angaben der ASO ebenfalls flachen 4. Etappe nur mit insgesamt fünf Bergen vertreten, wobei zwischen Pau und Laruns (5. Etappe) der Col Du Soudet und der Col de Marie Blanque ihre Aufwartung machen und einen Tag darauf von Tarbes (6. Etappe) nach dem Col d’Aspet der Tourmalet überfahren wird, bevor in Cauterets-Cambasque die erste Bergankunft dieser Tour die Favoriten fordert.

Der Grand Colombier eröffnet die extrem schwere zweite Tourhälfte

Von nun an quert die Rundfahrt Frankreich vom Südwesten nach Osten. Der Norden und der Mittelmeerraum dagegen werden komplett ausgespart. Über den Puy de Dome geht es durch die Mitte des Landes Richtung Alpen, wo am Ende der 13. Etappe der Grand Colombier (17,4 km, 7,1 Prozent) die extrem schwere zweite Tourhälfte eröffnet. Auch die 14. (Morzine), 15. (Mont Blanc), 17. (Courchevel) und die 20. Etappe (Markstein) sind Bergetappen. Sie werden nur vom 2. Ruhetag in Saint Gervais Mont Blanc und dem am Tag darauf folgenden Einzelzeitfahren von Passy nach Combloux (22 km, 16. Etappe) unterbrochen.

Die Sprinter kommen wohl noch mal auf der 19. Etappe von Moirans-en-Montagne nach Poligny (173 km) zum Zug, bevor es in den Vogesen für die Tour-Favoriten um alles geht. Fünf klassifizierte Berge und unzählige kleinere Anstiege mit insgesamt 3500 Höhenmeter sind auf dem Weg von Belfort nach Le Markstein zu bewältigen - darunter der Ballon d’Alsace, der Petit Ballon und der Col du Platzerwasel.

Jeder, der diese brutal schwere Tour überstanden haben wird, darf sich auf das Gläschen Sekt während der Anfahrt nach Paris freuen, wo am 23. Juli auf den Champs-Elysees der letzte Tagessieger 2023 gekürt werden wird.

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