Deutsche sichern sich Berg- und Nachwuchstrikot

Adam Yates gewinnt Deutschland Tour, Bilbao die letzte Etappe

Foto zu dem Text "Adam Yates gewinnt Deutschland Tour, Bilbao die letzte Etappe"
Auf dem Podium der D-Tour 2022, v.l: Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty - Gobert / Nachwuchstrikot), Jakob Geßner (Lotto - Kern Haus / Bergtrikot), Adam Yates (Ineos Grenadiers / Gesamtsieger) | Foto: Cor Vos

28.08.2022  |  (rsn) - Adam Yates (Ineos Grenadiers) hat sich am Schlusstag der Deutschland Tour (2.Pro) den Gesamtsieg nicht mehr nehmen lassen. Der 30-jährige Brite überquerte am Ende der 186 Kilometer langen 4. Etappe zwischen Schiltach und Stuttgart als Fünfter über den Zielstrich. Den Tagessieg holte sich der Spanier Pello Bilbao (Bahrain Victorious) im Sprint einer elf Fahrer starken Spitzengruppe vor dem Portugiesen Ruben Guerreiro (EF Education - Easy Post) und behauptete damit seinen zweiten Platz im Klassement.

"Ich bin kein wirklicher Sprinter. Aber nach einer harten Etappe, wenn jeder am Limit ist, dann kann ich schon auch um den Sieg mitfahren. Das habe ich schon bei meinem Sieg im Baskenland gezeigt, wo es eine ähnliche Situation war", sagte Bilbao nach seinem dritten Saisonerfolg.

_____________________________________________________________________
Aktion bis 30. August 22:00: rsn+ Mitgliedschaft 30 Tage kostenlos testen
Mit rsn+ bieten wir Ihnen noch mehr Hintergrundartikel mit zahlreichen Fotos, damit Sie noch besser und umfangreicher informiert sind! Jetzt registrieren und rsn+ Mitgliedschaft 30 Tage kostenlos testen. Sollten Sie doch nicht dabei bleiben wollen, können Sie sich völlig unkompliziert innerhalb von 30 Tagen hier im Steady Benutzerkonto abmelden.
Wir freuen, uns wenn Sie mitmachen und sagen Danke!
______________________________________________________________________

Zimmermann verpasst das Podium und gewinnt die Nachwuchswertung

Als bester Deutscher belegte Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty Gobert) in Stuttgart den dritten Platz und verbesserte sich dadurch im Gesamtklassement hinter Guerreiro noch auf Platz vier. Dem Deutschen fehlten am Ende drei Sekunden auf das Podium - jene drei Sekunden hatte sich Guerreiro durch seinen Sieg am Bonussprint kurz vor dem Ziel geholt.

"Mit den Bonussekunden ist es ja immer so eine knappe Rechnerei. Es geht super eng zu. Unabhängig vom Ergebnis bin ich super zufrieden mit meiner Leistung und dem Teamwork. Die Tour de France war ein gutes Trainingslager für die Deutschland Tour, wo ich auf Gesamtwertung fahren wollte", scherzte der 24-jährige Zimmermann, der sich dafür über den Sieg in der Nachwuchswertung freuen konnte.

Als sich das Favoritenfeld auf elf Köpfe verkleinerte, blieb Zimmermann dabei. Als Letzter der Favoritengruppe erreichte er den letzten Kilometer, um dann auf den dritten Platz hinter Alberto Bettiol, der für seinen Teamkollegen Guerreiro Tempo machte, und Yates nach vorne zu stoßen. Im Schlussspurt konnte Zimmermann den Gesamtsieger noch überholen, aber Bilbao und Guerreiro waren schneller als Profi von Intermarché.

Geßner gewinnt die Bergwertung, Yates souverän das Gesamtklassement

Mit Jakob Geßner (Lotto - Kern Haus) wurde ein weiterer deutscher Fahrer auf das Schlusspodium gerufen. Der 22-jährige Erfurter behauptete am Schlusstag ohne eigenes Zutun sein Blaues Trikot und konnte sich über den größten Erfolg seiner Karriere freuen. Bilbao sicherte sich die Punktewertung der Rundfahrt."Für mich war bisher die schönste Rundfahrt meiner Karriere. Wir wollten uns als Mannschaft präsentieren, wollten Akzente setzen. Das haben wir mit dem Bergtrikot gemacht und fahren jetzt zufrieden nach Hause", kommentierte Geßner seinen Coup.

Mit Adam Yates gewann der am am höchsten gehandelte der Favoriten. Der Brite hatte sich am Ende der 3. Etappe auf dem Schauinsland in die Spitze der Gesamtwertung gesetzt. "Es war ein superharter Tag. Ich bin jetzt superglücklich. Der Gewinn der Deutschland Tour bedeutet mir sehr viel. Ich hatte ein Jahr Pech gehabt, aber das Team hatte Vertrauen in mich gesetzt und das Rennen sehr gut von Beginn an kontrolliert, als jeder in die Gruppe gehen wollte. Sie mussten bis zum Finale hart fahren. Ich bin total glücklich, wie es gelaufen ist und freue mich auf den Rest der Saison“, freute sich Yates nach seinem ersten Rundfahrtsieg in diesem Jahr.

So lief das Rennen:

Gleich nach dem Start in Schiltach wartete ein Anstieg der 1. Kategorie zum Bergpreis von Schömberg bei nun wieder schönem Wetter auf das Fahrerfeld. Dementsprechend war gleich Dampf im Kessel. Mehrere Grüppchen bildeten sich bis zum Bergpreis, den sich Romain Bardet (DSM) sicherte. Doch nach 35 Kilometern war das Peloton wieder geschlossen, bevor im Anstieg von Berneck eine zwölfköpfige Spitzengruppe das Weite suchte – mit dabei Nils Politt und Felix Großschartner von Bora – hansgrohe sowie erneut Bardet und auch Johannes Adamietz (Saris Rouvy Sauerland) und Jannis Peter (Nationalteam Deutschland).

Diese 12er-Gruppe fuhr etwas mehr als eine Minute Vorsprung heraus. Da mit Sylvain Moniquet (Lotto Soudal) und Laurens Huys (Intermarché – Wanty – Gobert) aber zwei Fahrer dabei waren, die nur rund eine Minute in der Gesamtwertung hinter Spitzenreiter Yates lagen, machte das Peloton bald Jagd und verkürzte den Abstand auf 20 Sekunden, bevor sich dann nach rund 90 Kilometern ein Septett aus der Spitze löste und der Rückstand des Feldes wieder auf über eine Minute anwuchs.

Zu diesem Zeitpunkt stand Geßner bereits als Gewinner das Bergtrikots fest. Er war von niemandem in den letzten beiden Wertungen am Herdweg in Stuttgart einzuholen.

Ineos Grenadiers hat alles unter Kontrolle

Neben Politt und Bardet gehörten Barnabas Peak (Intermarché - Wanty- Gobert), Matthew Holmes (Lotto Soudal), Alessandro Covi (UAE Team Emirates), Clément Berthet (AG2Rr Citroen) und Mick van Dijke (Jumbo - Visma) zur Spitzengruppe, die bis zu 2:20 Minuten herausfuhr. Das bedeutete, dass Berthet, der im Klassement zwei Minuten Rückstand auf Yates aufwies, zwischenzeitlich virtuell im Roten Trikot fuhr.

Das gefiel Ineos Grenadiers nicht, das durch Laurens De Plus und dem Herrenberger Kim Heiduk die Verfolgung übernahm. Doch bei der ersten von drei Zieldurchfahrten in Stuttgart betrug der Vorsprung immer noch 1:58 Minuten.

Ab jetzt machte Ineos ernst und nachdem der Herdweg das erste Mal bewältigt war, fuhr das auf rund 50 Köpfe verkleinerte Hauptfeld nur noch mit 1:17 Minuten Abstand hinterher. Währende Politt vorne eine erste vergebliche Attacke lancierte, konnte im Peloton Zimmermann,, der als Fünftplatzierter der Gesamtwertung ums Podium kämpfen wollte, der Tempoverschärfung im Herdweg nicht folgen. In der Abfahrt konnte der Augsburger aber wieder aufschließen.

Kein Fahrer von Bora - hansgrohe in der Spitzengruppe

Um die Fluchtgruppe war es geschehen, als Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna sich für seinen Kapitän Yates an die Spitze setzte und den Rückstand reduzierte. Als der Herdweg zum zweiten Mal erreicht wurde, griff Bardet an. Nur van Dijke konnte folgen und gleich eine weitere Attacke setzen, um das Ende des Anstiegs als Solist zu erreichen. Danach wurde van Dijke aber wieder von Bardet, Peak und Barnabas gestellt. In der Spitzengruppe begannen die Attacken, doch keiner der Angreifer kam weg. Dabei vergrößerte sich der Vorsprung des Quartettes auf 43 Sekunden. Nun setzte sich Ben Healy (EF Education - EasyPost) an die Spitze der Verfolger und am Fuße des Herdwegs war das Feld geschlossen.

Mit einem Höllentempo führte Healy das Feld den Anstieg hinauf. Als sein Kapitän Guerrero angriff, war das Feld bis auf rund 14 Fahrer reduziert, darunter Yates und Zimmermann, aber kein Profi von Bora – hansgrohe.

Nach dem Teufelslappen setzte sich Zimmermann an die dritte Position, ehe Bettiol den Schlussspurt für seinen Teamkollegen Guerrero eröffnete. Doch Bilbao zog auf den letzten Metern noch am Portugiesen vorbei. Zimmermann kam mit letzter Kraft auf der dritten Position ins Ziel.

 

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“

(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (

29.08.2022Jensen: Sturz-Aus bei D-Tour kratzt kaum an Top-Form

(rsn) – Ein Sturz auf dem Rundkurs von Stuttgart hat 31 Kilometer vor dem Ende der Deutschland Tour einen der Top-5-Fahrer aus dem Rennen geworfen: Mattias Skjelmose Jensen (Trek – Segafredo). Mit

29.08.2022EF geht All-In und wird belohnt: Guerreiro D-Tour-Dritter

(rsn) – Mit Rang zwei auf der Schlussetappe und dem Gewinn von drei Bonussekunden bei der letzten Überquerung des Herdweg-Anstiegs hat sich Ruben Guerreiro (EF Education – EasyPost) einen Podestp

29.08.2022Profikarriere? Adamietz hofft wieder auf den großen Schritt

(rsn) – 22. Platz, 4:45 Minuten hinter dem Roten Trikot von Gesamtsieger Adam Yates (Ineos Grenadiers) – das ist das Ergebnis des besten Fahrers eines Kontinental-Teams bei der Deutschland Tour 20

29.08.2022Wir haben als Team das Bergtrikot gewonnen

(rsn) – Heute melde ich mich ein letztes Mal von der Deutschland Tour. Die Schlussetappe liegt hinter uns und man kann sagen, dass wir all unsere Ziele erreicht haben. Mit Jakobs Bergtrikot sind wi

28.08.2022Geßner nimmt das Bergtrikot der D-Tour mit nach Hause

(rsn) - Auf der Schlussetappe der von Adam Yates (Ineos Grenadiers) gewonnenen Deutschland Tour gab es für die deutschen Kontinental-Teams und die Nationalmannschaft nur wenig zu bestellen. Dennoch

28.08.2022Glücklich mit Weiß und Rang 4: Zimmermann imponiert

(rsn) – Es war ein kurzes Hin-und-Her im Zielbereich: Dritter? Vierter? Doch Dritter? Oder Vierter? Das Gesamtergebnis von Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) hing bei der Deutschla

28.08.2022Jetzt wollen wir das Bergtrikot auch mit nach Hause nehmen

(rsn) - Ich melde mich erneut aus Haslach und blicke auf die 3. Etappe der Deutschland Tour zurück. Wie ihr alle sicherlich mitbekommen habt, hat Jakob (Geßner) sein Bergtrikot verteidigt. Unser Pla

28.08.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 28. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

27.08.2022Zimmermann: “Ich fühle mich so stark wie nie zuvor!“

(rsn) - Weder Emanuel Buchmann noch Patrick Konrad oder ein anderer der hoch gehandelten Profis von Bora – hansgrohe ließen den Herzschlag der vielen Tausend Fans im Anstieg zum Schauinsland höher

27.08.2022Adam Yates stürmt am Schauinsland ins Rote Trikot

(rsn) – Adam Yates (Ineos Grenadiers) hat die Königsetappe der Deutschland Tour (2.Pro) gewonnen und mit seinem ersten Saisonsieg auch das Rote Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der 30-jähr

27.08.2022D-Tour: Der Blaue Traum von Lotto - Kern Haus geht weiter

(rsn) – Auch auf der Königsetappe der Deutschland Tour, die sich bei der Bergankunft am Schauinsland Adam Yates (Ineos Grenadiers) sicherte, rechtfertigten die drei deutschen Kontinental-Teams Lott

Weitere Radsportnachrichten

22.01.2025Früh gestürzt, spät abgehängt und trotzdem siegt Welsford

(rsn) – Sam Welsford hat sich in Tanunda weder durch einen frühen Sturz noch vom Anstieg über den Menglers Hill davon abbringen lassen, seinen zweiten Etappensieg bei der 25. Tour Down Under (2.UW

21.01.202576. Valencia-Rundfahrt: Zum Auftakt ein langes Teamzeitfahren

(rsn) – Nachdem die Valencia-Rundfahrt 2025 in Folge der verheerenden Überschwemmungen in der Region, die im vergangenen November mehr als 200 Menschenleben kostete, kurzzeitig in Gefahr schien, ko

21.01.2025Vuelta Femenina 2025 beginnt in Barcelona

(rsn) – Die Vuelta Femenina 2025 beginnt am 4. Mai in der katalanischen Hauptstadt Barcelona, wie die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt der Frauen in einer Pressemitteilung ankündigten. Details

21.01.2025U23-Cross-Weltmeisterin Bäckstedt will in Liévin Titel verteidigen

(rsn) – Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM - zondacrypto) wird bei den kommenden Cyclocross-Weltmeisterschaften im französischen Liévin als Vorjahressiegerin im U23-Wettbewerb antreten und somit auf

21.01.2025Es fehlt nur ein überragender Rundfahrer

(rsn) – Kaum ein Team war 2024 in der Breite so gut aufgestellt wie Lidl – Trek. Obwohl in Mattias Skjelmose der beste Profi in der Abschluss-Weltrangliste erst auf Rang zwölf zu finden war, kam

21.01.2025Teutenberg sprintet nach Beinahe-Sturz noch auf Platz vier

(rsn) – Nachdem er als Sechster der Villawood Men´s Classic, einem nationalen Rennen drei Tage vor dem Start der 25. Tour Down Under, bereits bei den Besten hatte mitmischen können, hat Tim Torn T

21.01.2025Alle Etappen im Detail: Strecke der UAE Tour 2025

(rsn) – Auch bei ihrer siebten Auflage bleibt die UAE Tour (2.UWT) ihrem Konzept aus den vergangenen Jahren treu: Die siebentägige Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emirate bietet auf offi

21.01.2025Zum Saisonstart erleidet van Baarle einen schweren Rückschlag

(rsn) – Nach zwei schweren Verletzungen im vergangenen Jahr – Schlüsselbeinbruch beim Critérium du Dauphiné, Hüftbruch bei der Vuelta a Espana – sollte es für Dylan van Baarle in der Saison

21.01.2025Emirate setzen für ihre Frauen-Rundfahrt auf bewährtes Konzept

(rsn) – Ohne viele Neuerungen geht die UAE Tour Women (6. bis 9. Februar) in ihre dritte Auflage. Die zweite WorldTour-Rundfahrt des Jahres, die das Abu Dhabi Sports Council unter Mithilfe von Giro-

21.01.2025In dieser Saison heißt es: Die Position behaupten!

(rsn) – Auch im vergangenen Jahr war Elisa Longo Borghini eine der Protagonistinnen in den größten Rennen des internationalen Frauen-Radsports. Die 33-jährige Italienerin gewann für ihr Team Lid

21.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

21.01.2025Welsford bleibt ´Down Under´ der Sprinter Nummer 1

(rsn) – Sam Welsford macht bei der 25. Tour Down Under da weiter, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hat: beim Gewinnen. Der australische Sprinter von Red Bull – Bora – hansgrohe vollendete au

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Santos Tour Down Under (2.UWT, AUS)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Sahel (2.2, 000)