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23.06.2022 | (rsn) – Genau wie das Zeitfahren der Elite im Jahr 1 nach Tony Martin verspricht bei den Deutschen Meisterschaften im Sauerland auch der Kampf um den U23-Titel viel Spannung. Angeführt wird die Favoritenliste vom Vorjahreszweiten Maurice Ballerstedt (Alpecin – Fenix), der sich genau wie Luis-Joe Lührs (Bora – hansgrohe) trotz Profivertrag dazu entschieden hat, bei der U23 zu starten. Dagegen wird Vorjahressieger Michel Heßmann (Jumbo – Visma) sein Debüt bei der Elite geben.
“In Belgien und den Niederlanden stellt sich die Frage gar nicht. Da ist es ganz normal, dass man auch als Profi in der U23-Kategorie fährt, wenn man noch in diesem Alter ist. Da ich in meinem dritten U23-Jahr bin, sehe es entsprechend auch als legitim an“, begründete Ballerstedt gegenüber radsport-news.com seinen Entschluss, ein letztes Mal in der Nachwuchsklasse anzutreten.
___STEADY_PAYWALL___ Seit der Saison 2022 fährt Neoprofi Ballerstedt an der Seite der Alpecin-Stars Mathieu van der Poel, Tim Merlier und Jasper Philipsen. | Foto: Cor Vos
Der 21-Jährige, seit dieser Saison Profi bei Alpecin – Fenix, will in der Heimat die sich im bietende Medaillenchance nutzen. “Da ich Mathieu van der Poel, Tim Merlier oder Jasper Philipsen an meiner Seite habe, bekomme ich relativ selten die Chance, auf ein eigenes Ergebnis zu fahren. Da ich auf jeden Fall noch zwei, drei Jahre brauche, um bei den Profis ein Siegfahrer zu werden, will ich mir bis dahin in der U23 Erfolge holen, um die Routine dafür nicht zu verlieren“, erläuterte Ballerstedt.
Neoprofi Ballerstedt will in U23-Rennen erfolgreich sein
In dieser Saison will er deshalb auch noch in U23-Rennen erfolgreich sein. Zwar könnten manche nicht nachvollziehen, weshalb er trotz seines Status als Profi noch in der Nachwuchskategorie starte. Ballerstedt widersprach aber dem Argument, dass er dadurch anderen Talenten die Chancen verbauen würde, die Profiteams auf sich aufmerksam zu machen. “Wenn Fahrer wie Hannes Wilksch oder Felix Engelhardt mich schlagen, dann ist das für sie umso besser. Und wenn sie hinter mir Rang zwei belegen, dann können die Talentscouts das auch einschätzen“, fügte er an.
Ballerstedt wird nach dem Zeitfahren auch im U23-Straßrennen antreten, das in einer Woche im Rahmen der 3-Nationen-Meisterschaft in Luxemburg ausgetragen wird. Dort wird er gemeinsam mit Henri Uhlig vom Alpecin-Development-Team starten. Zudem hofft der Berliner auf die Teilnahme an der Rad-EM, die im August in München ausgetragen wird, sowie an der WM in Australien – ebenfalls jeweils in den Nachwuchskategorien.
Bei der Straßen-WM in Flandern langte es für den Berliner im U23-Zeitfahren nur zu Rang 28. | Foto: Cor Vos
Dafür muss sich Ballerstedt aber erst durch gute Leistungen qualifizieren. Ein erstes Empfehlungsschreiben will er am Freitag in Marsberg im 27,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren abgeben. Für den eher unrhythmischen Zeitfahrkurs, der mit einer Steigung beginnt und dann sowohl Passagen für Rouleure als auch für Bergfahrer parat hält, sieht sich Ballerstedt gerüstet. “Ich habe gut trainiert, die Form passt und ich gehe selbstbewusst an den Start. Der Druck ist natürlich schon groß, aber ich will das Rennen gewinnen. Wenn dann am Ende ein anderer stärker ist, habe ich damit auch kein Problem“, sagte er.
“Es ist ein sehr cooler Zeitfahrkurs"
Als seine schärfsten Rivalen sieht Ballerstedt in erster Linie Wilksch und Engelhardt, die beide zuletzt mit Top-Ten-Resultaten im Gesamtklassement des Babygiro auf sich aufmerksam gemacht hatten. Aber auch Profikollege Lührs, Pirmin Benz (rad-net Rose) und Jannis Peter (P&S Benotti) hat er auf dem Zettel.
“Es ist ein sehr cooler Zeitfahrkurs. Viele haben eine Chance – sowohl Bergfahrer als auch echte Zeitfahrer. Der Kurs erschwert mir die Angelegenheit, da ich doch etwas weniger Bergfahrer bin. Für den Sieg muss man ein sehr ausgeglichener Fahrer sein. Ich bin gespannt, wie es ausgehen wird“, so Ballerstedt abschließend.
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