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17.04.2022 | (rsn) - Die deutschen Teams Santic - Wibatech und die Maloja Pushbikers mussten am Schlusstag der Rundfahrt Belgrade Banjaluka (2.1) trotz guter Leistungen leise Enttäuschungen hinnehmen.
Santic - Wibatech konnte auf der 154,5 Kilometer langen Schlussetappe mit Ziel in Banja Luka beim Sieg von Andreas Goeman (Tarteletto) den polnischen Sprinter Bartosz Rudyk auf Rang drei platzieren. "Aber da wir heute sehr knapp an unserem ersten Sieg vorbeigeschrammt sind, war die Enttäuschung erst mal groß", gestand Teamkollege Jonas Sonnleitner gegenüber radsport-news.com. Allerdings relativierte der 24-Jährige mit Blick auf das Gesamtfazit. "Unterm Strich sind wir mit der Rundfahrt zufrieden, darauf können wir aufbauen", so Sonnleitner über die Rundfahrt, bei der Rudyk am zweiten Tag noch einen weiteren dritten Rang ersprintet hatte.
Das Team hat nun eine Woche rennfrei, danach geht es für einen Teil der Mannschaft nach Nenzing zur österreichischen Rad-Bundesliga, der andere Teil wird bei zwei UCI-Rennen in Polen am Start stehen. "Da wollen wir dann erneut um unseren ersten Sieg kämpfen", kündigte Sonnleitner an.
Maloja Pushbikers: Nur die ersten 100 Kilometer liefen perfekt
Bei den Pushbikers waren auf der Schlussetappe nur die ersten 100 Kilometer voll zufriedenstellend gelaufen, die verbliebenen knapp 55 Kilometer seien aber "verbesserungswürdig" gewesen, wie es Rupert Hödlmoser, der Sportliche Leiter der Mannschaft, gegenüber radsport-news.com nannte.
Auf der Windkante war es nach knapp 40 Kilometer zu einem Split gekommen, in der etwa 30 Fahrer starken Gruppe waren die Pushbikers als eine der wenigen Teams mit gleich vier Akteuren vertreten und befanden sich somit in einer sehr guten Ausgangslage. "Das war taktisch perfekt, die Jungs haben es super umgesetzt", lobte der Österreicher, der seine beiden wichtigsten Fahrer - Sprinter Filippo Fortin und den Gesamtsechsten Patrick Reißig - vorne sah.
Knapp zwei Minuten lagen zwischen Spitze und Feld, wo das Team Hrinkow Advarics Tempo machte. Reißig lag zu diesem Zeitpunkt virtuell auf dem vierten Platz der Gesamtwertung.
Doch nach 100 Kilometern, als es erneut auf die Windkante ging, verlor Klassementfahrer Reißig in der ersten Gruppe den Kontakt und fiel zurück. "Durch diese Situation sind wir leider nicht optimal gegangen", befand Hödlmoser.
Im Sprint wartete Pushbikers-Kapitän Fortin eine Sekunde zu lange
Der Sportliche Leiter stand nun vor der entscheidenden Frage: Zwei Fahrer aus der Spitzengruppe zu Reißig zurückfallen lassen und versuchen ihn, bei starkem Wind wieder nach vorne zu fahren und Sprinter Filippo Fortin es auf eigene Faust probieren lassen? Oder die Gesamtwertung mit Reißig aufgeben und alles auf Fortin setzen. "Wir haben uns letztlich dafür entschieden, die Gesamtwertung herzugeben, da wir wussten, dass es bei dem Windspektakel superschwer werden würde, jemals wieder zurückzukommen", so der Österreicher.
Somit sollte die Karte Sprint gespielt werden. Eingangs der Schlussrunden stürzte Philipp Weber an Position eins im Feld fahrend auf den rutschigen Straßen in einer Kurve, so dass nur noch Felix Meo als Helfer für Fortin übrig blieb. Meo stürzte allerdings nur eine Kurve später, konnte im Finale aber noch mal nach vorne aufschließen und Fortin helfen.
"Pippo ist dann auch in einer sehr guten Position in die letzte Kurve gegangen, etwa 450 Meter vor dem Ziel. Dann hat er aber einfach zu lange gewartet, er ärgert sich selbst noch grün und blau. Die Fahrer vor ihm nahmen die Beine hoch und Pippo ist dann von links und rechts von hinten förmlich überrollt worden. Hätte er direkt durchgezogen, wäre er sicher auf dem Podium gelandet"; so Hödlmoser, der seinen Kapitän dann aber nur auf Rang acht in der Tageswertung fand.
Dennoch überwog beim Fazit der Rundfahrt das Positive, denn Fortin hatte eine Etappe gewonnen und fuhr einen Tag im Gelben Trikot. Dazu holte Reißig einen dritten Etappenrang. "Wir dürfen nicht vergessen, was in den letzten Tagen für gute Leistungen abgerufen wurden"; schloss Hödlmoser.
Bester Deutscher im Gesamtklassement war Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang), der Rang vier belegte. Einen Platz dahinter folgte sein österreichischer Teamkollege Rainer Kepplinger. "Ich bin mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden. Wir sind eine aktive Rundfahrt gefahren und haben uns gut präsentiert. Jetzt heißt es für die Jungs erstmal regenerieren, dann können die nächsten Rennen kommen“, so der Sportliche Leiter Matej Mugerli.
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