RSNplusBikeExchange zwischen Jubel und Frust

Groves und Matthews obenauf, aber Yates verliert wichtige Zeit

Von Felix Mattis

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Kaden Groves (BikeExchange - Jayco) und Teamkollege Michael Matthews (hinten links) bejubeln den ersten WorldTour-Sieg des 23-jährigen Groves. | Foto: Cor Vos

22.03.2022  |  (rsn) – Nach dem Auftaktsieg durch Michael Matthews am Montag hat das australische Team BikeExchange – Jayco auch auf der 2. Etappe der Katalonien-Rundfahrt im französischen Perpignan jubeln dürfen: Kaden Groves sorgte für den zweiten australischen Tageserfolg hintereinander und vollendete dabei eindrucksvoll die Vorarbeit seines am Vortag erfolgreichen Landsmannes.

Trotzdem aber strahlten nach dem 202 Kilometer langen Teilstück nicht alle bei den Hellblauen. Denn in Sachen Gesamtklassement musste man einen Rückschlag hinnehmen: Simon Yates stürzte 16 Kilometer vor dem Ziel und schaffte den Anschluss an die Spitze im High-Speed-Windkanten-Finale trotz der Unterstützung von vier Teamkollegen nicht mehr.

Der Brite kam im zweiten Feld ins Ziel und büßte Seite an Seite mit anderen Mitfavoriten wie Michael Woods (Israel – Premier Tech), Hugh Carthy (EF Education – EasyPost), Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers), Jai Hindley (Bora – hansgrohe) und Louis Meintjes sowie Jan Hirt (beide Intermarché – Wanty – Gobert) 33 Sekunden ein.

___STEADY_PAYWALL___ Dennoch überwog am Ende die Freude über den zweiten Etappensieg – oder anders ausgedrückt: Zu Yates' Zeitverlust verlor man kaum ein Wort. "Es war ein ziemlich hartes Finale", sagte Groves. "Starke Teams wie Movistar und Jumbo – Visma waren vorne dabei und weil wir Simon hinten hatten, wollten sie die Situation nutzen, um ihm etwas Zeit einzuschenken. Also wurde so ziemlich Vollgas gefahren."

"Wie viel mehr können wir wollen?"

Ihm machte die Hetzjagd in Richtung Sprintankunft am Ende aber nichts aus. So konnte sich wenigstens keine weitere Ausreißergruppe mehr absetzen, und mit der Unterstützung von Matthews steuerte Groves auf seinen ersten WorldTour-Etappensieg zu. "Ich mochte diese Etappe und habe sie mir im Vorfeld schon ausgesucht, um hier den Sieg anzupeilen. Ich kann kaum glauben, dass ich ihn jetzt habe und wir vielleicht später in der Woche nochmal die Chance auf einen Sprint bekommen", so der Tagessieger, der von keinem geringeren als dem Gesamtführenden seinen Sprint angefahren bekam.

Yates: Zug zum Gesamtsieg abgefahren?

"Mit meinem Sieg gestern und der Möglichkeit, heute im Leadertrikot den Sprint anzufahren, den dann mein Teamkollege gewinnt – wie viel mehr können wir wollen?", fragte Matthews im Ziel, weshalb man mit diesem Tag unzufrieden sein sollte. Dass er sein Führungstrikot aufgrund von Bonifikationen aus den Zwischensprints um eine Sekunde an Ausreißer Jonas Iversby Hvideberg (Team DSM) abgeben musste, schien den 31-Jährigen kalt zu lassen.

Frustriert: Simon Yates (BikeExchange - Jayco) erreichte das Ziel in Perpignan mit 33 Sekunden Verspätung. | Foto: Cor Vos

Man darf gespannt sein, wie schwer die 33 Sekunden, die Yates in Perpignan verloren hat, am Sonntag in Barcelona wiegen. Auf den ersten Blick war der Ausgang dieser 2. Etappe ein schwerer Tiefschlag für den Briten. Doch einem Simon Yates in der Form der letzten Wochen ist gegen die Konkurrenz in Katalonien auch zuzutrauen, dass er die verlorene Zeit bei den Bergankünften in La Molina und Boi Taüll am Mittwoch und Donnerstag schon wieder gutmacht – man denke nur an seinen Parforceritt auf der Schlussetappe von Paris-Nizza vor neun Tagen.

Yates selbst sagte dazu am Dienstag nichts mehr, die Konkurrenz aber hat den Briten längst nicht abgeschrieben. "Er wird ein großer Herausforderer in der Gesamtwertung", vermutete etwa Yvon Ledanois, Sportdirektor von Nairo Quintana bei Arkéa – Samsic, gegenüber cyclingnews.com auch nach der 2. Etappe noch.

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