Vorschau 80. Paris - Nizza

Viele in Top-Form, aber Roglic der Mann, den es zu schlagen gilt

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Das Peloton bei Paris - Nizza 2021 | Foto: Cor Vos

04.03.2022  |  (rsn) - Mit der 80. Austragung von Paris - Nizza steht ab Sonntag die erste prestigeträchtige WorldTour-Rundfahrt des Jahres auf dem Programm. Der achttägige Wettbewerb startet in Mantes-la-Ville 50 Kilometer westlich von Paris und geht am nächsten Sonntag in Nizza zu Ende. Dabei kommen Sprinter, Zeitfahrer, Klassikerjäger und Kletterer gleichermaßen auf ihre Kosten.

Angeführt wird das 22 Mannschaften umfassende Feld – neben den 18 WorldTeams und den automatisch startberechtigten Zweitdivisionären Alpecin - Fenix und Arkéa - Samsic erhielten noch Total Energies und B&B Hotels Wildcards - von Titelverteidiger Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe), der nach überstandener Corona-Erkrankung seine Saisonpremiere feiert und hinter dessen Formzustand ein mittelgroßes Fragezeichen steht.

Bereits positive Bestätigung über ihre Form erhielten Fahrer wie Brandon McNulty (UAE Team Emirates (Gesamtzweiter Algarve-Rundfahrt, Sieger Trofeo Calvia und Faun Ardeche), dessen Teamkollege Joao Almeida (Fünfter UAE Tour), Ben O`Connor (AG2R Citroën / Siebter Andalusien-Rundfahrt), Nairo Quintana (Arkéa - Samsic / Gesamtsieger Tour de la Provence und Tour des Alpes Maritimes) oder David Gaudu (Groupama – FDJ / Etappensieger und Gesamtfünfter Algarve-Rundfahrt).

Gleiches gilt für Mauri Vansevenant (Quick-Step Alpha Vinyl / Zweiter Faun Ardeche und Achter Andalusien-Rundfahrt), Guillaume Martin (Cofidis / Dritter Tour des Alpes Maritimes und Zweiter Drome Classic), Daniel Martinez (Dritter Algarve-Rundfahrt), Adam Yates (beide Ineos Grenadiers / Zweiter UAE Tour), dessen Bruder Simon Yates (BikeExchange – Jayco / Fünfter Andalusien-Rundfahrt), Jack Haig (Bahrain Victorious / Sechster Andalusien-Rundfahrt), dessen ebenfalls am Start stehenden Teamkollege Wout Poels, der die Andalusien-Rundfahrt gewann, Pierre Latour (Total Energies / Vierter Etoile de Besseges und Fünfter Tour de la Provence), Alexey Lutsenko (Astana Qazaqstan / Sieger Clasica Jaen Paraiso Interior) und Schachmanns Teamkollege Aleksandr Vlasov (Gesamtsieger Valencia-Rundfahrt, Gesamtvierter UAE Tour), der bei Bora - hansgrohe

Sie alle müssen aber ihre gute Form vor allem gegenüber Primoz Roglic (Jumbo – Visma) unter Beweis stellen. Der Slowene blieb in seinen ersten beiden Saisoneinsätzen zwar unauffällig, aber schon im Vorjahr hätte er  Paris – Nizza gewonnen, wäre er am Schlusstag als Gesamtführender nicht gestürzt. Gespannt sein darf man zudem, ob sein Teamkollege Wout Van Aert, zuletzt überragender Sieger im Omloop Het Nieuwsblad, Ambitionen in der Gesamtwertung hat. Im vergangenen Jahr wurde der Belgier bei Tirreno-Adriatico hinter Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) bereits Gesamtzweiter.

Der Kurs:

Zumindest im Zeitfahren am vierten Tag wird Van Aert der Mann sein, den es zu schlagen gilt, auch wenn mit seinen Teamkollegen Roglic und Rohan Dennis sowie Stefan Bissegger (EF Education – Nippo) und Stefan Küng (Groupama – FDJ) starke Konkurrenz bereit steht.

Für die Sprintankünfte, die in der ersten Hälfte des Mehretappenrennens zu erwarten sind, zählen Fabio Jakobsen (Quick-Step Alpha Vinyl), Jasper Philipsen (Alpecin – Fenix), Sam Bennett (Bora – hansgrohe), Dylan Groenewegen (Bike Exchange – Jayco), Sonny Colbrelli (Bahrain Victorious), Mads Pedersen (Trek – Segafredo) sowie erneut Van Aert zu den Anwärtern auf den Tagessieg.

Sonntag, 6. März, 1. Etappe: Mantes-la-Ville – Mantes-la-Ville, 159,8km
Eine klassische Sprinteretappe ist der Auftakt von Paris – Nizza nicht. Vier Anstiege der 3. Kategorie müssen am Sonntag gemeistert werden, zwei davon im Finale. So steht die Cote de Breuil-Bois-Robert erst 30 und dann noch mal knapp sechs Kilometer vor dem Ziel auf dem Programm. In der 1200 Meter langen und im Schnitt sechs Prozent steilen Steigung werden Puncheure versuchen, die Sprinter ins Hintertreffen zu bringen.

Montag, 7. März, 2. Etappe: Auffgargis – Orléans, 159,2km
Viel mehr nach Sprintentscheidung riecht der zweite Abschnitt. Nur direkt nach dem Start stehen zwei Anstiege der 3. Kategorie an, der Rest ist nahezu tellerflach. Wenn der Wind den schnellen Männern an diesem Tag keinen Strich durch die Rechnung macht, werden sie den Sieg in Orléans unter sich ausmachen.

Die Profile der Etappen 1 (links) und 2 (rechts). Foto: Veranstalter

Dienstag, 8. März, 3. Etappe: Vierzon – Dun-le-Palestel, 190,8km
Die 3. Etappe dagegen ist wieder etwas hügeliger mit drei Anstiegen der 3. Kategorie auf den letzten 70 Kilometern. Von der Cote de le Peyroux (2,8km a 5,2%) sind es aber noch 22 Kilometer bis ins Ziel, so dass hier vieles wieder zusammenlaufen könnte. Da die letzten beiden Kilometer noch leicht bergan führen, dürfte an diesem Tag ein hügelfester Sprinter den Sieg holen.

Mittwoch, 9. März, 4. Etappe: Domérat – Montlucon, 13,4km (EZF)
Sollte nicht der Wind zuvor Schaden angerichtet haben, dürfte der Kampf gegen die Uhr erste ernsthafte Abstände bringen. Es sind zwar nur 13,4 Kilometer zurückzulegen, doch zum einen gibt es gleich zu Beginn einen bergaufführenden Kilometer und die letzten 700 Meter warten mit einer durchschnittlich 8,7% steilen Rampe auf.

Die Profile der Etappen 3 (links) und 4 (rechts). Foto: Veranstalter

Donnerstag, 10. März, 5. Etappe: Saint-Just-Saint-Rambert – Saint-Souveur-de-Montagut, 188,8km
So richtig geklettert wird erstmals am fünften Tag. Gleich drei Berge der 1. Kategorie müssen überquert werden, der letzte steht mit dem 7,6 Kilometer langen und im Schnitt 8,3% steilen Col de la Mure 30 Kilometer vor dem Ziel auf dem Programm. Doch danach wartet nach einer Abfahrt nochmals ein unkategorisierter Anstieg, an dessen Kuppe die Sprintwertung abgenommen wird. Von dort sind es nur noch elf Kilometer bis ins Ziel, wo ein Solist den Sieg holt oder eine kleine Gruppe diesen unter sich ausmacht.

Freitag, 11. März, 6. Etappe: Courthézon – Aubagne, 213,6km
Für die Sprinter wohl zu schwer, für die Klassementfahrer zu leicht – die mit 213 Kilometern längste Etappe der Fernfahrt könnte eine Angelegenheit für die Ausreißer werden. Drei Anstiege der 2. Kategorie und zwei der 3. Kategorie müssen bewältigt werden. Scharfrichter dürfte der Col de l`Espigoulier (2. Kat) knapp 30 Kilometer vor dem Ziel sein. Danach geht es hauptsächlich bergab und flach in Richtung Ziel in Aubagne.

Die Profile der Etappen 5 (links) und 6 (rechts). Foto: Veranstalter

Samstag, 12. März, 7. Etappe: Nizza – Col de Turini, 155,2km
Vorentscheidenden Charakter dürfte die einzige Bergankunft am Vorschlusstag haben. Nach weitestgehend flachem bis leicht welligen Terrain mit nur einer Bergwertung der 2. Kategorie in der ersten Rennhälfte , steht im Finale der Col de Turini (1. Kat) auf dem Programm. In dem 14,9 Kilometer langen und im Schnitt 7,3% steilen Anstieg wird es sicherlich Attacken auf den Gesamtführenden geben. Dazu bieten sich vor allem im Mittelteil drei Sektoren mit durchschnittlich über zehn Prozent Steigung an. An diesem Tag wird das Klassement gemacht.

Sonntag, 13. März, 8. Etappe: Nizza – Nizza, 115,6km
Eine letzte Möglichkeit, das Ruder in der Gesamtwertung nochmals rumzureißen, könnte bei idealem Verlauf auf der Schlussetappe entstehen. Zwar ist das Teilstück nur 115 Kilometer lang und davon führen die letzten 15 Kilometer bergab ins Ziel nach Nizza, doch zuvor stehen in relativ dichter Abfolge erst drei Anstiege der 2. Kategorie auf dem Plan, ehe dann noch zwei Berge der 1. Kategorie folgen. 45 Kilometer vor dem Ziel muss die 6,6 Kilometer lange und im Schnitt 6,8% steile Cote de Peille erklommen werden, eine letzte Möglichkeit zur Attacke bietet schließlich der sechs Kilometer lange und durchschnittlich 7,6% steile Col d`Eze, der Hausberg von Nizza 15 Kilometer vor dem Ziel. Vor allem im Mittelteil, hier wartet ein im Schnitt 13,5% steiler Kilometer, könnten nochmals ernsthafte Attacken gesetzt werden.

Die Profile der Etappen 7 (links) und 8 (rechts). Foto: Veranstalter

 

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