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03.09.2021 | (rsn) - Auf dem 19. Tagesabschnitt der Spanien-Rundfahrt hat Magnus Cort Nielsen (EF Education – Nippo) seinen Etappen-Hattrick perfekt gemacht. Rui Oliveira (UAE – Emirates) und Quinn Simmons (Trek – Segafredo) hatten nach 191 Kilometern im Sprint einer am Ende noch siebenköpfigen Ausreißergruppe gegen den Dänen das Nachsehen. Im geschlagenen Hauptfeld sicherte sich 18 Sekunden dahinter Alexander Krieger (Alpecin – Fenix) einen guten zehnten Rang, während Primoz Roglic (Jumbo – Visma) souverän seine Gesamtführung behauptete.
"Das ist wirklich großartig. Diese Vuelta ist ein Traum und ich hoffe einfach, dass ich nicht mehr aufwache", freute sich Cort Nielsen. Der 28-Jährige bewies ein weiteres Mal ein gutes Gespür für die richtige Spitzengruppe. Auf den bergigen Auftaktkilometern sprang er gemeinsam mit seinem Teamkollegen Lawson Craddock in die 18 Fahrer große Gruppe des Tages. Als Simmons und Oliveira 30 Kilometer vor dem Ziel eine entscheidende Selektion initiierten, waren Craddock und Cort Nielsen aufmerksam und gingen wieder mit.
Die letzten Kilometer entwickelten sich dann zu einer Hochgeschwindigkeitsjagd zwischen dem Hauptfeld und der auf sieben Fahrer geschrumpften Spitze. "Erst fünf oder sechs Kilometer vor Schluss habe ich angefangen, daran zu glauben. Sie haben uns immer sehr nah gehalten und es war ein wirklich harter Tag. Wir haben vorne nicht die ganze Zeit perfekt zusammengearbeitet, es gab einige Attacken und die Gruppe wurde kleiner. Am Ende hatte dann jeder müde Beine", beschrieb Cort Nielsen die Situation.
Das entscheidende Ass im Ärmel war Craddock, der die Gruppe auf den letzten Kilometern auf Geschwindigkeit hielt und Cort Nielsen so den Sprint vorbereitete. "Irgendwie haben wir es geschafft. Ich muss meinem Teamkollegen Lawson Craddock für einen unglaublichen Job danken. Ohne ihn in der Gruppe hätte ich heute nicht gewonnen", wusste Cort Nielsen, bei wem er sich zu bedanken hatte.
Roglic schlüpft in sein 50. Leaderjersey
Spitzenreiter Primoz Roglic (Jumbo – Visma) hätte sich sicher einen gemütlicheren Arbeitstag vor dem Abschluss-Wochenende gewünscht. "Es war ein harter Tag vom Start bis zum Ziel. Eine super starke Spitzengruppe ist weggefahren. Für uns war das in Ordnung, wir konnten es locker angehen lassen. Aber die Vuelta neigt sich ihrem Ende zu und es gibt nicht viele Möglichkeiten mehr. Die Sprinterteams sind ein sehr hartes Tempo gefahren", analysierte Roglic.
Der Slowene schlüpfte nach der Etappe in sein schon 50. Spitzenreitertrikot bei einer Grand Tour. "Das ist verrückt. Hoffentlich kann ich es behalten. Ich bin nicht so gut in Statistiken, deshalb bin ich immer positiv überrascht", meinte ein erstaunter Roglic, der am Samstag mit den 51 Leadertrikots eines Chris Froome gleichziehen könnte.
Meintjes muss nach Sturz aufgeben
Auch wenn die Klassementfahrer im Feld beisammen blieben, kam es in den Top 10 der Gesamtwertung zu einer Änderung: Louis Meintjes (Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux) musste nach einem Sturz rund 45 Kilometer vor dem Ziel das Rennen aufgeben und verlor seinen am Donnerstag auf der 18. Etappe erst erkämpften zehnten Gesamtrang, den nun David de la Cruz (UAE – Emirates) übernahm.
Fabio Jakobsen (Deceuninck – Quick-Step) erlebte einen harten Tag, da er zusammen mit einigen anderen Sprintern schon früh abgehängt wurde. Er erreichte das Ziel erst 26 Minuten nach dem Tagessieger im Gruppetto. Als Trostpflaster durfte er aber trotzdem ein weiteres Mal in das Grüne Trikot des Punktbesten schlüpfen. In der Bergwertung führt immer noch Michael Storer (DSM). Diese Nebenwertung wird sich auf der morgigen Etappe zwischen ihm und seinem Teamkollegen Romain Bardet entscheiden. Der beste Nachwuchsfahrer ist Egan Bernal (Ineos Grenadiers) und die Teamwertung gehört weiterhin Bahrain Victorious.
So lief das Rennen:
Das Tempo war bereits kurz nach dem Start der Etappe hoch. Eine 18 Fahrer große Spitzengruppe um Nico Denz (DSM), Cort Nielsen, Craddock, Simmons, Oliveira, Anthony Roux (Groupama-FDJ), Andrea Bagioli (Deceuninck – Quickstep), Andreas Kron (Lotto Soudal), Fabio Aru (TQA) und Mikaël Cherel (AG2R – Citroën) konnte sich an der zweiten Bergwertung des Tages absetzen. Die erste Bergwertung sicherte sich Cort Nielsen, die zweite gewann Cherel, der dritte Bergpreis ging ebenfalls an den Franzosen.
Zum gleichen Zeitpunkt fiel eine Gruppe um Sprinter mit Jakobsen und Jordi Meeus (Bora – Hansgrohe) zurück. Sie schaffte bis zum Ziel nicht mehr den Anschluss ans Feld. Das sorgte dafür, dass DSM mit seinem Sprinter Alberto Dainese Morgenluft witterte und die Spitzengruppe mit maximal 2:45 Minuten Abstand an der kurzen Leine hielt. Im Laufe des rasant absolvierten zweiten Teils der Etappe schrumpfte dieser Rückstand auf nur noch eine Minute zusammen.
Die Ausreißer gewinnen das Sekundenspiel
In der Spitzengruppe war man sich nicht einig – unter anderem arbeitete Denz nicht mit, weil sein Team hinten im Feld auf Dainese setzen wollte. Dann fuhr Oliveira schon 50 Kilometer vor dem Ziel eine erste Attacke, die die Spitze auf elf Fahrer reduzierte. Als BikeExchange im Feld nun für Michael Matthews' Sprinthoffnungen zur Unterstützung eilte, zog sich DSM jedoch zurück, was die Aufholjagd verzögerte. An der letzten Welle 34 Kilometer vor dem Ziel sprengten Simmons und Oliveira die Ausreißergruppe dann endgültig. Simmons sicherte sich die Sprintwertung. Craddock, Cort Nielsen, Bagioli, Roux und Kron konnten wieder zu dem Duo aufschließen.
15 Kilometer vor dem Ziel hatte BikeExchange den Rückstand auf nur noch 30 Sekunden reduziert. Als dann DSM wieder mit in die Führungsarbeit einstieg, waren die Zeichen eigentlich auf Massensprint gestellt. Doch auf leicht abschüssigem Terrain verbrannten beide Teams ihre Körner zu schnell. Sie konnten den Rückstand auf 20 Sekunden senken, verloren aber auf den letzten Kilometern wieder Zeit gegenüber dem gut kooperierenden Septett an der Spitze. Auf dem letzten Kilometer führte Craddock die Spitzengruppe an und hielt das Tempo hoch. Simmons eröffnete den Sprint 200 Meter vor dem Ziel, wurde jedoch von Cort Nielsen und Oliveira überflügelt. Den Sprint des Feldes gewann Dainese vor Matteo Trentin (UAE – Emirates) und Krieger.
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