Eiking verteidigt Vuelta-Gesamtführung

Roglic dreht in Valdepeñas gegen Cort und Mas den Spieß um

Von Felix Schönbach

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Keine Kraft zum Jubeln: Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat die 11. Vuelta-Etappe in Valdepenas de Jaen gewonnen. | Foto: Cor Vos

25.08.2021  |  (rsn) - An der finalen Rampe in Valdepeñas de Jaén stürmte Primoz Roglic (Jumbo – Visma) zu seinem zweiten Etappensieg bei dieser Vuelta. Enric Mas und Miguel Ángel López (beide Movistar) konnten dem Slowenen lange Zeit Paroli bieten, mussten sich aber letztendlich mit den Plätzen zwei und drei begnügen. Bis kurz vor Schluss führte noch Magnus Cort Nielsen (Education First-Nippo) das Rennen an, konnte seinen Vorsprung aber dieses Mal nicht ins Ziel retten. Odd Christian Eiking (Intermarché – Wanty – Gobert) verlor zwar elf Sekunden, wird aber auch am Donnerstag das Rote Trikot tragen.

Roglic galt lange als eher wortkarge und zurückhaltende Persönlichkeit. Doch bei dieser Vuelta blüht der Zeitfahr-Olympiasieger nicht nur sportlich auf, sondern lässt auch seinen Humor durchscheinen. "Vamos a la playa", scherzte Roglic, bevor er sich auf den Weg zur Siegerehrung machte.

Der steile Schlusskilometer war dem Slowenen wie auf den Leib geschneidert. "Es ist immer gut zu gewinnen. Man weiß nie, ob es der letzte Sieg ist. Es war ein schönes Finale, mit einem steilen Anstieg, der mir lag. Es war eine schöne Herausforderung. Das Team hat einen guten Job gemacht, um die Spitzengruppe in Schlagdistanz zu halten", berichtete Roglic im Ziel.

Dabei hätte ihm Cort Nielsen wie auf der 6. Etappe nach Cullera fast erneut die Suppe versalzen. Der Däne wurde als letzter Ausreißer erst 200 Meter vor dem Ziel überholt. "Es war wieder eng. Das letzte Mal hat er gewonnen und ich war Zweiter. Heute habe ich es umgedreht", erzählte Roglic. Der knapp geschlagene Cort Nielsen fügte sich seinem Schicksal: "Ich habe alles gegeben was ich konnte, es war ein harter Schlussanstieg. Vielleicht hätten fünf Sekunden mehr gereicht. Aber ich bin trotzdem zufrieden", meinte er.

Neben Cort Nielsen musste sich Roglic am Schlussanstieg auch gegen Mas durchsetzen. Der junge Spanier konnte Roglics ersten Antritt parieren. An einer Fahrbahnverengung touchierten sich die beiden Rivalen sogar an den Schultern und erst auf den letzten 100 Metern setzte sich Roglic dann dank seiner Explosivität durch. "Es war eine harte Etappe: kurz aber sehr heiß. Ich habe viel gelitten, aber am Ende hatte ich noch genug übrig für den Sieg. Enric Mas ist auch sehr stark", lobte Roglic seinen Herausforderer.

Eiking verteidigte seine Gesamtführung mit Bravour. Am vorletzten Berg musste der Norweger zwar um den Anschluss kämpfen. Doch auf dem letzten Kilometer biss er sich an seinen Konkurrenten fest und erreichte sogar den zehnten Tagesrang. "Ich habe nur gesehen, dass meine größten Rivalen auf das Trikot vorne fahren. Ich bin eigentlich nur den Anderen gefolgt und das hat zu einer Top-10-Platzierung geführt, was schön ist. Es war ein schöner Tag im Roten Trikot. Jetzt schaue ich von Tag zu Tag", erzählte Eiking.

Durch die Aufgabe seines Konkurrenten Jakob Philipsen (Alpecin – Fenix) besitzt Fabio Jakobsen (Deceuninck – Quickstep) in der Punktewertung nun einen komfortablen Vorsprung auf Roglic. Damiano Caruso (Bahrain – Victorious) sicherte sich an der einzigen Bergwertung des Tages drei Punkte und baute damit seinen Vorsprung im Bergklassement leicht aus. Das Weiße Trikot blieb weiterhin auf den Schultern von Egan Bernal (Ineos Grenadiers), der elf Sekunden nach Roglic ins Ziel kam.

So lief das Rennen:

Nach knapp 20 Kilometern setzten sich Cort Nielsen, Harm Vanhoucke (Lotto – Soudal), Edward Planckaert (Alpecin – Fenix), Joan Bou (Euskatel – Euskadi) und Jonathan Lastra (Caja Rural – Seguros RGA) aus dem Feld ab und erhöhten ihren Vorsprung auf maximal 2:15 Minuten. Das von Eikings Team Intermarché – Wanty – Gobert sowie Roglics Jumbo – Visma und BikeExchange – für Michael Matthews - angeführte Feld hielt das Quintett an der kurzen Leine. Die Sprintwertung des Tages sicherte sich Planckaert im Vorbeifahren vor Cort Nielsen.

An der Bergwertung zum Puerto de Locubín, die acht Kilometer vor dem Ziel erreicht wurde, griff Cort Nielsen aus der Spitzengruppe an, um seinen auf knapp 40 Sekunden geschrumpften Vorsprung zu verteidigen. Im Feld übernahmen Movistar, BikeExchange und Jumbo – Visma die Initiative. David de la Cruz (UAE Team Emirates) attackierte im Anstieg, konnte sich jedoch nicht entscheidend absetzten. Er wurde kurz vor der Bergwertung von Caruso gestellt, der es auf die Bergpunkte abgesehen hatte.

Nach der gefährlichen Abfahrt ging Cort Nielsen mit knapp 15 Sekunden Vorsprung auf den steilen Schlusskilometer. Im Feld bereitete Sepp Kuss (Jumbo – Visma) die Attacke von Roglic vor, der jedoch Mas nicht abschütteln konnte. Nach einer weiteren Tempoverschärfung von Mas sahen sich die beiden Kontrahenten sogar kurzzeitig an und zögerten, was Cort Nielsen einen weiteren Puffer verschaffte.

Doch 200 Meter vor dem Ziel griff Mas wieder an und überholte den Dänen. Roglic sprintete auf den letzten 100 Metern noch an Mas vorbei und sicherte sich so den Etappensieg mit drei Sekunden Vorsprung. Felix Großschartner (Bora – Hansgrohe) wurde Siebter und verlor nur sieben Sekunden auf Roglic. Damit verteidigte der Österreicher seinen zehnten Gesamtrang.

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