Nach 24 Renntagen als Profi wartet die Vuelta

Palzer: “Es ist immer noch ein großer Lernprozess“

Von Peter Maurer

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Anton Palzer (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

12.08.2021  |  (rsn) - Es war schon ein Sprung ins kalte Wasser, den Anton Palzer im April vollführte, als sich der Skibergsteiger dem Team Bora – hansgrohe anschloss, um seine Fähigkeiten auch im Straßenradsport unter Beweis zu stellen. Seit seinem Debüt sind nun vier Monate genau vergangen und mit seiner Teilnahme an der Vuelta a Espana wartet der nächste große Schritt in der noch jungen Radkarriere des 28-Jährigen aus dem Berchtesgadener Land.

"Der Radsport ist noch immer ein wenig surreal für mich. Vor fünf Monaten bin ich noch auf den Skiern gestanden und jetzt fahre ich mit den besten Profis der Welt auf dem Rad um die Wette", erzählte Palzer im Gespräch mit radsport-news.com vor dem Auftakt der Spanien-Rundfahrt am Samstagabend in Burgos. Nach bislang 24 absolvierten Renntagen warten nun 21 schwere Etappen bei der ersten dreiwöchigen Rundfahrt seines Lebens.

“Die Vorfreude auf das Rennen ist natürlich riesig. Es gehört zu den größten drei der Welt“, berichtete der Bora-Profi, für den vor allem die Länge des Rennens völlig neu ist. “Mit Sicherheit ist auch viel Nervosität dabei, weil es ja drei Wochen durchgehend zur Sache geht“, fügte er an. Palzer ist aber voller Selbstvertrauen, fühlt sich gut vorbereitet und freut sich auf den Auftakt am Samstag, der mit einem 7,1 Kilometer langen Einzelzeitfahren erfolgt.

Zuletzt verbrachte er drei Wochen im Ötztal in Österreich: "Mit Höhentrainings habe ich ja schon als Skibergsteiger gute Erfahrungen gemacht in den letzten Jahren." Persönliche Ziele für seine Grand-Tour-Premiere hat er sich aber nicht zurechtgelegt. "Es ist noch immer ein großer Lernprozess, der vor mir liegt. Wenn ich bei der Vuelta Helferrollen übernehmen kann und das Team unterstütze, dann ist das schon ein großer Erfolg“, sagte er.

Das große Ziel: Sicher nach Santiago de Compostela kommen

In Spanien erwartet Palzer heiße Temperaturen und schwere Anstiege. Die Berge kennt er zwar aus dem Winter, doch die Iberische Halbinsel ist für ihn als Radrennfahrer noch komplettes Neuland. Abseits von Trainingslagern hat er noch kein einziges Rennen in Spanien bestritten. "Auch die Flachetappen werden hektisch werden mit den Windkanten", erklärte Palzer, der sich Schritt für Schritt an die neue Aufgabe heranwagen will: "Du kannst nur von Tag zu Tag denken und ich lasse mich sicher auch ein wenig überraschen."

Der wohl herausforderndste Faktor seiner bisherigen Karriere war das Positionieren im Peloton, da er im Gegensatz zu anderen WorldTour-Neulingen ja auch nie in den Nachwuchsklassen gefahren ist. "Aber es kommt schon immer mehr Routine in den Tagesablauf. Speziell in Sibiu und Sardinien habe ich gesehen, dass ich mich im Fahrerfeld schon viel wohler fühle als noch bei der Tour of the Alps oder bei der Tour de Suisse", sagte Palzer, dessen großes Ziel das Erreichen der Schlussetappe ist.

"Ich möchte gut nach Santiago de Compostela kommen. Vom Team her liegt unser Fokus darauf, Felix (Großschartner) so gut es geht zu unterstützen. Ich möchte eine gute Zeit haben, aber auch wieder viel lernen und vor allem von Stürzen verschont bleiben", blickte der Berchtesgadener voraus. Ein bisschen spürt Palzer auch schon die Müdigkeit, da er ja direkt aus der Saison der Skibergsteiger auf die Straße wechselte: "Seit einem Jahr stehe ich nun schon durchgehend unter Strom und spüre die Doppelbelastung. Ich bin aber nach wie vor hochmotiviert und will mich weiterentwickeln. Der Radsport gefällt mir und ich finde, dass ich es auch gut mache."

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