“Meine Rolle wird nicht so sein, wie alle denken“

De Plus glaubt bei Ineos trotz Staraufgebot an eigene Freiheiten

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "De Plus glaubt bei Ineos trotz Staraufgebot an eigene Freiheiten"
Laurens De Plus gewann 2019 in Geraardsbergen die BinckBank Tour, gilt aber als großartiger Kletterer. | Foto: Cor Vos

05.01.2021  |  (rsn) - Als Laurens De Plus am 1. März 2019 den Jebel Jais hinaufrauschte und hinter ihm die besten Kletterer der UAE Tour allesamt in Probleme gerieten, zogen oben am Ziel die Beobachter die Augenbrauen hoch. Es war beeindruckend, was der junge Jumbo - Visma-Helfer da für ein Tempo vorlegte, um den Etappen- und somit letztlich auch den Gesamtsieg von Primoz Roglic bei der arabischen WorldTour-Rundfahrt vorzubereiten. Lange würde es sicherlich nicht dauern, bis der Belgier in die illustre Riege der Spitzenrundfahrer seines Teams vorstoßen würde, war man sicher.

Fünf Monate später beendete er die Tour de France als wichtigster Edelhelfer des Gesamtdritten Steven Kruijswijk und gewann anschließend die BinckBank Tour. De Plus wurde den hohen Erwartungen absolut gerecht und wurde im Dezember auch für den Tour de France-Kader 2020 gesetzt. Doch was dann 2020 folgte, war eine Katastrophe für den Youngster.

Auch das schwarze Jahr 2020 begann für ihn bei der UAE Tour, als er zu Rennbeginn bereits krank war und schon die 2. Etappe nicht mehr in Angriff nahm. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte: Es sollten für ihn nur noch drei weitere Renntage in der gesamten Saison folgen. Einzig die 1. Etappe der UAE Tour am 23. Februar sowie den Flèche Wallonne am 30. September beendete er. Bei den Belgischen Meisterschaften und bei Roglic's Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gab De Plus auf. Denn im späten Frühjahr verletzte sich der damals noch 24-jährige Belgier an der Hüfte. Im Juni ersetzte man ihn im Tour-Kader durch George Bennett, ans Rennfahren war zunächst nicht mehr zu denken.

"Die Hüftverletzung direkt vor dem Saison-Restart war ziemlich unpraktisch", scherzte er nun rückblickend gegenüber Sporza. Zwar wurde es im Herbst besser und De Plus konnte wenigstens noch zu ein paar Einsätzen kommen, doch das Jahr blieb eines zum Vergessen - abgesehen von einem Detail: De Plus unterschrieb im Sommer einen Vertrag für die kommenden drei Jahre bei seinem Traumteam. Er würde von Jumbo - Visma zur direkten Konkurrenz in Sachen Grand-Tour-Dominanz wechseln, zu Ineos.

Persönliche Verbindungen zu Ineos

"Das ist ein Team, zu dem ich mein ganzes Leben aufgeschaut habe. Mein Bruder hat dort im Service Course gearbeitet und ein Freund von mir war dort mal Mechaniker. Ich weiß, dass dort alles super ist", erklärte der Belgier nun gegenüber Sporza sein besonderes Verhältnis zu seinem neuen Arbeitgeber. "Das Trikot am 1. Januar zum ersten Mal anzuziehen, gab mir einen Adrenalinschub. Ich freue mich sehr darauf, in diesem Jahr wieder glänzen zu können, wie 2019."

Als 25-Jähriger, der bislang vor allem als starker Helfer glänzte, dürfte der Weg beim Superteam Ineos Grenadiers nach inzwischen überstandener Verletzung nun vorgezeichnet sein, könnte man meinen: De Plus wird ein Puzzle-Teil in der illustren Helferriege der Briten. Doch der Belgier betonte: "Meine Rolle wird nicht so sein, wie alle denken. Ich habe wirklich Ambitionen. Wir haben mit der Teamleitung beschlossen, dass ich weiterhin zu den Grand Tours und dort für die Leader fahre. Aber in bestimmten Rennen bekomme ich meine eigenen Chancen."

De Plus hat es zunächst vor allem auf die profilierten Klassiker abgesehen. "Ich habe angedeutet, dass die Ardennen mir am Herzen liegen. Der Plan ist, dort stark zu sein und eine freie Rolle zu bekommen", erklärte er.

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