Von Knees bis Weening

Die zehn prominentesten Rücktritte 2020 / Teil 2

Foto zu dem Text "Die zehn prominentesten Rücktritte 2020 / Teil 2"
Christian Knees (Ineos) | Foto: Cor Vos

26.12.2020  |  (rsn) - Auch im Laufe dieser Saison haben viele prominente Profis ihren Rücktritt erklärt. Wir stellen in einer zweiteiligen Serie die bekanntesten zehn Namen vor.

Christian Knees (Ineos Grenadiers / Deutschland / 39 Jahre)
Der Rheinbacher kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken, die 2004 beim Team Wiesenhof begann. Nach dem Wechsel zu Milram entwickelte Knees sich zum Ergebnislieferanten und war mit Siegen bei Rund um Köln, der Deutschen Meisterschaft und der Bayern-Rundfahrt auch sehr erfolgreich. Als ihn das damalige Team Sky 2011 verpflichtete, änderte sich seine Rolle. Von nun an war Knees wichtiger Helfer unter anderem bei den Grand Tours, wo er insgesamt 20 am Start stand und bei 19 davon das Ziel erreichte. Der Allrounder war unter anderem “Bodyguard“ von Bradley Wiggins bei dessen Toursieg 2012 und auch beim Triple von Chris Froome dabei, als der Brite 2017/18 in Folge Tour, Vuelta und Giro gewann. Aber auch die großen Klassiker hatte Knees in sein Herz geschlossen, insgesamt bestritt er 31 Monumente. Für die Zeit nach dem Radsport hat der zweifache Familienvater auch vorgesorgt. Er hat sich eine Coaching-Agentur aufgebaut und wird bei Ineos – Grenadiers unter anderem in der Sportlichen Leitung Erfahrungen sammeln.

Jürgen Roelandts (Movistar / Belgien / 35 Jahre)
Nach 13 Jahren in der WorldTour macht auch der Belgier Schluss. 2008 wurde Roelandts Profi bei Silence Lotto. Zehn Jahren beim belgischen Rennstall folgte eine Saison bei BMC, ehe er die vergangenen beiden Jahre für Movistar bestritt. Seine erfolgreichste Zeit hatte Roelandts aber in seiner Heimat. Acht Siege feierte der Belgische Meister von 2008, der damals auch eine Etappe der Polen-Rundfahrt gewann, es war Roelandts einziger Sieg in einem WorldTour-Rennen. In Erinnerung bleiben vor allem aber seine Auftritte bei den großen Eintagesrennen. 2013 wurde Roelandts Dritter bei der Flandern-Rundfahrt, drei Jahre später belegte er bei Mailand - Sanremo ebenfalls den dritten Platz. 2011 verpasste er bei der WM in Kopenhagen als Fünfter des Straßenrennens nur knapp eine Medaille. Nach einem Massensturz bei der diesjährigen BinckBank-Tour traf Roelandts die Entscheidung, seine Karriere zu beenden. Het Nieuwsblad erzählte er, dass er sich in dem Moment, als er auf dem Asphalt lag, dazu entschlossen hatte. Konkrete Zukunftspläne hat Roelandts noch nicht geäußert.

Tom - Jelte Slagter (B&B Hotels / Niederlande / 31 Jahre)
Ein neues Betätigungsfeld hat dagegen der Niederländer gefunden. Slagter wird künftig für die Firma John Deere Traktoren verkaufen. Die Saison 2020 bestritt der 31-Jährige für den Zweitdivisionär B&B Hotels, allerdings ohne nennenswerten Erfolg: Bestes Ergebnis war ein vierter Etappenrang bei der Saudi-Tour. Slagter zählte zu Beginn seiner Karriere zu den größten Talenten des Radsports. Zwischen 2013 und 2017 feierte er acht Siege, darunter 2013 der Gesamterfolg bei der Tour Down Under sowie im Jahr darauf zwei Etappensiege bei Paris - Nizza. Seinen letzten Sieg errang Slagter vor drei Jahren auf der 2. Etappe der Österreich-Rundfahrt. In der WorldTour fuhr er insgesamt neun Jahre für Rabobank, Garmin/Cannondale und Dimension Data.

Ian Stannard (Ineos Grenadiers / Großbritannien / 33 Jahre)
Der Brite, der seit dessen Gründung 2010 für Team Ineos (damals Sky) fuhr, galt in seinen elf Jahren als harter Arbeiter. Ob im Flachen bei den großen Landesrundfahrten oder bei den Klassikern, der 33-Jährige schuftete unermüdlich für seine Kapitäne. Gelegentlich bekam Stannard aber auch freie Fahrt. So gewann er 2014 und 2015 jeweils den Omloop Het Nieuwsblad, dazu kamen noch zwei Etappensiege bei seiner Heimat-Rundfahrt, der Tour of Britain. Bei Paris - Roubaix wurde Stannard 2016 Dritter, bei Mailand - Sanremo drei Jahre zuvor hatte es zu Rang sechs gereicht. Aus freiem Entschluss erfolgte der Rücktritt allerdings nicht. Stannard leidet an einer rheumatoiden Arthritis, die Entzündungen in den Gelenken verursacht und eine Fortsetzung der Karriere unmöglich macht.

Pieter Weening (Trek - Segafredo / Niederlande / 39 Jahre)
Kurz vor seinem 40. Geburtstag beendet auch der Niederländer seine Laufbahn. Vor allem als Kletterer machte sich Weening, der 2004 bei Rabobank in die erste Liga des Radsports gewechselt war, einen Namen. Er bestritt 16 große Rundfahrten und feierte insgesamt 13 Siege. In Erinnerung bleiben wird sein Tour-Etappensieg von 2005, als er in Geradmer in einem knappen Duell Andreas Klöden bezwang und seinen ersten Profisieg überhaupt feierte. Es folgten 2011 und 2014 noch zwei Etappenerfolge beim Giro d`Italia. Zudem gewann Weening 2013 die Polen-Rundfahrt und drei Jahre später die Norwegen-Rundfahrt. Für die Saison 2020 erhielt Weening keinen Vertrag mehr, wurde dann im Sommer aber doch noch von Trek - Segafredo verpflichtet, als der Rennstall unter Personalnot litt. Seine Abschiedsvorstellung beim Giro d`Italia endete allerdings frühzeitig nach seinem Sturz auf der 5. Etappe. Weening kann sich vorstellen, künftig als Sportlicher Leiter tätig zu sein.

Zu Teil 1

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.05.2022Medien: Cavendish-Management spricht mit mehreren Teams

(rsn) - Mark Cavendish wird auch im kommenden Jahr noch dem Profi-Peloton angehören – jedenfalls wenn es nach dem Briten geht. Wie das belgisch-niederländische Portal Wielerflits aus mehreren Quel

17.03.2022Medien: Jumbo - Visma und EF an Nils Van der Poel interessiert

(rsn) – Einen großen Namen hat er im Radsport bereits, doch das ist eher Zufall: Der Schwede Nils Van der Poel – weder verwandt noch verschwägert mit Adrie, Mathieu oder David van der Poel – k

14.02.2022Diese WorldTour-Profis sind für 2022 noch ohne Vertrag

(rsn) – Fast alle Radprofis der ersten Division haben für die Saison 2022 Planungssicherheit, der Transfermarkt hat längst wieder einen Gang runtergeschaltet. Doch nicht bei allen WorldTour-Fahre

03.02.2022Qhubeka macht als Kontinental-Team weiter

(rsn) - Die Geschichte des Qhubeka-Profiteams ist mit der Auflösung des Rennstalls an ihr vorläufiges Ende gelangt. Doch Gründer und Manager Douglas Ryder bleibt dem Radsport treu und schickt in de

30.01.2022Rebellin: Nach 30 Profijahren ist am Saisonende Schluss

(rsn) - Davide Rebellin steht vor seiner 30. Profisaison, die der mittlerweile 50 Jahre alte Italiener für das italienische Kontinental-Team Work Service Vitalcare Vega bestreiten wird. Ende des Jahr

16.01.2022Bike Aid will Mulubrhan zum WorldTour-Vertrag verhelfen

(rsn) - Gemeinsam mit seinem Landsmann Biniam Ghirmay (Intermarché - Wanty - Gobert) zählt der Eritreer Henok Mulubhran zu den talentiertesten Fahrern des afrikanischen Kontinents. Folgerichtig hatt

31.12.2021Bike Aid holt türkischen U23-Meister Dogan, Pfingsten hört auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des (Profi)-Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder

30.12.2021Richeze noch ohne Team und vor dem Karriereende

(rsn) - Nachdem er von seinem UAE Team Emirates keinen Vertrag über 2021 hinaus erhalten hat, wird Maximiliano Richeze wahrscheinlich seine Karriere beenden. Das kündigte der 38-jährige Argentinier

30.12.2021Meisen 2022 im Trikot des Stevens Racing Team

(rsn) - Nach insgesamt fünf Jahren beim belgischen Team Alpecin - Fenix, das bis Ende 2019 unter dem Namen Corendon - Circus unterwegs war, wird Marcel Meisen seine Karriere im Trikot des deutschen S

24.12.2021Vaughters: “Ein Dopingsünder erkennt einen anderen“

(rsn) – Mit seinen beiden Parforceritten beim Critérium du Dauphiné sorgte Mark Padun (Bahrain Victorious) für Schlagzeilen im Vorfeld der Tour de France. Viele bezweifelten die Leistungen des 25

22.12.2021Jumbo - Visma baut vier weitere Jahre auf Roglic als Säule

(rsn) - Nach seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung mit Jumbo - Visma bis Ende 2025 steht Primoz Roglic vor vier weiteren Jahren beim niederländischen Rennstall, für den er seit 2016 nicht weniger

22.12.2021Hamilton: “Hier sind alle glücklich“

(rsn) – Während in den vergangenen Jahren zahlreiche Fahrer das Team DSM wegen Differenzen über die Arbeitsweise des Rennstalls verlassen haben, ist Chris Hamilton damit ausgesprochen zufrieden un

Weitere Radsportnachrichten

19.07.2025Vingegaard: “Die Tour ist alles andere als vorbei“

(rsn) – Die Platzziffern waren dieselben, wie am Vortag in Hautacam. Doch das Auftreten und die Stimmung von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unterschieden sich nach der zweiten Niederlage

19.07.2025Mühlberger hofft bei der Tour “auf den Tag unseres Lebens“

(rsn) - An den beiden Ruhetagen der Tour de France zwischen den 21 Etappen nehmen die Profis raus. Sie genießen die Tage mit der Familie – falls angereist - Massagen, viel Schlaf, den einen oder an

19.07.2025Evenepoel hart zu sich selbst: “Das war einfach wirklich schlecht“

(rsn) – Als sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) die bis zu 16 Prozent steilen letzten Meter auf der Startbahn des Altiports von Peyragudes hinaufquälte, kam es zur Demütigung: Der zwei Mi

19.07.20255.000 Höhenmeter: Paukenschlag zum Abschluss der Pyrenäen-Tage

(rsn) - Die Tour de France macht zum Finale der Pyrenäen-Trilogie den fast schon obligatorischen Besuch in Pau, wo die 14. Etappe startet. Von dort geht es auf 183 Kilometern nach Luchon-Superbagnèr

19.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

18.07.2025Lipowitz endgültig im Kampf ums Tour-Podium angekommen

(rsn) – Bei Red Bull sind sie ruhig geblieben. Zeitverluste an den ersten Tagen? Egal. Hauptsache nicht gestürzt. Rang acht und neun nach zehn Etappen, dreieinhalb Minuten hinter dem Gelben Trikot

18.07.2025Aerorad für den Sieger, Zeitfahr-Set-Up für die Platzierten

(rsn) - Zeitfahren sind Technikschlachten. Bergzeitfahren umso mehr. Denn es gilt, auch konfligierende Variablen in eine gute Balance zu bringen. Eine ziemlich harte Herausforderung in dieser Hinsicht

18.07.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Tour de France

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat auch im Bergzeitfahren der Tour de France die Konkurrenz düpiert. Der Weltmeister entschied im Gelben Trkot die 13. Etappe über 10,9 Kilometer

18.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 13. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

18.07.2025Lipowitz: “Die letzten zwei Kilometer waren eine richtige Qual“

(rsn) – Mit seinem vierten Etappensieg hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) seine Führung im Gesamtklassement der Tour de France weiter ausgebaut. Der Weltmeister war nach 10,9 Kilometern v

18.07.2025Pogacar dominiert auch das Bergzeitfahren der Tour de France

(rsn) – Der Lack ist ab bei Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) – allerdings nur an seinem Rad, mit dem er das 10,9 Kilometer lange Bergzeitfahren auf der 13. Etappe der Tour de France von Lo

18.07.2025Nach Sturz auf 8. Tour-Etappe läuft es bei Rutsch immer besser

(rsn) – Während für seinen Teamkollegen Georg Zimmermann nach dem Sturz auf der 9. Etappe die 112. Frankreich-Rundfahrt bereits beendet ist, kämpft sich der schon tags zuvor zu Fall gekommene Jon

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Visegrad 4 GP Czech Republic (1.2, CZE)
  • Giro della Valle d`Aosta - (2.2u, ITA)