Zu viert in der achtköpfigen Spitzengruppe

Lampaert und Deceuninck in De Panne mit perfektem Pokerspiel

Foto zu dem Text "Lampaert und Deceuninck in De Panne mit perfektem Pokerspiel"
Yves Lampaert (Deceunick - Quick-Step) freut sich über seinen Sieg in De Panne | Foto: Cor Vos

21.10.2020  |  (rsn) – Mit vier Fahrern in der achtköpfigenn Spitzengruppe hatte Deceuninck – Quick-Step auf den letzten zehn Kilometern der Driedaagse Brugge-De Panne (1.UWT) alle Trümpfe in der Hand und spielte diese perfekt aus. Nach 188 Kilometern sicherte sich Yves Lampaert seinen ersten Saisonsieg als Solist vor seinem Landsmann und Teamkollegen Tim Declercq. Das Podium komplettierte mit Tim Merlier (Alpecin – Fenix) ein weiterer Belgier, der für seinen 16 Kilometer vor dem Ziel gestürzten Kapitän Mathieu van der Poel eingesprungen war.

“Der Sieg ist eine Erleichterung. Dann noch bei einem WorldTour-Rennen zu gewinnen, das ist toll“, sagte Lampaert nach einer ansonsten wegen der Corona-Pandemie und einem Schlüsselbeinbruch für ihn unglücklich verlaufenen Saison. “Wir haben mit dem ganzen Team eine fantastische Leistung gezeigt. Mit vier Mann in der Spitzengruppe haben wir im Finale die Kontrolle übernommen, so zu fahren hat richtig Spaß gemacht. Am Ende war es ein Pokerspiel“, so der Belgier, der sich sieben Kilometer vor dem Ziel mit seinem zweiten Vorstoß aus der Spitzengruppe lösen konnte. “Erst bereute ich es, weil mir bei dem Wind die Beine explodierten. Aber als ich (über Funk) meinen Vorsprung hörte, da wusste ich, dass sie richtig tief hätten gehen müssen, um mich noch zu stellen“, erklärte Lampaert, der 21 Sekunden Vorsprung ins Ziel brachte.

Auch John Degenkolb (Lotto Soudal) zeigte zum Saisonabschluss mit Rang vier ein ansprechendes Rennen, gefolgt vom Luxemburger Jempy Drucker (Bora – hansgrohe). Mit Stefan Küng (Groupama – FDJ) auf Rang acht landete auch ein Schweizer in den Top Ten.

Gute Leistungen boten auch Max Walscheid (NTT) und Alexander Krieger (Alpecin – Fenix) auf den Plätzen 13 und 15.

So lief das Rennen:

Das ursprünglich 201 Kilometer lange Rennen zwischen Brügge und De Panne wurde aufgrund des starken Windes im Verlauf des Rennens um 13 Kilometer verkürzt, so dass letztlich nur 188 Kilometer absolviert werden mussten. Doch diese reichten aufgrund der Witterungsbedingungen aus, um das Feld auseinanderzureißen und den Sprintern alle Hoffnungen auf einen Sieg zu rauben.

In der hektischen Auftaktphase kam es direkt auf der Windkante zu ersten Stürzen, bei denen auch die Mitfavoriten Oliver Naesen (AG2R), Sep Vanmarcke (EF) und Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) zu Boden gingen und aufgeben mussten.

Früh schon formierte sich die prominent besetzte und 15 Fahrer starke Spitzengruppe um Degenkolb, Drucker, van der Poel, Merlier, Küng und den Deceuninck-Profis Bert Van Lerberghe und Kasper Asgreen. 30 Sekunden dahinter fuhr eine Verfolgergruppe um den späteren Sieger Lampaert, dessen Teamkollegen Florian Senechal sowie Matteo Trentin (CCC), die nach knapp 60 Kilometern nach vorne aufschließen konnte. So befanden sich 24 Mann an der Spitze, darunter neben Degenkolb auch noch dessen Landsleute Krieger und Walscheid.

Während die Gruppe sich bereits einen Vorsprung von über einer Minute auf das Feld herausgefahren hatte, vermeldete Radio Tours den Ausstieg mehrerer Favoriten, darunter Caleb Ewan (Lotto Soudal) und Sonny Colbrelli (Bahrain – McLaren). Die Verfolger um Alexander Kristoff (UAE - Team Emirates) probierten zwar alles, um zur Spitzengruppe vorzufahren, doch näher als 25 Sekunden kamen der Dritte der Flandern-Rundfahrt und seine Begleiter nicht mehr heran.

Die Spitzengruppe schrumpfte 35 Kilometer vor dem Ziel auf 15 Fahrer und wurde nach weiteren Attacken noch kleiner. Nach einem Sturz 16 Kilometer vor dem Ziel geriet schließlich auch Ronde-Sieger van der Poel ins Hintertreffen. Dagegen ging Deceuninck – Quick-Step in Person von Lampaert in die Offensive. Das Team spielte seine numerische Überlegenheit perfekt aus. Der Belgier zog knapp acht Kilometer vor dem Ziel davon und konnte sich zügig einen Vorsprung von 30 Sekunden herausfahren, wovon er nur noch neun einbüßte. Dahinter hatte sich noch Teamkollege Declercq aus der Verfolgergruppe abgesetzt und sich knapp vor seinem Landsmann Merlier ins Ziel gerettet.

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Sprinterfest in der Schinkenstadt

(rsn) - Bevor die Vuelta für die Entscheidung im Gesamtklassement nochmal ins Hochgebirge abbiegt, steht ein letzter Tag für die Sprinter im Programm. Auf den 161,9 Kilometern von Salamanca nach Gu

11.09.2025Vine: “Für ein wirklich schweres Rennen ist nun alles angerichtet“

(rsn) – Nach bislang sieben Etappenerfolgen bei der Vuelta a Espana brannte das Team von UAE – Emirates – XRG auf der 18. Etappe das nächste Feuerwerk ab. Auch wenn nur neun Zehntel zum Tagess

11.09.2025Carboni von UCI vorläufig gesperrt

(rsn) – Giovanni Carboni (Unibet – Tietema Rockets) wurde vom Weltradsportverband UCI wegen auffälliger Werte im sogenannten Blutpass vorläufig gesperrt. Die ermittelten Daten stammen aus der le

11.09.2025Almeida: “Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘“

(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna bejubelt nach Geduldsprobe Zeitfahrsieg vor Vine

(rsn) – Eigentlich war es eine schnelle Angelegenheit für Filippo Ganna. Nach genau 13 Minuten auf der Strecke der 18. Etappe der Vuelta a Espana war sein Arbeitstag auch schon wieder beendet. Doch

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)