--> -->
14.10.2020 | (rsn) - Es fuhr einem wie ein Schock durch die Glieder, als August Jensen (Riwal Securitas) im Massensprint um den Sieg beim Scheldepreis zu Boden ging und hart mit dem Kopf auf dem Asphalt der Zielgerade von Schoten aufschlug. Der Helm des 29-jährigen Norwegers flog vom Kopf und Jensen blieb mit blutendem Kopf regungslos liegen. Unweigerlich blitzten Erinnerungen an den fürchterlichen Unfall von Fabio Jakobsen (Deceuninck - Quick-Step) im Sprintfinale von Katowice bei der Polen-Rundfahrt im August zurück ins Gedächtnis - auch dort hatte sich übrigens der Helm gelöst.
War Jensens Sturz nun die nächste Katastrophe für den Radsport? Glücklicherweise nicht. Wie das ehemalige Team des Norwegers, Israel Start-Up Nation, die Welt via Twitter am Abend wissen ließ, geht es Jensen den Umständen entsprechend gut. Er habe seinen ehemaligen Kollegen eine Nachricht geschrieben, dass er zwar das Bewusstsein kurzzeitig verloren habe, als er auf den Boden aufschlug, aber wohl mit einer Gehirnerschütterung davongekommen sei.
"Zum Glück ist er in Ordnung und es scheint nichts gebrochen zu sein", bestätigte auch Michael Skelde, Sportdirektor bei Jensens Team Riwal Securitas.
Das dürfte auch Rüdiger Selig (Bora - hansgrohe) beruhigen, der am stürzenden Jensen vorbeigerollt war, dann sofort stoppte und zu ihm zurücklief, um sich als Erster um den Norweger zu kümmern, bis professionelle Hilfe kam.
Jetzt bitte nicht wieder 'Mund abputzen und weitermachen'
Doch auch wenn Jensen glimpflich davongekommen zu sein scheint, darf sein Sturz in Schoten nicht einfach abgehakt werden. Denn dieser Unfall hat einmal mehr gezeigt, dass in den Sprintankünften zu viel falsch läuft - und dafür war keineswegs allein Pascal Ackermann verantwortlich. Denn auch wenn der Deutsche durch eine zu kleine Lücke wollte und laut Jury-Entscheid daher für Jensens Sturz verantwortlich war, so muss man in Schoten auch die Zielankunft an sich in Frage stellen.
Zwar geht es dort nicht bergab, wie in Katowice bei der Polen-Rundfahrt. Doch die Zielgerade ist als Gerade auch nicht wirklich zu bezeichnen, sondern eher als lange Linkskurve. Seit Jahren wird diese Ankunft benutzt, und oft gab es Probleme. Zwar wurde die Ziellinie zuletzt daher etwas weiter nach hinten versetzt, doch das hat die Sachlage auch nur geringfügig verbessert. Denn genau da einen Linksknick durchfahren zu lassen, wo die Sprinter voll beschleunigen und dadurch ohnehin schon ihre Linie verlassen, sorgt für Chaos und ist eine unnötige, zusätzliche Gefahrenquelle - zu sehen an den Wildwest-Linien, die im Sprint von Schoten teilweise gefahren werden.
Keine Strafe für Wildwest-Linie von Bonifazio
Dass die Jury dann am Ende nur Ackermann distanzierte, ist zusätzlich ein fragwürdiges Signal. Der Deutsche musste Platz zwei zwar zurecht abgeben, weil er Jensen gefährdete. Niccolo Bonifazio aber, der gleich mehrfach seine Fahrlinie änderte und so mehrere Konkurrenten gefährdete, wurde nicht belangt und erbte Ackermanns zweiten Platz. Erinnern Sie sich an Vittel bei der Tour de France 2017, als Mark Cavendish stürzte und Peter Sagan disqualifiziert wurde? Damals gewann Arnaud Démare die Etappe, obwohl er mit mehrfachen Linienwechseln die Welle überhaupt erst ausgelöst hatte, die Sagan fuhr und Cavendish in die Bande beförderte.
Und Katowice? Eine Pressemitteilung zur Bestrafung Dylan Groenewegens wegen des Jakobsen-Sturzes gab es von der UCI sehr schnell. Über eine mögliche Strafe für den Veranstalter ob der gefährlich-schnellen Bergab-Zielankunft und der kaum brauchbaren Absperrgitter gab es zwei Monate später noch immer keine Informationen. Im Gegenteil: Die Polen-Rundfahrt hat Ende September auch für 2021 ihren WorldTour-Status bekommen.
Solange die Jury nur dann bestraft, wenn auch jemand zu Boden geht, und solange die Konsequenzen nur die Fahrer tragen, wird sich in den augenscheinlich immer wilder werdenden Sprints nichts ändern!
05.11.2025Lafay beendet Karriere nicht und wechselt zu Unibet (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
05.11.2025122 Jahre Tour-Geschichte in einer Karte (rsn) - Gelbe Linien, die ein sehr exaktes Bild von Frankreich und ein etwas ungenaueres seiner Nachbarländer zeichnen. X-User "Romain" veröffentlicht im November jeden Tag eine Karte zur Geschicht
05.11.2025Van Empel verteidigt ihren EM-Titel nicht (rsn) – Fem van Empel wird ihren EM-Titel dieses Wochenende in Middelkerke nicht verteidigen, wie ihr Team auf seinen Social-Media-Kanälen mitteilte. “Sie ist momentan nicht fit genug, um Rennen
05.11.2025Bates wird White-Nachfolger bei Jayco - AlUla (rsn) – Es sind turbulente Zeiten bei Jayco – AlUla. Die Equipe machte in den vergangenen Monaten aus unterschiedlichen Gründen Schlagzeilen – die wenigsten davon waren sportlicher Natur. Nun
05.11.2025Ackermann: ”Immer ein Traum, mich diesem Team anzuschließen” (rsn) – Nach zwei Saisons bei Israel – Premier Tech wird Pascal Ackermann sich 2026 und 2027 das Trikot des australischen Rennstalles Jayco – AlUla überstreifen. Beim WorldTeam war Dylan Groene
05.11.2025German Cycling ohne Elite Frau nach Middelkerke (rsn) – Am 8. und 9. November steht in Middelkerke die Cross-EM auf dem Programm. Nachdem die Mixed-Staffel geräuschlos verschwunden ist, werden in der belgischen Küstengemeinde noch sechs Medaill
04.11.2025Van Aert zieht erneut Klassiker-Vorbereitung dem Cross vor (rsn) – Wenn man in zwei Bereichen besonders talentiert ist, hat man oft die Qual die Wahl. Offenbar hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), dreifacher Cross-Weltmeister (2016, 2017 und 2018) u
04.11.2025Van der Poel begleitet Van Avermaet beim Triathlon-Training (rsn) – Die Eigentümer von Alpecin – Deceuninck, Philip und Christoph Roodhooft wird’s freuen: Nachdem ihr Starfahrer Mathieu van der Poel mit dem Training für seine kommende Cross-Kampagne b
04.11.2025Matthews: “Fühle mich noch immer wie 25“ (rsn) – Bis Anfang November hat es gedauert, dass die Vertragsverlängerung von Michael Matthews beim australischen Team Jayco – AlUla bekanntgegeben wurde. Dabei sollen die Verhandlungen und Gesp
04.11.2025Iserbyt-Teamchef: “Wir denken nicht mehr an eine schnelle Rückkehr“ (rsn) – Obwohl der Cross-Winter bereits in vollem Gange ist, fehlt immer noch einer der Protagonisten der vergangenen Jahre auf den Start- und Ergebnislisten. Während Teamkollege Michael Vanthoure
04.11.2025Wellens erzählt von Pogacars Knieproblemen bei der Tour (rsn) – Tim Wellens hat in einem Interview mit der französischen Sporttageszeitung L´Equipe konkreter über die Schwierigkeiten von Teamkollege Tadej Pogacar in der Schlusswoche der Tour de France
04.11.2025Rückkehrer, Gravel-Erfolg, ein Belgier und U23-Fahrer auf dem Sprung (rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple