Rabenschwarzer Tag für die Franzosen

Guillaume Martin raus aus den Top Ten, Bardet raus aus der Tour

Foto zu dem Text "Guillaume Martin raus aus den Top Ten, Bardet raus aus der Tour"
Romain Bardet (AG2R) | Foto: Cor Vos

12.09.2020  |  (rsn) - Auf Platz drei und vier der Gesamtwertung lagen Guillaume Martin (Cofidis) und Romain Bardet (AG2R – La Mondiale) vor der 13. Tour-Etappe, zu der Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick Step) als einer der großen Favoriten antrat. Für die drei Franzosen endete der Tag im Zentralmassiv jedoch in Tristesse.

Vor allem Lokalmatador Bardet, der in der Region lebt und trainiert, zeigte sich vor dem Start noch zuversichtlich: “Ich bin sehr froh, dass die Tour hier ist. Jeder Radsportler fährt gern Heimrennen. Wenn du weißt, was bei einer Etappe dich zukommt, hast du einen Vorteil. Heute wird es ein richtig schweres Finale geben“, so der Franzose auf dem Twitterkanal seiner Equipe.

Mit dem letzten Satz sollte er Recht behalten, allerdings dann doch ganz anders, als er sich das vor dem Rennen vorgestellt hatte. Nach circa 90 Kilometern ging Bardet wie auch Nairo Quintana (Arkéa - Samsic) und Bauke Mollema (Trek - Segafredo) bei einem Sturz zu Boden. Zwar unterstützte ihn sein Team so gut wie möglich und brachte den 29-Jährigen auch wieder ins Feld zurück. An den Tagessieg verschwendete allerdings da schon niemand bei AG2R mehr einen Gedanken

“Der Sturz war heftig. Wir haben versucht, ihn so gut wie möglich zu begleiten, aber wir sahen, dass er Schmerzen hatte“, erzählte Mannschaftskollege Benoit Cosnefroy im Ziel. Bardet verlor im steilen Schlussanstieg 2:30 Minuten auf Roglic und Pogacar, in der Gesamtwertung fiel er auf Platz elf zurück. “Es tut mir wirklich leid für Romain. Ich weiß nicht, ob wir von einem Misserfolg sprechen können angesichts des Sturzes. Der erklärt meiner Meinung nach die schlechte Leistung“, so Cosnefroy.

Doch es kam noch schlimmer: Bardet flog nicht nur aus den Top Ten heraus, sondern muss sogar die Tour de France  aufgeben. Denn bei seinem Sturz hatte sich der künftige Sunweb-Profi eine Gehirnerschütterung zugezogen, die eine Weiterfahrt unmöglich macht. "So wie die Etappe für mich verlaufen ist, war es genau das Gegenteil von dem, was ich mir erhofft hatte“, kommentierte der frühere Tour-Zweite seinen Ausstieg.

Guillaume Martin fehlten am vorletzten Berg die Kräfte

Dagegen konnte Martin keine Sturzfolgen für seine Leistung verantwortlich machen. “Ich musste am vorletzten Berg loslassen. An der Spitze fehlte mir nicht viel zur Favoritengruppe, zehn Sekunden, denke ich“, erklärte der Cofidis-Kapitän. “Wenn ich dran gewesen wäre, hätte das mein Rennen verändert, denn ich befand mich alleine im flachen Übergangsteil. Ich habe viel Zeit und vor allem Energie verschwendet. Die hat mir dann beim letzten Anstieg gefehlt. Es ist ein schlechter Tag. Die Anderen waren heute zweifellos stärker, wir werden sehen, ob es sich um einen einzigen schlechten Tag handelt“, meinte der Pariser gegenüber der l’Equipe.

Der 27-jährige Martin kam 16 Sekunden hinter Bardet am Puy Mary an und lag zunächst in der Gesamtwertung 14 Sekunden hinter seinem Landsmann Bardet auf Rang 12- wird nach dessen Ausscheiden nun aber auf Platz elf geführt und ist weiter bester Franzose. Mit einem solchen Ergebnis wäre Martin vor dem Rennen sicherlich zufrieden gewesen, steht als bisher beste Gesamtplatzierung ein 21. Platz aus dem Vorjahr zu Buche.

Alaphilippe will es wieder versuchen

Als Topfavorit auf den Tagessieg galt bei vielen Alaphilippe. Wie erwartet sprang der Gewinner der 2. Etappe in die frühe Gruppe. Dort verrichtete er gemeinsam mit Teamkollege Remi Cavagna viel Arbeit, deren Früchte er am Ende nicht ernten konnte.

Bei 10:26 Minuten auf Daniel Felipe Martinez (EF) war der 28-Jährige letztendlich chancenlos. “Es war ein sehr schnelles und hartes Rennen heute, definitiv die schwerste Etappe dieses Jahr bis jetzt. Ich hätte gern gewonnen, aber es ging heute nicht. So ist das. Wir sind zufrieden mit unserer Leistung und werden es auf den nächsten Etappen wieder probieren”, gab sich Alaphilippe optimistisch.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.06.2021Madiot: “Wir hätten Pinot früher aus der Tour nehmen sollen“

(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra

23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad

(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai

11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“

(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar

15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp

27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht

(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg

10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“

(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig

03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich?

(rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte

24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“

(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die

23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?

(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step  bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief f

22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein

(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff

21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht

21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst

(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Ronde de l`Oise (2.2, FRA)
  • Tour of Malopolska (2.2, POL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)