Das erste Saisonziel 2020 heißt Sanremo

Trentin: “Würde nicht wollen, dass meine Kinder Rennrad fahren“

Von Felix Mattis

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Die Niederlage gegen Mads Pedersen bei der WM in Yorkshire war für Matteo Trentin eine herbe Enttäuschung. | Foto: Cor Vos

02.12.2019  |  (rsn) - Vize-Weltmeister Matteo Trentin, der in der kommenden Saison von Mitchelton - Scott zu CCC wechseln wird, hat sich in einem Interview mit der italienischen Tuttobici neben Aussagen über seine Saisonziele 2020 auch zur Sicherheitsproblematik für Radsportler im Straßenverkehr geäußert.

"Ich würde nicht wollen, dass sie Radfahren. Und wenn sie wirklich darauf bestehen würden, würde ich versuchen, sie in Richtung Mountainbike oder Cross zu bewegen", sagte der 30-Jährige mit Blick auf seine beiden Kinder. "Denn leider ist das Training auf der Straße zu gefährlich geworden - auch wenn ich selbst mich inzwischen daran gewöhnt habe. Das ist nicht nur in Italien ein Problem."

Obwohl Italien ein Radsportland ist, in dem der Ciclismo tief verankert ist und sehr viele Menschen Rennrad fahren, häufen sich die Unfallzahlen durch Zusammenstöße mit Autos dort besonders. Vor wenigen Wochen war die Profi-Fahrerin Letizia Paternoster im Trentin von einem Auto umgefahren worden, wobei sie sich die Hand brach. Der bekannteste Fall ist aber der des ehemaligen Giro d'Italia-Gewinners Michele Scarponi, der am 22. April 2017 frontal mit einem Klein-Lastwagen kollidierte und seinen Unfallverletzungen erlag.

"Italien bleibt ein Radsportland, aber es ist sehr schwer geworden für die, die versuchen den Sport hier am Laufen zu halten", so Trentin auch mit Blick auf die immer schlechter werdenden Voraussetzungen für Renn-Organisatoren und Teambesitzer. "Es fehlen Teams und Strukturen, und es ist schwer, Kinder aufs Rad zu kriegen. Weniger Kinder fahren Rad, also ist es auch schwerer, Talente auszumachen. Aber das ist ein Problem, das mit der wirtschaftlichen Situation unseres Landes zusammenhängt. Wenn sie sich erholt, wird auch der Radsport sicher wieder seinen Weg finden", meinte Trentin.

"Wenn ich mir zwei Rennen aussuchen dürfte..."

Der 30-Jährige sprach in dem Interview aber auch über seine eigene Karriere und das, was vor ihm liegt. Er gestand, dass es nicht einfach gewesen sei, die bittere Niederlage bei der WM in Yorkshire gegen Mads Pedersen zu überwinden. Er hat nun im kommenden Jahr zunächst ein Rennen in seiner Heimat als Ziel: Mailand-Sanremo.

"All die großen Klassiker, die WM und die Grand Tours - wenn man diese Rennen gewinnt, verändert das die Karriere", so Trentin. "Wenn ich mir zwei Rennen aussuchen könnte, die ich gerne gewinnen würde, dann wären das Sanremo und die Flandern-Rundfahrt." Bei der Primavera wird er das CCC-Team im kommenden März anführen, bei der Ronde dürfte er für sein Team als wichtigster Mann neben Greg Van Avermaet dienen.

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