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03.11.2019 | (rsn) - Heute meldet sich an dieser Stelle ETW-Gastfahrer David. Langsam neigt sich meine erste UCI-Rundfahrt dem Ende entgegen und die bisherigen acht Etappen haben ihre Spuren hinterlassen. Im Feld sieht man viel verbundene Haut und auch das eine oder andere Alu-Ersatzrad anstelle von Carbon-Hochprofil.
Nachdem unsere Klassementhoffnungen sich gestern in der heißen afrikanischen Luft aufgelöst haben, kämpfen alle mit diversen Wehwehchen wie Magenproblemen, Hitzschlag und Schlafdefizit. Ich bin beispielsweise seit drei Uhr wach, weil sich in der Zwischendecke meines Zimmers in Bobo Diolassou ein Salamander und vermutlich eine Ratte einen lautstarken und ausdauernden Kampf geliefert haben.
Trotzdem gab es am Morgen Grund zur Freude: Fabio, seit der Togo-Rundfahrt im April ein guter Freund und Koordinator/Ansprechpartner der ETW-Materialspenden in Westafrika, hat den langen Weg von Lomé zurückgelegt, um mit uns die letzten Tage zu verbringen.
Sportlich gesehen ging es heute mit gemischten Gefühlen an den Start der 130 Kilometer langen 9. Etappe. Die erste halbe Stunde führte das geschlossene Feld bei 60 km/h über gute und abschüssige Straßen. Obwohl Team Angola mit dem Gesamtführenden auf vier Fahrer dezimiert worden ist, werden Attacken nicht mehr so hart und ausdauernd gefahren wie noch in den ersten Tagen. Nachdem Basti, Simon und ich ein paar Mal mitgesprungen sind oder drübergezogen haben, löste sich eine siebenköpfige Gruppe ohne uns. Diese wurde dann aber an einer 1:30 Minuten langen Leine gehalten.
Simon und ich machten Bekanntschaft mit drei Ivorern, die ihren Zug vehement verteidigen, egal ob noch 50 oder drei Kilometer zu fahren sind. Also verhielten sich alle erst mal unauffällig, bevor es ins Finale ging. Leider ist zwischendurch Matthias krankheitsbedingt ins Gruppetto gefallen (unvergessen sein 180 km-Höllenritt mit der Gruppe auf der 7. Etappe). Auch Sprinter und Etappensieger Anton kündigte an, heute nicht voll reinhalten zu können.
So gingen wir zu dritt ohne Streckenkenntnis ins Sprintfinale; heute ohne nennenswerte Ergebnisse, außer, dass es alle überlebt haben.
Jetzt sind wir auf einem vierstündigen Bus-Transfer zurück in die Hauptstadt Ouagadougou, wo dann morgen die Abschlussetappe stattfinden wird. Also versuchen wir noch so viel wie möglich zu regenerieren, so dass morgen noch mal richtig randaliert werden kann!
Beste Grüße.
David
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